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Populärer Balztanz mit Weltmeister

Magic of the Dance-Truppe in der Stadthalle

(08.05.2000) Sie haben eine mehrjährige Ballett- und Tanzausbildung hinter sich, sind seit September letzten Jahres auf Deutschland-Tournee und spielen jede Woche sechs, meist ausverkaufte Shows. Am Dienstag kam die 25-köpfige "Celtic & American Dance Troupe" in die Pforzheimer Stadthalle und zeigte "The Magic of the Dance." Verzaubern ließen sich rund 1 500 Zuschauer von irischem Tanz, dem Inbegriff von Naturverbundenheit, Sensibilität und Liebe.

Wie die Wogen an der irischen Küste, so ist auch die keltische Musik wechselhaft: Einmal melancholisch, sentimental, ruhig; im nächsten Moment aufbrausend, spaßig und emotionsgeladen. Das zeigte sich auch in der Geschichte, die die Tänzerinnen und Tänzer erzählten: Ein Liebespaar lernt sich auf einem fröhlichen Fest kennen, muss nach Amerika auswandern, verliert sich schicksalhaft, findet aber schließlich wieder zusammen. Währenddessen werden alle Stationen tänzerisch ausgemalt: Das fulminante Fest, trauriger Abschied von der Heimat und der Hafen mit den Matrosen - von denen einer solange auf einer Schiffsattrappe steppt, bis er das Deck für sauber befindet.

Die Tänzerinnen in ihren adretten Kleidchen ,fegen' ebenfalls über die Bühne. Die Anstrengung ist ihnen nicht anzumerken. Immer kräftig auf den Boden schlagend, damit das charakteristische Klacken hörbar wird, vollziehen sie mehrere Tanzschritte pro Sekunde mit einem charmanten Lächeln auf dem Gesicht. Die flinken Bewegungen spielen sich hauptsächlich abwärts des Knies ab, der Oberkörper bleibt unbewegt. Darin liegt auch der Unterschied zum amerikanischen Steptanz. Hier wird mit dem ganzen Körper gesteppt und an den Sohlen finden sich Metallpatten. Die sind beim irischen Pendant verboten. Eine flexible Sohlenspitze aus Fiberglas besorgt den Klang.

Nach der Pause spielte die Handlung in New York weiter. Die romantischen, irischen Kleider wurden in schwarze Hosen und Latex-Büstenhalter getauscht. Die Neue Welt bedeutete für die irischen Imigranten Herausforderung. Und herausfordernd wurde dann auch Sven Göttlicher, Choreograph der Modern-Dance-Abteilung der Tanztruppe: Zwei Opfer aus dem Publikum zog er mit auf die Bühne und die mussten dann zwei Steps nachahmen. Sie bemühten sich zwar, versagten aber kläglich - zur Belustigung aller.

Der weitere Verlauf der Handlung erinnerte an Bernsteins West Side Story. Dann fand sich das Publikum in einer Charleston-Bar. Dort vereinte sich das Liebespaar und der Show-Down des Abends konnte beginnen. 50 Füße in schwarzen Pumps und Stepschuhen schwebten über die Bühnenbretter. Schließlich beeindruckte nochmals der vierfache Steptanz-Weltmeister Michael Donnellan mit Zugaben zu stehenden Ovationen des Publikums.

Ansich war das, was die Truppe in den knapp zwei Stunden vollzog, populärer Balztanz. Allerdings in die Jahre gekommen und nicht mehr modern. Obwohl, wer weiß? Vielleicht kupfert man sich von den irischen Tänzern was ab und klackert mit den Füßen - das nächste Mal im Tanzcafe oder in der Disco.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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