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Insektenstiche

"Miiiiiiii": Schutz vor Mücken, Wespen & Co.

Der kleine Psycho-Terror: Nachts gerade am Einschlafen schwebt sie heran, zunächst lautlos. Aber dann wird das leise Surren ihrer Flügelschläge immer lauter: Miiiiiiii, die Stechmücke! Die Opfer reagieren mit Hauen und Fluchen. Hilft nicht? Klar, denn es gibt bessere Mittel gegen die kleinen Stachel- und Rüsseltiere.

(15.08.2007) Mittel gegen Insekten
[ARD.de] "Mücken-Terror" titelte eine große Boulevard-Zeitung. Der Grund: Die Zahl der Menschen, die auf Insektenstiche allergisch reagieren, ist allein in Deutschland auf 2,5 Millionen gestiegen. Vor zehn Jahren waren laut Ärzteverband Deutscher Allergologen gerade mal halb so viele Menschen betroffen. Der Grund: Das Klima ist für Mücken besser geworden. Es ist in der Regel wärmer und feuchter. Das macht aus der Mücke aber noch lange keinen Elefanten: "Es gibt klimabedingt mehr dieser Tierchen. Auch das dürfte zur Zunahme allergischer Reaktionen auf Insektenstiche beitragen", erklärt Dr. Regina Fölster-Holst, Oberärztin der Universitäts-Hautklinik Kiel.

Der schlimmste Fall: Allergie oder Stich im Mund

Notfall Allergiefall - Wie richtig reagieren?
- Notarzt rufen, Telefon 112
- Beine hochlegen
- nichts essen oder trinken
- die Atmung kontrollieren

Allergisch auf Insektenstiche? Dann sollte ein Notfall-Set vorhanden sein. In der Regel verschreibt der Arzt dafür:
- Antihistaminikum
- Kortisonpräparat
- Adrenalinspray oder -spritze
Die Insektengift-Allergie kann zu sehr heftigen Reaktionen wie ausgeprägter Nesselsucht, großflächiger Rötung und Schwellung, Fieber, Erbrechen, Atemnot oder Kreislaufstörungen bis hin zum Schock mit Bewusstseinsverlust führen. In solchen Fällen ist sofortige ärztliche Hilfe nötig. Als vorzeitige Hinweise für einen bevorstehenden Allergie-Anfall gelten Kribbeln und Brennen auf der Zunge oder im Rachen, aber auch Jucken in den Handinnenseiten oder Fußsohlen. Bei Stichen im Mund-Rachen-Raum oder an den Lippen Eiswürfel lutschen und sofort zum Arzt gehen!

Berüsselte Blutsauger, bestachelte Bestäuber?

Mediziner unterscheiden bei Insekten zwischen Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen, bei denen Gift in den Körper gelangt, und Blutsaugern wie Mücken und Bremsen, die Körpersäfte gegen die Blutgerinnung oder Keime in der Wunde zurücklassen. Infektionen durch von Insekten übertragene Keime gelten aber als selten. "Eine größere Gefahr besteht durch das Aufkratzen der Wunde. Dadurch kann es zu bakteriellen Infektionen kommen", erklärt Apothekerin Michelle Beck aus Mainz. Der Stich heile dann besonders schlecht ab, entzünde sich und fange an zu nässen. Wichtig sei bei Bienen- oder Wespenstichen auf der Haut: "Der Stachel muss auf jeden Fall raus." Am besten gehe das mit einer Pinzette, ohne Druck auf den am Stachel hängenden Giftapparat auszuüben.

