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Interessant ist, was hinter den Marken steckt

Großtauschtag des Briefmarkensammler-Ver-eins in der Stadthalle

(26.03.2000) jaso. Lupen wurden aus den Taschen gezogen, die zackigen Kleinode nah zum musternden Auge geführt und das Objekt der Begierde - wenn man sich seines genauen Wertes nicht mehr so sicher war - im Michel, der Bibel der Philatelisten, nachgeschlagen. "Soll ich sie mir leisten oder soll ich mir für das gleiche Geld hundert Marken mehr aus dem Wühltisch am Eingang holen?" Manchem der rund 250 Besucher ging das gestern beim "Großtauschtag des Briefmarkensammler-Ver-eins" im Kleinen Saal der Stadthalle durch den Kopf.

"Ich bin jetzt in dem Alter, wo ich mir von meinem Geld etwas teureres leisten kann," sagt sich der 14-jährige Sven Müller. Zu Anfang seiner Sammlerleidenschaft gab er sich noch mit Quantität statt Qualität zufrieden. Heute darf es schon ein bis-schen teurer sein. Der Gymnasiast ist seit fünf Jahren in den Bann der Postwertzeichen gezogen und trifft sich mit Gesinnungsgenossen alle zwei Wochen zum Tauschabend der Jugendgruppe. Am Wochenende zieht er sich dann in sein Zimmer zurück und sortiert seine gummierten Schätze. 20 Alben zählt er mittlerweile sein Eigen. Eins davon hält er in den Händen. Knapp 1 000 Mark könnte er dafür verlangen. "Später will ich sie mal teurer verkaufen," denkt der Jungspunt zukunftsorientiert. Aber dazu braucht man Connections. Und die halfen im gestern auch, etwas zu bekommen, nach dem er schon lange suchte: Den Beethovenblock. Wert: 180 Mark. Gestern bekam er ihn geschenkt. Was ihn an den Marken, Bögen, Blöcken mit Zertifikat und Sonderstempel fasziniert? "Es ist interessant, zu welchen Anlässen die Marken aufgelegt wurden und was die Motive bedeuten."

Den gleichen Reiz verspürt Thomas Arlt, Mitorganisator des Tauschtages. Zudem ist seine Briefmarkensammlung ein seelischer Ausgleich zu Alltag: "Es ist etwas besonderes, sich zurückzuziehen, seine Sammlung aufzubauen, zu organisieren und zu strukturieren. Dann frage ich mich, was steckt hinter der Marke, hinter der Person, die darauf abgebildet ist." Außerdem haben es ihm aber auch die einfachen Automatenmarken angetan. Deren Seltenheitswert bestimmt sich oft dadurch, wie schnell die Bundesdruckerei bemerkte, dass sich auf ihren Druckplatten Fehler eingeschlichen hatten. Fast mikroskopisch kleine Abweichungen im Muster bedeuten für Arlt Glück, jene Marke gefunden zu haben. Hohen Geld-Wert hat diese Sammlung allerdings nicht. Aber vielleicht lassen sich bald auch mehr Philatelistinnen beeindrucken - nach dem Motto: "Darf ich Ihnen meine Automatenbriefmarkensammlung zeigen?"

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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