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Falsche Fuffziger bester Klasse flogen auf

Angeklager aus Litauen verkürzte zweitägige Verhandlung auf eine Stunde

(07.03.2006) jaso. Wie muss das schön sein: Immer Geld haben - egal, wie viel man ausgibt. Doch Möglichkeiten, in diesen Genuss zu kommen, gibt es wenige: Der Goldesel ist ein Märchen. Im Lotto zu gewinnen – unwahrscheinlich. Aber wie wäre es mit selbst drucken? Eine Gruppe mehrerer Männer war auf diese Idee gekommen und ließ im Jahr 2002 zahlreiche Blüten in Umlauf bringen. Gestern verantwortete sich vor der auswärtigen Kammer des Landgerichts Karlsruhe ein 55 jähriger Mann aus Litauen wegen Geldfälschung.

Am beliebtesten unter Geldfälschern sind die falschen Fuffziger. Auf der einen Seite ist der Betrag für viele Kassierer zu gering, als dass sie die Scheine einer ordentlichen Prüfung unterziehen. Auf der anderen Seite ist der Wert für die betrügerischen Kunden gerade hoch genug, damit im Wechsel gegen echtes Geld noch genug zurückkommt. So auch in diesem Fall. Aus Polen kamen die rund 40 Scheine. Mehrere Tankstellen, Kneipen, Discounter und Stände auf Wochenmärkten in Pforzheim, Karlsruhe und Rastatt nahmen die falschen Scheine an, ohne Verdacht zu schöpfen.

Der Grund: Die Scheine waren von hoher Qualität. Dieses Lob für die Druckerei kam von höchst aussagekräftiger Stelle, sozusagen professionellen Kollegen: Die Bundesbank attestierte in ihrem bei der Verhandlung verlesenen Gutachten den Blüten „eine Qualität bester Klasse“. Wasserzeichen seien durch Glasur, der Sicherheitsfaden durch diverse Substanzen täuschend echt nachgebildet. „Die Feinheiten der Aussparungen der Scheine sind beachtlich. Der farbliche Gesamteindruck ist nahe am Original.“

Erst eine Tabakerie in Pforzheim bemerkte, dass man sie mit Falschgeld bezahlen wollte und verständigte die Polizei. Der Kunde wurde festgenommen und ist bereits verurteilt. Für seinen Dienst, an vorderster Front Falschgeld abzusetzen, wurde der Drogenabhängige mit Heroin belohnt. Der Angeklagte war dessen Aufpasser und Chauffeur. Damals - im Spätsommer 2002 - gelang ihm noch die Flucht. Nach England konnte er sich absetzen. Dort arbeitete er in einer Wäscherei. Doch als sein Vater im Herbst 2003 schwer erkrankte und der Angeklagte über Frankreich zu ihm nach Litauen reisen wollte, griff die französische Polizei in Calais im September vergangenen Jahres zu.

Gestern saß er schließlich vor Richter Hermann Meyer. Auf zwei Sitzungen war die Verhandlung angesetzt. Doch dann verkürzte der Angeklagte mit einem Geständnis die Sitzung auf eine Stunde. Der Angeklagte räumte alle Anklagepunkte ein, zeigte sich geständig, wies eine Bandenmitgliedschaft aber weit von sich. Damit ersparte er dem Gericht eine langwierige Befragung von Zeugen, die zum Teil schon in ihre Heimatländer abgeschoben wurden oder – was deutsche Tatbeteiligte betrifft – lange Haftstrafen absitzen.

Dieses Entgegenkommen durch Geständnis sprachen Staatsanwaltschaft und Richter dem Angeklagten zu Gute: Zwei Jahre Haft wegen gewerbsmäßiger Geldfälschung in drei Fällen, so das Urteil. Dass er über andere Tatbeteiligte schwieg, entschuldigte das Gericht auf Grund des hohen Drucks, der auf den Angeklagten ausgeübt werde.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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