TV-SKRIPTE

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Akzeptanz neuer Technologien
Fortschritt braucht Bedenkzeit
Innovationen sollen das Leben einfacher, günstiger, nachhaltiger werden lassen. Während sich die eine Hälfte von Gesellschaft und Wirtschaft gern ins Technologie-Abenteuer stürzt, schaut die andere lieber erstmal zu. Beide Seiten haben gute Gründe.
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Forderung nach einheitlichen Akku-Tests für E-Autos
Der Gesundheitspass krankt
Gebrauchtwagen mit Elektroantrieb lassen sich schwer verkaufen. Denn ihr Herzstück, der Akku, gibt Kaufinteressenten Rätsel auf. Die Branche will Durchblick liefern. Nur wie?
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Sammelverfahren im VW-Abgasskandal
Die Luft ist raus
Weil VW bei Abgaswerten betrogen hatte, erhielten rund eine Viertelmillion Kunden eine Entschädigung. Leer ausgehen hingegen tausende Mandanten, die sich der Klage des Rechtsdienstleisters „myRight“ angeschlossen haben.
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Früh übt sich...
Journalimus aus Kinderhänden
Für Journalismus begeisterte ich mich schon als Kind. Das Resultat: die Grundschulzeitung "Jugendpost"
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Routine versus Herzblut

JASOfm unterwegs mit Friedrich Nowottny - das Ziel: eine Radioreportage über ein Mehrgenerationenhaus im Auftrag von SWR1 Rheinland-Pfalz für die ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben - Chancen einer alternden Gesellschaft". Ein "Erfahrungsbericht".

(22.04.2008) Da wurde mir schon heiß um die Ohren, als mir am Telefon die Frage gestellt wurde, „Juri, kannst Du zusammen mit Friedrich Nowottny eine Radioreportage machen?“. „Friedrich Nowottny? Der Nowottny vom ‚Bericht aus Berlin’? Der, der sich immer kurz und knapp mit ‚Auf Wiedersehen, das Wetter’ verabschiedete?“, fuhr es mir durch den Kopf. „Ich und der ehemalige WDR-Intendant zusammen an einem Mikrofon? Ich und die Ikone des deutschen Fernsehjournalismus? Hossa!“ dachte und „na, klar!“ antwortete ich, ohne mir in diesem Moment sicher zu sein, wovor ich mehr Respekt hatte: vor der hohen Kunst einer mitreißenden Radioreportage oder dem Können eines ehemaligen ARD-Chefkorrespondenten.

Fast einen Monat ist das Telefonat her und heute vor einer Woche treffe ich ihn dann. Ein kleiner, schmächtiger Mann, fein gekleidet, entsteigt seinem BMW. Das ist er also. Friedrich Nowottny. Aus Anlass der „ARD-Themenwoche zum demografischen Wandel“ sollen er, 78, und ich, 29, ein Mehrgenerationenhaus besichtigen und unsere Eindrücke reportieren. Er aus Sicht eines Vertreters der Generation 60 Plus, mein Part die jugendliche Perspektive. 42 Erwachsene aus drei Generationen und 20 Kinder wohnen hier seit Anfang des Jahres zusammen in drei neuen Häusern. Was findet Nowottny daran interessant? Hebt Jungspund Sonnenholzner vielleicht ganz andere Aspekte hervor als der alte Hase? Rollstuhlrampe oder Partykeller? Wie gehen beide an die Thematik heran? Diese Fragen zu klären, war das Ziel des Radioexperiments seitens des Projektleiters Niels Berkefeld. Meine Ziele waren schlichter gesteckt: Welche Tricks und Kniffe kann ich von der Legende Nowottny abgucken?

