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Schülerzeitungsreportage für die Deutsche Kunststoffindustrie

Der Kunst-Stoff, aus dem Kanuten-Träume sind

Plastik entwickelt sich zum High-Tech-Produkt und ermöglicht mehr Leistung im Sport

(20.02.2001) Helmut Empacher ist happy: Seine Auftragsbücher sind voll, die 75 Mitarbeiter haben immer was zu tun und was die Werft herstellt, sind auch noch elegante und chice Rennboote: vom Einsitzer bis zum 18 Meter langen Achter, der an seiner breitesten Stelle kaum mehr als einen halben Meter breit ist. Stolz führt der gesellschaftende Geschäftsführer Besucher durch die Fertigungshallen direkt am Neckar. Dabei duftet es nach der frischen Farbe der neongelben Ruderboote. Sie stehen hier aufgebockt und warten darauf, aus ihrer Verschalung befreit und in die Gewässer der großen, weiten Welt hinabgelassen zu werden. „75 Prozent exportieren wir in die ganze Welt, hauptsächlich Amerika und Asien,“ verrät Empacher über den Verbleib der 600 im Jahr hergestellten Boote.

Dass seine Produkte, die 6,5 bis 25 000 € kosten, so reißenden Absatz finden, hängt vor allem mit den großen Erfolgen bei Olympia zusammen: Über die Hälfte aller Olympia-Kanuten kämpfen in Empacher-Rennbooten um die Medaillen. Und fahren Erfolge ein: Sechs mal Gold, sieben mal Silber und neun mal Bronze gab’s in Sydney. Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Duisburg gewannen Empacher-Boote 13 von 15 Medaillen im Achter. Der Erfolg spricht sich rum: 22 von 29 Mannschaften fahren mittlerweile die Boote aus Eberbach. Empacher sieht sich auf dem richtigen Weg: „Ein Grund für das Vertrauen in unsere Produkte ist sicherlich der hohe Qualitätsstandard. Wir benutzen hochwertige, entwickelte Materialien.“

Mit dem ausgehöhlten Baumstamm der Indianer hat das Ruderboot von heute tatsächlich gar nichts mehr zu tun: Kohlefaser und Teflar, Polyesterharz und diverse Lacke bilden die harte Schale, die Belastungen in einem Achtsitzer von bis zu zwei Tonnen standhalten muss. „Nur mit den in unseren Booten verwendeten Kunststoffen können wir uns so am Belastbarkeits-Limit bewegen,“ erklärt Empacher, warum sich Holz immer mehr aus dem Sportgerät verabschiedete.

Diese Entwicklung im Sportbereich sieht Kurt Stepping vom Verband der kunststofferzeugenden Industrie auch in anderen Lebensbereichen: „Kunststoff ist der Werkstoff des nächsten Zeitalters: Nach Steinzeit-, Bronze- kommt jetzt das Polymere-Zeitalter. Es ist dramatisch, was sich alles ändern wird!“ Ersatzteile aus Plastik für den menschlichen Körper werde es bald vermehrt geben. In den USA liefen derzeit Versuche zur Entwicklung einer kompletten Wirbelsäule aus Plastik. Auch der Naturschutz profitiere von der vorangeschrittenen Entwicklung des sonst von Umweltschützern verhassten Kunststoffs: „Die natürlichen Energien aus Sonne, Wind und Wasser wären ohne Plastik nicht abgreifbar. Windräder etwa könnten ohne Plastikbestandteile nicht so effektiv arbeiten.“

Energie besser umzusetzen, ist auch Ziel im Hochleistungssport. Optimierung des Geräts spielt dabei eine große Rolle. Die Empacher-Werft stellt sich einem Konkurrenzkampf wie im Formel-1-Rennsport: Nur wer mit seinen Konstruktionen Erfolge einheimst, wird vom Kunden bevorzugt, weiß Empacher: „Auch wir konstruieren wie Ferrari oder McLaren unsere Renngeräte am Computer. Dabei werden auch Mischverhältnisse und Beschaffenheit der zu verarbeitenden Kunststoffe einberechnet, um mit jeder Neuentwicklung die Leistung zu optimieren.“ Ein Fehler im verwendeten Plastik kann letztendlich wertvolle Sekunden kosten.

Welche große Rolle dabei die Qualität des verwendeten Plastiks spielt, hat auch der Verband kunststofferzeugender Industrie erkannt und unterstützt den Ruder-, Segel- und Kanusport durch intensives Sponsoring. Das „Team Kunst-Stoff“ betreibt intensive Nachwuchsförderung. Man vertraute auf die Qualität seiner eigenen Produkte und schreibt sich jetzt die Olympia-Erfolge mit auf die Fahnen. Davon profitiere auch der Ruf des Plastik, meint Stepping: „Umfragen der vergangenen Jahre zeigen, dass Plastik von der Bevölkerung immer besser beurteilt wird. Wer gegen Plastik ist, muss letztendlich gegen sich selbst argumentieren: Wer verzichtet heute auf Rollerblades oder Handies?“ Die Notwendigkeit von Plastik auch Helmut Empacher. „Nur diese Stoffe sind säure- und laugebeständig und garantieren eine lange Lebenszeit und Qualität unserer Produkte.“ Nur die Ruderboote für Privatleute sind aus Holz: „Das unsynthetische Holz ist für’s Auge einfach noch am schönsten anzuschauen.“

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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