Der Stich und der Handteller

Stofftiermücke sitzt hinter Medikamenten.
Sprays, Sticks und Cremes vermiesen der Mücke die Laune.
Ist der Stachel entfernt oder hat sich die Mücke gelabt und ist davon geflogen, muss das Stich-Opfer abwarten. "Meistens helfen schon einfache Essigumschläge, um die Schwellung durch den Stich zu lindern. Das Auftragen eines antiallergisch wirksamen Gels oder kühlende Umschläge ist erst dann nötig, wenn sich die Schwellung stark ausbreitet und etwa Handteller groß ist oder ganze Gliedmaßen schmerzen. Dann ist das Aufsuchen eines Hautarztes sinnvoller", erzählt Beck. Pauschal lasse sich diese Diagnose aber nicht stellen. "Es kommt auf den Einzelfall an." Dabei ist auch das Alter der Patienten von Bedeutung. "So entwickeln Säuglinge häufig heftige Insektenstichreaktionen mit Blasenbildung, da bei ihnen die Verzahnung der Hautschichten noch nicht völlig ausgereift ist und ein Auseinanderweichen der Schichten die Blasenbildung fördert", weiß Fölster-Holst aus dem Klinik-Alltag.

Sprays und Cremes: Quantität statt Qualität

Damit es gar nicht erst so weit kommt, bietet die Pharmaindustrie verschiedene Produkte. Besonders populär: Abwehr-Cremes, -Sticks und –Sprays für die Haut, so genannte Repellents. Sie vermiesen den Insekten den Appetit auf ihre Opfer. Für Kleinkinder sind sie aber meist ungeeignet. Diese Mittel sollten auch nicht in Kombination mit anderen Cremes wie etwa Sonnenlotionen benutzt werden. Groß ist die Auswahl an Cremes, klein die Qualität: Nur wenige Mittel wie der Testsieger "Autan Active Lotion" haben von der "Stiftung Warentest" das Urteil "gut" bekommen. Finger weg von Mückenmitteln mit dem Stoff "DEET". Er stehe im Verdacht, das Nervensystem zu schädigen und Sprachstörungen hervorzurufen. "Die meisten Cremes sind rein chemische Präparate. Viele Kunden wollen aber biologische", erklärt Beck. Der allgemeine Trend hin zu ökologischen Produkten mache sich auch bei den Repellents bemerkbar.

Kein Vorteil durch Technikfortschritt

Was Großmutter auf den Stich träufelte - Wirkung unbewiesen: Zitronensaft, Essig mit Salz, einen feuchten Würfelzucker, Hefe in Wasser aufgelöst, Zwiebelsaft, Seife, zerdrückte Kohlblätter, Meerettich, Bohnenkrautblätter, ein Teelöffel Tonerde mit Wasser zu einem Brei gerührt, drei Tropfen Pfefferminzöl, Teebaumöl oder Aloe Vera. Entzündungsvorbeugend bei Schnakenstichen: einen Tropfen Wachs auf den Stich tropfen lassen.
Das Gleiche gelte bei den Mittelchen für die juckende Zeit nach dem Stich: Eine Scheibe Zitrone oder Zwiebel für fünf Minuten auf den Stich gedrückt lindert den Juckreiz ähnlich wie das medizinische Kühl-Gel. "Wenn es wirklich ganz unerträglich ist, gibt es auch Mittel mit kleinen Mengen Kortison. Diese dürfen aber nicht länger als wenige Tage angewendet werden!" Das Aufstellen von Insektenfallen wie Elektro- oder Chemiefallen ist wegen der möglichen Gesundheitsschäden für Menschen umstritten. UV-Fallen und Mückenpiepser sind höchstwahrscheinlich unwirksam gegen Mücken, schreibt "Stiftung Warentest".

Vorsicht besser als "Nachstich"

Egal, ob chemisch oder biologischer Natur: Repellents sind kein Ersatz für den klassischen Schutz vor Insektenstichen.

  • Kleidung ist der beste Schutz – auch wenn die Sommernacht noch so warm ist. In der Nähe von Flüssen und Teichen mit Süßwasser sollten auch im Hochsommer lange Hosen getragen werden. Vielleicht finden sich auch Hosen mit Bündchen im Kleiderschrank. Zieht man sie zu, können die Mücken und Schnaken nicht mehr durch die Hosenbeine krabbeln.
  • Am Strand abends Schuhe und Strümpfe tragen wegen der Sandflöhe.
  • Geht’s dann ins Bett, lohnt es sich, die Wände nach Mücken abzusuchen und diese zu entfernen.
  • Die Fenster mit Fliegengitter auszustatten, ist eine weitere Möglichkeit sich der Plagegeister zu erwehren.