Auf jeden Fall immer gleich auf den Punkt kommen. Das Team merkt schnell: Herr Nowottny will sich mit dem Thema und den Beteiligten nicht über Gebühr aufhalten. Im Vorgespräch mit Bewohnern des Mehrgenerationenhauses ‚hört er mal kurz rein’ in ihre Beweggründe, hier zu wohnen. Dann lässt er sich über das Areal führen. An einer Wohnungstür überrascht Nowottny eine ältere Dame. Er lüpft die Schiebermütze aus Tweed, deutet eine Verbeugung an und stellt sich vor, obwohl er eh schon erkannt wurde. „Auf Wiedersehen, das Wetter“ ruft ihm die Dame entgegen. Nowottny: „Ah, sie haben aber ein gutes Gedächtnis.“ Dann folgt eine lange Unterhaltung darüber, wo in Bonn noch Schreibmaschinenbänder erhältlich sind. Nowottny nennt Namen von Schreibwarenläden, wägt ab, wo er kürzlich noch war und welche schon zugemacht haben. „Ja, so bekommt der Reporter Menschen auf eine gemeinsame Gesprächsebene“, lerne ich bei dieser Gelegenheit. Nach fünf Minuten Präsentation Nowottnyscher Ortkenntnisse zieht der Tross weiter.

11 Uhr. Die Reportage soll aufgezeichnet werden. Auf vier Gesprächspartner können Nowottny und ich zugreifen, um mit ihnen die Reportage zu bereichern. Noch schnell an die Gesprächpartner kurze, knackige Vorgesprächsfragen gestellt, den Sinn von Leben im Altenheim mit einer persönlichen Anekdote über die eigene Schwiegermutter garniert („An die 80, sagte sie damals über das Altenheim, es sei ganz schön, wenn bloß nicht so viele alte Leute um sie herum wären.“) und schon krallt sich Nowottny das Funkmikrophon und stellt sich als erster vors Haus. Er reportiert. Seine Blicke schweifen über das Anwesen. Er blickt auf die Fenster, in den Garten. Dann setzt er ab und kommt zurück. Hier angekommen, hält er den vier Gesprächspartnern abwechselnd das Mikro unter die Nase und noch bevor sie sich daran gewöhnt haben, wandert es zum Nebensitzer. Jetzt erst kann ich seiner Reportage lauschen. Ein roter Faden? Fehlanzeige. Beschreibender Reportertext? Selten. Kino im Kopf? Eher eine NiF. Aber der faszinierende Duktus wie anno dazumal. Und gestochene Fragen, wie aus der Pistole geschossen. Es macht Spaß, Nowottny beim Arbeiten zu zuschauen. Kurz. Prägnant. Scharfsinnig. Keine Lust auf Belanglosigkeiten.

Nowottny ist so schnell weg wie er da war. Während er davondüst, sehe ich die Messlatte, über die ich mit meiner Reportage springen muss, immer höher gehängt. Seine Reportage schüttelte Friedrich Nowottny nahezu aus dem Ärmel. Er machte das mit Routine. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich hoffe nun auf meinen jugendlichen Idealismus, Witz und dass der Hörer es mir anmerkt, dass eine solche Reportage für mich etwas besonderes, nichts Gewöhnliches ist. Routine versus Herzblut. Was mehr gezogen hat? Hören wir selbst, morgen, Mittwoch, den 23. April ab 13 Uhr auf SWR1 Rheinland-Pfalz.

http://www.swr.de/swr1/rp/programm/aktionen/-/id=616164/nid=616164/did=3398786/mpdid=3438928/2bi4lt/index.html


Aprilscherz:

Studiengebühren sei Dank

GeistSoz-SportCenter eröffnet

(01.04.2007) GeistSoz.de - Jahrzehnte standen die Räume leer. Jetzt hat ihnen die Fachschaft GeistSoz neues Leben eingehaucht: Gestern wurde das GeistSoz-SportCenter im Kellergeschoss des Franz-Schnabel-Hauses feierlich eröffnet. Morgen wird die ertüchtigende Einrichtung seiner Bestimmung übergeben unter der Prämisse „Mens sana in corpore sano“. Dann steigern 46 Sportgeräte die Gesundheit der Studierenden der Fakultät. Der Führung durch die 1,2 Mio. Euro kostende Investition wohnte auch Landeswissenschaftsminister Peter Frankenfeld bei.

„Dieses innovative und zukunftsweisende Projekt wäre ohne die Einführung der Studiengebühren nie möglich gewesen,“ stellte Frankenberg in seiner Rede klar. Zum augenscheinlichen Finanzbedarf wie Expander, Streckbänken und Personal seien noch die versteckten Kosten hinzuzurechnen in Form von Kosten über „Hilfe zur Entscheidungsfindung der am Bau beteiligten Unternehmen,“ aber auch die Bezahlung der Sicherheitsdienstes. Denn das SportCenter wird neben der Unibibliothek die zweite Einrichtung auf dem Campus, die ihre Dienste 24 Stunden am Tag anbietet.

„Nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Gesundheit unserer Kommilitonen liegt uns am Herzen,“ erklärte die scheidende Fachschaftsvorsitzende Johanna Kirchfeld. Darum werde auch ein abwechslungsreiches Fitnessprogramm mit speziell auf die Bedürfnisse philologischer Studierenden angepassten Einheiten angeboten: „Es gibt Sitztanz. Ich selbst habe ein tägliches Work-Out mit Step-Aerobic zu Heavy-Metal-Musik ausgearbeitet. Außerdem offerieren wir traditionelle Shaolin-Mega-Power-Yoga-Sessionen,“ verrät Center-Leiter Juri Sonnenholzner. „Dazu konnten wir Professor Böhn gewinnen, der während seines vergangenen Forschungssemesters im indischen Ashram zum Yoga-Guru fortgebildet wurde. Prodekan Schütt bietet einen mentalen Nichtraucherkurs an.“

Unklar ist derzeit noch, wie sich die Formaldehyd-, Glyzerid- und Senfgasreste, aber auch der sporenreiche Schimmelbefall an den Wänden auf die Nutzung des SportCenters auswirken werde. Schließlich wurde das Gebäude bis in die späten 90er Jahre von Nobelpreisträger Fritz Haber ud dessen Nachfahren als chemisches Testgelände genutzt, bevor in direkter Nachbarschaft das neue Sondermüllabfalllager errichtet wurde. GeistSoz-Gesundheitsreferentin Franka Warnicke ist sich aber sicher: „Wenn unsere Gäste erst richtig auf Touren kommen, denken sie nicht mehr dran. Und außerdem: Wenn die mal richtig schwitzen, duftet es hier sowieso bald nach was ganz anderem!“



Konsequente Länder werden bestraft

Minister Reinhart fordert zügige Gangart in der Föderalismusreform

(27.04.2006) Anläßlich der mündlichen Verhandlung über die Klage Berlins auf finanzielle Hilfe des Bundes unterstrich der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Minister Professor Dr. Wolfgang Reinhart, am Donnerstag (27.04.2006) in Berlin erneut die Wichtigkeit einer baldigen Föderalismusreform.

Bei der ersten Stufe dieser Reform, die sich vor allem folgende Ziele gesetzt habe: Entflechtung, mehr Alleinverantwortung, mehr Subsidiarität, beschleunigte Entscheidungen, mehr Wettbewerb, sei man schon auf gutem Wege. Im Bundesrat lägen bereits seit dem 10. März 2006 zwei entsprechende Gesetzentwürfe vor, und die Anfang Mai stattfindende gemeinsame Anhörung des Ausschusses für Innere Angelegenheiten des Bundesrates und des Rechtsauschusses des Deutschen Bundestages werde sicherlich das parlamentarische Verfahren zur Verabschiedung des ersten Teils der Reform befördern.

Die Klage Berlins lasse aber auch überdeutlich werden, daß es mit der ersten Reformstufe keinesfalls getan sei, daß sie vielmehr ohne die zweite Stufe, die Neuregelung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern, weitgehend nutzlos bleiben werde.

"Wir wollen uns nicht zum Richter über die Politik anderer Länder aufschwingen. Aber wir haben vor allem die Pflicht, die Mittel, die die Bürger und Unternehmen in Baden-Württemberg auf der Basis unserer konsequenten und erfolgreichen Wirtschafts- und Finanzpolitik erarbeiten, dem Land zugute kommen zu lassen. Dies gilt natürlich umso mehr, wenn wir aufgrund der ersten Reformstufe vermehrt Eigenverantwortung für das Land übernehmen werden." Es gehe nicht an, daß einige Länder sich den Mühen einer konsequenten Konsolidierungspolitik unterzögen und daß andere Länder trotz einer problematischen eigenen Finanzpolitik weitgehend die Früchte dieser Mühen ernteten."



Begrüßung zum Spargelessen

Es gilt das gesprochene Wort.

