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Verein "Moira" möchte Lobby für Schädel-Hirn-Verletze sein

Wach-Koma: "Fluch des Fortschritts"

(12.04.2003) jaso. "Man wird zum Sozialfall. Das ist vorprogrammiert," sagt Elke Malthaner. Noch bekommt sie den umständlichen Tagesablauf geregelt, noch leidet ihr Beruf nicht unter ihrem Privatleben. Sie ist selbstständig. Das macht ihr Los ein wenig leichter: Denn wie lange würde es ein Arbeitgeber dulden, dass sie alle zwei, drei Stunden wieder nach Hause fährt, um ihren Ehemann zu wenden? Ein Herzklappen-Fehler wurde ihrem Mann zum Verhängnis - vor neun Jahren. Seitdem liegt er im Wach-Koma. Seitdem muss er gepflegt werden. Für ihn da: Nur seine Frau.

"Für diese Menschen gibt es keine Lobby, die entgegen dem im Grundgesetz verbrieften Recht auf Menschenwürde wie Gegenstände behandelt werden," hat Malthaner die Erfahrung gemacht und möchte das ändern. "Moira" heißt der "Verein zur Sorge und Hilfe für Schädel-Hirn-Verletzte", den sie Anfang des Jahres zusammen mit Betroffenen gegründet hat. Dabei machen sich die bisher zwölf Mitglieder zum Ziel, Informationen über medizinische und pflegerische Versorgung zu sammeln und in Vortragsabenden neue Erkenntnisse über Heilungs- oder Linderungsmethoden weiterzugeben. "Moira", benannt nach den drei Schicksalsgöttinnen der griechischen Mythologie, möchte aber auch helfen, die gesetzlichen Ansprüche der Betroffenen durchzusetzen. "Viele Angehörige sind dem Wohlwollen des Sachbearbeiters ausgesetzt, wenn sie bei den Krankenkassen finanzielle Unterstützung suchen. Wir möchten Angehörigen bei solchen Gesprächen zur Seite stehen. Wir möchten als Anlaufstelle bekannt werden," so der Vize-Vorsitzende Bernd Petermann, der über seine Arbeit im Reha-Zentrum Schömberg auf die schwache Stellung der Wach-Koma-Patienten und ihrer Angehörigen aufmerksam wurde. "Es gibt gar keine Statistiken, die aufführen, wieviele Wach-Koma-Patienten es gibt." Er hege den Verdacht, würden die Zahlen bekannt, müsse das Gesundheitssystem grundlegend verändert werden.

Denn die Zahl der Wach-Koma-Patienten sei auf Grund von Fortschritten in der Reanimationstechnik vor allem in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, glaubt "Moira". Von 500 000 Menschen, die eine Hirnverletzung erlitten, würden ein Drittel in den Zustand des Wach-Komas zurückgeholt werden. "Dann sind sie ein Opfer der modernen Medizin. Früher wären sie gestorben. Es ist der Fluch des Fortschritts." Die Ärzte hätten Malthaner dann geraten, einen Platz im Pflegeheim zu finden. "In Pforzheim bekam ich zunächst nur Absagen. Auf solch einen Pflege-Aufwand sei man nicht eingestellt. Nur ein Heim hätte meinen Mann aufgenommen: für 7 000 Euro im Monat." Es folgen Streits mit den Krankenkassen um einen Rollstuhl oder ein elektrisches Bett.

Wach-Koma ist noch nicht als Krankheit anerkannt. Auch das ist ein Ziel von "Moira". Um über die Erfahrunen zu sprechen und neue Informationen über Behandlungsmethoden auszutauschen, trifft sich der Verein jeden letzten Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr in der Gaststätte "Adler" in der Lerchenstraße in Büchenbronn. Wer von Schädel-Hirn-Verletzungen betroffen ist oder den als gemeinnützig anerkannten Verein finanziell unterstützen möchte, kann auch unter der Telefonnummer 07231/429306 zu "Moira" Kontakt aufnehmen.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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