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KIP-Kunsthandwerkermarkt "Das Gelbe vom Ei" im Kulturhaus

Bastelarbeiten und Handelsware sind tabu

Nur wer seinen eigenen Stil erkennen ließ, durfte im Kulturhaus ausstellen

(14.04.2003) Samstag, 16 Uhr: Ein älterer Mann kämpft sich die Treppen des Kulturhauses Osterfeld hinauf: "Im Malersaal geht es ja noch weiter. Das ist alles so viel. Und schöne Sachen." Im Schlepptau seine Familie - mit Enkeltochter. Auch sie hat beim achten Kunsthandwerkermarkt "Das Gelbe vom Ei", organisiert von der Kunst-Initiative Pforzheim (KIP), etwas gefunden, was ihr gefiel: Die kleinen Entchen aus Filz an einem Stand im ersten Stock haben es ihr angetan. Mit ihren kleinen Fingern griff sie nach dem gelben Entchen, das schlafend seinen Kopf ins Gefieder steckt. Das würde ihr gefallen. Doch ob das kleine Kunstwerk aus Filz etwas für Kinderhände ist? Ihr Mutter ist da eher skeptisch: "Komm, wir schauen mal weiter." Die Entscheidung, ob das Quietsche-Entchen ein neues Zuhause findet, wird später fallen.

Denn die vier Etagen des Kulturhauses wurden von Hunderten kräftigbunten, kunsthandwerklichen Produkten gefüllt. Dekorationsgegenstände, Gemälde, Schmuck, sogar ganze Kleider von Hut bis Schuhe gab es dieses Wochenende zu erwerben. Bei soviel Auswahl und ihren Entstehungsaufwand entsprechenden Preisen musste die Wahl gut getroffen werden. Viele der mehr als 5 000 Besucher verschafften sich deshalb zunächst einen Gesamtüberlick und schlugen dann zu.

"Bisher sind hier viele Gucker. Die Leute schauen sich erst mal alle 55 Stände an und entscheiden dann, was sie sich kaufen," weiß Hannelore Lücke-Rausch an Stand 43. Die studierte Mode-Illustratorin hat an die 60 Unikate aus der mit ihrem Mann geführten Kunst-Werkstatt in Karlsruhe mitgebracht - alle aus Acrylglas, Stahl und Holz. "Sie sind in kräftigen Farben, weil wir damit der Freude an der Farbe und am Leben entsprechen."

Qualität ist das wichtigste Kriterium für Organisatorin Ute Middel: "Ich sehe Kollegen bei vielen anderen Kunsthandwerkerausstellungen und lade sie ein. Oder sie bewerben sich über das Internet." Stapelweise häufen sich bei ihr die Bewerbungen von Kunsthandwerkern, die zum "Gelben vom Ei" dazugehören wollen. "Wir achten bei unserer Auswahl darauf, dass Vertreter aus allen Gewerken ausstellen und sich den Besuchern so ein ausgewogenes Angebot darbietet. Die Kunsthandwerker hier müssen eigenschöpferisch tätig sein und ihren eigenen Stil erkennen lassen. Bastelarbeiten und Handelsware sind tabu." Was Middel im Angebot fehlt? "Ich hätte gerne noch Korbflechter gehabt. Da gibt es wahnsinnig tolle, aber die sind zur Zeit sehr rar. Zur Zeit ist eher Filz in Mode." Auch im Kunsthandwerk gibt es Modeerscheinungen.

Besonders gefreut hat sich Middel über ein Kunstwerk, dass extra für den Kunsthandwerkermarkt entstand. "Das Gelbe vom Ei" - diesen festen Ausdruck kennt man im Französischen nicht. Als Marie-Christine Charmoillaux davon erfuhr, dass sie für die Pforzheimer Partnerstadt Saint Maur ins Kulturhaus fahren soll und den Titel und dessen Bedeutung hörte, stimulierte sie das zu einem bezaubernden Gemälde. "Ich fand es sehr interessant, dass das ,Gelbe vom Ei' gleichbedeutend ist mit dem Besten und dass daraus etwas neues entsteht." So malte sie ein großes, durchsichtiges Ei, aus dem ein kleiner Junge den Betrachter anstrahlt. Sein Bauch schimmert eidottergelb. "Das beste am Leben ist doch der Beginn, das Aufwachsen.""

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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