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David Orlowsky’s Klezmorim zur Woche der Brüderlichkeit im Kulturhaus Osterfeld

Der neue Giora Feidman

(21.03.2004) jaso. Das Konzert war kurz. So ist das eben mit den schönen Dingen im Leben. Der Applaus hingegen war stets lang am Donnerstagabend beim Klezmer-Konzert von „David Orlowsky’s Klezmorim“, veranstaltet im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit und präsentiert vom Pforzheimer Kurier. Rund 160 Zuhörer waren in den Großen Saal des Kulturhauses Osterfeld gekommen und erlebten Jauchzen, Weinen, Lachen, Flirten, Schnarchen, in die Irre führen - all das musikalisch im Klezmer.

„Klezmer ist für uns keine Gattung, denn dieser Begriff würde diese Musik einschränken. Wir fühlen im Klezmer aber eine Auffassung, wie man Musik spielen kann und spüren so die vollste Freiheit,“ erzählt der 23-jährige David Orlowsky genauso leicht und erfüllt wie er mit seinen Musikinstrumenten, der Klarinette und Bassetthorn umgeht. Dabei ist er mit seinem Spiel musikalisch immer auf den Spuren seines musikalischen Vorbildes, dem Klezmer-Star-Klarinettisten Giora Feidman. „Ich bin durch Feidmann selbst auf die Klezmer-Musik aufmerksam geworden. Ich war auf einem seiner Konzerte und habe mich dann sehr für diese vielfältige Musik interessiert. Ich hörte die CDs und besuchte einen seiner Kurse.“ Da entdeckte der populäre Meister das Talent des damals 16-jährigen. Viele Auftritte mit seinem Idol sollten folgen. Orlowsky wurde dabei von Feidman selbst als „der neue Giora Feidman“ angekündigt. Daraufhin wurde das Fernsehen auf ihn aufmerksam. „Die vom Fernsehen haben dann gesagt: ,Wir machen ein Portrait über Dich, wenn Du noch eine Band um Dich herum organsierst!’ und dann habe ich mir zwei Musiker dazu geholt.“ Die Band gibt es also auf Wunsch des Fernsehens. Sechs Jahre ist das jetzt her.

„Nach außen hin ist er der Star. Aber innerhalb der Band sind wir sehr demokratisch,“ schmunzelt Kontrabassist Florian Dohrmann, der mit dem Gitarristen Frank Wekenmann nicht nur die Rhythmusgruppe bildet, sondern auch eigene Kompositionen beisteuert. „David hatte mir damals CDs vorgespielt, ob mich diese Musik interessiere. Ich begann dann die Musik richtiggehend zu studieren, las zahlreiche Bücher und organisierte seltene Tonbänder. Dann begann ich selbst mit Klezmer zu spielen und zu komponieren.“ Die Ergebnisse sind freier, trivialer gehalten als die konservativen Klezmer-Stücke, da geben die drei Tübinger ihren Kritikern Recht, aber sie bleiben dem treu, was Klezmer eigentlich ist: Musik ohne Grenzen, gewachsen auf Jahrhunderte alter Tradition und beeinflusst von allen Seiten: Jüdische Musikanten reisten im 12. Jahrhundert durch die Welt, ihre Kundschaft war gleichermaßen christlichen, jüdischen oder islamischen Glaubens. Dabei ließen sie die auf ihren Reisen gewonnenen musischen Eindrücke und Techniken in ihr Repertoire einfließen. Genauso phacettenreich, wie die Zutaten der Musik, so sieht auch das Ergebnis heute aus: Klezmer verwendet eine große Bandbreite an Tonarten und Tonlagen. Für die Ohren eines Europäers ist es oft nicht zuortbar, ob in Dur oder Moll gespielt wird. Und diesem Mix bleiben das „David Orlowsky Klezmorim“ treu und spielen Klezmer dann mal südamerikanisch mit Rumba. Ihre Musik in Lateinamerika zu spielen hat noch nicht geklappt: „Mit Auftritten im Ausland hapert es noch, aber dahin strecken wir dieses Jahr unsere Fühler auch aus.“

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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