(27.04.2006) Anrede,

es ist toll, dass Sie dieses Jahr wieder so zahlreich zu unserem Spargel-Abend in unser Haus gekommen sind. Vergangenes Jahr lag dieser Abend gerade eine Woche nach meinem Amtsantritt. In diesem vergangenen Jahr habe ich auch unter anderem die Worte des polnischen Autoren und Journalisten, Aleksander Swietochowski, verstehen gelernt: „Verstand ist wie Spargel; zu groß gewachsen, taugt er nichts.“ Deshalb möchte ich Sie, verehrte Damen und Herren, dieses Mal, beim 22. Spargelabend auch nicht mit Sachverstand über Spargel überschütten. Ich möchte nicht bei Adam und Eva anfangen – auch wenn es interessant sein könnte, warum der Apfel und nicht Spargel als Symbol der Verlockung diente.

Ich habe heute lange überlegt, mit welchen Themen ich Ihnen heute Abend die Lust auf Spargel steigern kann. Ich war heute in Mitte. Da sah ich zum Berliner Fernsehturm hinauf und erinnerte mich seiner Entstehung. Diesen Turm hatte sich die DDR einiges kosten lassen: Mit 200 Millionen DDR-Mark wurde er rund sechs Mal so teuer wie geplant. Er war ein unglaublicher Devisenschlucker: Die Thermofenster mussten in Belgien bestellt werden, Fahrstühle und Klimaanlage in Schweden. Die Bundesrepublik lieferte neben der Kugelhaut auch Scheinwerfer. Trotzdem sollte der Turm ein Symbol für die Leistungsstärke des Sozialismus sein.

Aber sie wissen es sicherlich alle: Ein seltsamer Lichtreflex auf der Edelstahlhaut der nagelneuen Turmkugel zeigt bei bestimmter Sonneneinstrahlung weithin sichtbar ein Kreuz. Das sei die Rache Gottes, scherzten Ostberliner damals in Anspielung auf die atheistischen DDR-Machthaber. Die SED war über das Lichtspiel so verärgert, dass sie sogar einen Abriss des Turms erwogen habe, schreibt Peter Müller in seinem Fernsehturm-Buch „Symbol mit Aussicht“. Viele Berliner nennen den Fernsehturm auch „Sankt Walter“, als Spott auf Ulbricht. Aber ein anderer Spitzname, und das ist mir alles so durch den Kopf gegangen - eben ein anderer Name für den Fernsehturm ist der Tele-Spargel. Weil er damals so schnell aus dem Boden geschossen ist. Tele-Spargel, das passt doch toll zum heutigen Abend, an dem wir auch viele Vertreter der Fernsehredaktionen hier haben.

Ja und dann wird dieser Telespargel gerade auch noch als Fußball verkleidet. Mit der Margentafarbe vielleicht nicht so geglückt, oder haben Sie schon mal rosa WM-Ball gesehen?

Auf jeden Fall: Als ich den Telespargel mit aufgespießtem Fußball sah, wusste ich, wie ich ihnen heute Abend richtig Appetit auf Spargel machen kann: mit Fußball. Spargel und Fußball – eine herrliche Kombination.

Spargel soll ein Aphrodisiakum sein. Und damit sind wir schon voll drin. Spargel ist Leidenschaft, Fußball bedeutet Leidenschaft.

Spargel steht auf den Speiseplänen der WM-Teilnehmer, die in Baden-Württemberg Quartier bezogen haben, damit sie mehr Leidenschaft entwickeln. Warum – das ist ganz klar: Spargel macht schlank und schön und soll die Kraft stärken.

Mittelalterliche Kräuterbuchschreiber wie Matthiolus lobten ihn: "Spargel in die speis gethan, bringt den Männern lustige begird". Und damit ist ganz klar die Begierde, der Drang auf das gegnerische Tor zu verstehen. Nichts anderes. Deshalb wird Spargel in der Spielvorbereitung auch verköstigt.


Spargel essen ist sportlich. Die darin enthaltenen Stoffe wirken harntreibend – deshalb dauert eine Halbzeit 45 Minuten, damit man rechtzeitig auf Toilette kann.

Außerdem rennt man dann auch schneller.

Spargel hilft auch bei der Therapie von Übergewichtigen. Deshalb sind fast alle Fußballer heutzutage schlank und nicht mehr so stämmig wie Gerd Müller.

