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Früh übt sich...
Journalimus aus Kinderhänden
Für Journalismus begeisterte ich mich schon als Kind. Das Resultat: die Grundschulzeitung "Jugendpost"
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Geübt wird, wenn die Kinder nicht da sind

(23.10.1999) jaso. Langsam öffnete sich der rote Samtvorhang. Im Halbrund standen die rund 30 Sängerinnen und Sänger der Dillsteiner Singgemeinschaft. Schwarzweiß gekleidet, sangen sie a capella das Lied "Überall erklingt Musik" zum Auftakt des diesjährigen Herbstkonzerts in der Nagoldhalle. Rund 250 Besucher waren gekommen. Sie erlebten einen Abend mit Chor- und Sologesang, sowie einen ,Show-Down' in Form eines Medleys aus Oldies der 50er - über Liebe, Sehnsucht, und Theodor im Fußballtor.

Nahezu ein halbes Jahr probte der gemischte Chor - immer freitags um 20 Uhr. Das Reultat konnte sich sehen, beziehungsweise hören lassen. "Damit auch ein wenig Abwechslung im Programm ist," brachte Vorsitzender Richard Wurster auch Solosänger im Programm unter. Sopranistin Susanne Abels, Bariton Rolf Eisele und Tenor Gerald Karpstein, begleitet von Musikdirektor Gerd Fleig, besangen die "Heimat", die "Wahrheit des Weines" oder "die schönen Frauen von Florenz" - solo, oder in Duetts.

Die kalte Jahreszeit schnell zu überbrücken, erhofft sich Andrea Baumann mit dem Klavierstück "Frühlingsrauschen" des norwegischen Komponisten Christian Sinding. Die Komposition mit hohen Anforderungen an ihre Spieler meisterte die 17 Jahre junge Gymnasiastin nahezu problemlos. Seit neun Jahren spielt sie Klavier. Trotzdem ging sie am Samstag "aufgeregt und mit Lampenfieber" auf die Bühne.

Gelassener schien Susanne Abels aus Karlsruhe-Hagsfeld. "Ich wollte nicht immer nur daheim sitzen. Und als ich meine Kinder zum Kinderchor brachte, entdeckte ich für mich selbst, Singen zu lernen." Seit fünf Jahren übt sie diverse Stücke zuhause. "Immer, wenn meine Kinder nicht da sind. Die teilen nämlich meine Freude am Gesang nicht."

Dass Jugendliche tatsächlich kein Interesse am Singen finden, beunruhigt auch Richard Wurster. "Es fehlt uns an Nachwuchs. In vielleicht fünf Jahren sind wir zu wenige." Dann bleibt dem 1857 gegründeten Verein, so Wurster, nur eines möglich: Die Fusion mit einer benachbarten Singgemeinschaft.

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