    Und: Stinken Sie nicht! Denn vor allem Mücken und Bremsen fühlen sich von Schweiß, aber auch von manchen Parfums schamlos angezogen.


    Jedem Tierchen sein Mittelchen

    Ein jedes Tierchen hat sein Pläsierchen. Und jedes Insekt seine Eigenheiten, wie es mit Stachel und Rüssel dem Menschen zu Leibe rückt. Das erfordert auch unterschiedliche Mittelchen zur Abwehr des piesackenden Getiers.

    Die Stechmücke
    Sowohl an Binnengewässern als auch im Schlafzimmer lauert die Stechmücke ihren Opfern auf. Denn ohne deren Blut kann das Weibchen keinen Nachwuchs produzieren. Das beste Abwehrmittel ist laut "Stiftung Warentest" neben dem Moskitonetz das Mückenabwehrmittel "Autan Active Lotion". Diese Mittel zum Einreiben sind aber nicht für die Haut von Kleinkindern geeignet!

    Die Bremse
    Mit ihrem Speichel verhindert die Bremse, dass das Blut ihres Opfers in ihrem Rüssel gerinnt. Jener Speichel verursacht aber starke Schmerzen an der Stichstelle. Mehrere Mittel zur Mückenabwehr helfen auch gegen Bremsen, so Hersteller. "Stiftung Warentest" konnte das aber nicht nachweisen.

    Die Biene
    Die Dosis macht das Gift: Bienengift ist zwar vergleichbar mit Schlangengift. Aber ein erwachsener Mensch kann an die 50 Stiche vertragen. Damit es trotzdem nicht so weit kommt: Ruhe bewahren! Die meisten europäischen Bienenarten stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Deshalb nicht nach der Biene schlagen. Ist ein Stich erfolgt, schnell den Stachel entfernen und die Einstichstelle abwaschen. Denn die Duftstoffe des Stachels rufen andere Bienen zur Verstärkung.

    Die Wespe
    Manche Wespenarten gelten als kampfeslustig. In jedem Fall signalisieren Duftstoffe wie bei der Biene nach einem Wespenstich den anderen Wespen, dass sie zur Unterstützung herbeifliegen sollen. Daher nach einem Stich die Wunde abwaschen. Die Abwehr von Wespen ist schwierig. Daher halten Sie Abstand von den Nestern. Freihängende Nester können umgehängt werden. Erhöhte Vorsicht auch in der Nähe von Streuobstwiesen: Verfaulte Früchte ziehen Wespen magisch an.
    H und H: Hornissen und Hummeln stehen unter Artenschutz! Wer ein Nest zerstört, riskiert hohe Geldstrafen.

    Die Hornisse
    Hornissen stechen nur zur Verteidigung. Daher bestes Mittel: Abstand halten, vor allem zum Nest. Es ist verboten, Hornissen zu töten. Sie stehen unter Artenschutz. Hornissengift ist schmerzhafter, aber nicht gefährlicher als das Gift anderer Insekten.

    Die Hummel
    Auch die Hummel steht unter Artenschutz. Manche Pflanzen lassen sich nur von ihr bestäuben. Neben Stechen können Hummeln auch beißen. Das passiert aber nur, wenn sich die Hummel verstärkt bedroht fühlt. Daher fehlt es auch an speziellen Mitteln zur Abwehr von Hummeln.


    Bei allen Mitteln im Kampf gegen Insekten: Sie sind wichtig und unersetzlich. Denken Sie bei allem Gram über die kleinen Plagegeister immer daran, welchen großen Nutzen sie auch Ihnen bringen. Nur durch Insekten werden Blumen bestäubt und Vögel finden genügend zu essen.

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  • Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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