Spargel und Fußball – bei Witzen spielt diese Verbindung auch eine Rolle. Sie kennen sicherlich schon den: Oliver Kahn hat bei Jürgen Klinsmann wieder eine Aussprache mit Jens Lehmann. "Wie kannst du bei allen Journalisten herumerzählen", schnaubt Kahn, "ich hätte eine große Klappe?" - "Das habe ich nie behauptet," entgegnet Jens Lehmann. "Ich habe ihnen nur gesagt, dass du Spargel quer essen kannst!"

Von je her gilt der Spargel als Heilmittel. Hippokrates sagte das schon um 400 vor Christus. Daher hilft der Spargel auch nach dem Fußball-Spiel. Nicht unbedingt nach einem schweren Foul. Aber wenn nach dem Spiel die Füße schlapp sind: Wie wäre es mit einem Spargel-Fußbad? In China gab es zur Begrüßung für besondere Gäste ein Spargelfußbad.

Sie, meine Damen und Herren, sind zwar auch besondere Gäste. Aber von einem Spargelfußbad sehen wir heute ab. Bei uns kommt der Spargel auf den Tisch.

Aber leider nicht allzu lange: Das Ende der Spargelsaison beschreibt die Bauernregel: "Kirschen rot, Spargel tot." Das offizielle Ende der Spargelsaison ist der 24. Juni, der Johannistag. Bis dahin sind neben der Spargelernte auch alle Vorrundenspiele der Weltmeisterschaft abgeschlossen. Das heißt: Die Vorrunde müsste die deutsche Mannschaft dank Spargel gewiss überstehen.

Aber wenn ich an das Spiel gegen Italien denke. Da wurde ich bleich wie Spargel. Wie auch immer, meine verehrten Damen in unserer Runde, werden wir sehen, ob die Mannen von Jürgen Klinsmann und Jogi Löw es der Damennationalmannschaft gleichtun werden und den Weltmeistertitel holen.

Wenn nicht, ist es mit der Herrschaft von König Fußball über Deutschland schnell vorbei. Und auch da ist wieder eine Analogie zum Spargel. Beide sind Könige. „Der Spargel ist wahrscheinlich der König aller Gemüse; bedauerlich nur, dass seine Herrschaft so kurz währt“, soll Goethe einst gesagt haben.

Aber welchem Königreich wird denn in Baden-Württemberg mehr Fläche zuerkannt? Was glauben Sie: Gibt es mehr Fußballplätze oder mehr Spargelfelder?

Tatsächlich, und da muss ich Sie enttäuschen, Herr XXXXXX von der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden. Diesen Vergleich gewinnt König Fußball. Es gibt in Baden-Württemberg insgesamt 2012 Hektar Spargelfelder, aber dreimal soviel, nämlich mehr als 6.000 Hektar grünen Fußballrasen.

Bei all seiner Leistungsförderung stellt sich aber die Frage: Warum steht Spargel nicht auf der Dopingliste? Wie er das wohl gedeichselt hat, das wird ihnen später noch Herr XXXXX beantworten können.

Meine Damen und Herren, ich hoffe, Sie ein wenig amüsiert zu haben. Der heutige Abend geht noch viel lustiger, aber auch vielmals leckerer weiter. Fühlen Sie sich wohl und genießen Sie die Delikatessen, die Ihnen heute Abend in dieser angenehmen Runde kredenzt werden.

Und vergessen Sie auch nicht, was Volkswirtschaftler Arno Sölter gesagt hat: [ZITAT]Ein Arbeitsessen bietet den Vorteil, dass man unangenehme Fragen mit lang anhaltendem Kauen beantworten kann. [ENDE ZITAT]

Guten Appetit."


Aprilscherz:

Skandal: SZJ missbrauchte Studentinnen für Werbefilme

Traditioneller Gouda hat zumindest . Experten gehen davon aus, das Milchprodukt habe zumindest wichtige Proteine

(01.04.2004) GeistSoz.de - Große Aufregung in der Fakultät heute morgen: Das Studienzentrum Journalismus (SZJ) produzierte slowakische Werbefilme. Das SZJ soll mit mehreren Studentinnen über den Zeitraum von drei Monaten höchst anrüchige Werbefilme für das slowakische Fernsehen produziert haben. Dabei wurde im SZJ das vom Land finanzierte Arbeitsgerät wie zum Beispiel die Blue Box ohne Gegenleistung für Käsewerbespots missbraucht.

Der Fachschaftsvorsitzende Gregor Börner bricht in Tränen aus: "Ich bin erschüttert!" Fachschaftsprecherin Sabrina Bohlender erwägt rechtliche Schritte: "Wir müssen uns für diese Studentinnen einsetzen! Durch diese Vorgänge ist eine glaubwürdige Ausbildung nicht mehr möglich, ihre Karrieremöglichkeiten sind stark eingeschränkt!"

Studiengangsleiter Professor Andreas Böhn war zu keiner Stellungnahme bereit. Er korrigiere noch Klausuren. Michael Grosch, Leiter des SZJ und für alles und jeden verantwortlich, soll sich nach Slowakien abgesetzt haben. Für Informationen stehen nur Tutoren zu Verfügung: "Wir wussten davon nichts. Uns wurde immer nur gesagt, das SZJ bleibt montags aus finanziellen Gründen geschlossen," erklärte Tilman Gutenberg. Immer montags sollen die Aufnahmen gemacht worden sein. Dabei wurden die Studentinnen dazu gezwungen, slowakische Texte auswendig zu lernen, wie dieser: "Nabízí vám základní. Nástroj pro realizaci a internetového. Targatrim Goudá - optimalizaci Goudá." Nur unter dieser Bedingung sei ihnen ein Leistungsnachweis ausgestellt worden, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Unklar ist bisher noch, in welche dunklen Kanäle die Einnahmen aus dem Verkauf der Werbespots gelangt sind. Insider gehen davon aus, dass sich die Fakultät die rund 156.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet hat: "Es ist verdächtig, dass das Dekanat plötzlich Geld für einen Wissenschaftsjournalismus-Studiengang hat."

Bei dem Käse handelt es sich um den für die slowakische Landwirtschaft traditionellen Targatrim-Gouda. Experten gehen davon aus, das Milchprodukt habe einen hohen Anteil an für die Entwicklung des Kindes wichtige Proteine.


Ankündigung

In Workshops Medienerfahrung sammeln

(01.10.2003) Das Beherrschen des kleinen ABC der Kommunikation ist in der heutigen Informationsgesellschaft ein Muss - für den Ingenieur, der seine Produktentwicklung durch verschiedene Entscheidungsinstanzen bis zu einer erfolgreichen Präsentation bringen will, ebenso wie für die Wissenschaftlerin, die ein Forschungsvorhaben vor einem öffentlichen Forum rechtfertigen muss. Mit ihren Workshops macht die Abteilung Presse und Kommunikation Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden und anderen Mitgliedern der Universität Karlsruhe ausgerichtet sind.

* W 1 Einführung in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Freitag,7.11.2003, 17.30 - 20.30 Uhr und
Samstag, 8.11.2003, 10.00 - 15.00 Uhr

Anmeldeschluss: 28.10.2003

In Unternehmen wie in öffentlichen Instituten gehört die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR) zu den gefragten Berufsfeldern mit guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dieser Workshop führt dabei in die PR-Arbeit ein. Die Teilnehmer erarbeiten an praktischen Beispielen eine PR-Kampagne und werden mit den vielfältigen Aufgaben und Funktionen der Öffentlichkeitsarbeit vertraut gemacht.

Mit Claudia Seiffert, Bad. Landesmuseum Karlsruhe

* W 2 Storyboard und Drehbuch: Was tun, bevor man dreht?

Freitag, 21.11.2003, 15.00 - 20.30 Uhr
Samstag, 22.11.2003, 9.00 - 15.00 Uhr

Anmeldeschluss: 11.11.2003

Text-Bild-Scheren, Anschlussfehler, Achsensprung – man kann vieles falsch machen, wenn man dreht. Egal, ob im wissenschaftlichen Beitrag oder Home Video: Bei den Zuschauern sorgen Fehler für Verwirrung und folglich Abschalten. Dreharbeiten, Ausstattung und Handlungsabläufe – all das muss vor dem Dreh feststehen, damit das Resultat begeistert und die Rezipienten die Informationen mitnehmen.

Mit Niels Kolditz, Niels-Kolditz-Dokumentationen

* W 3 Klingelt’s? Jingles produzieren für’s Radio

Samstag, 29.11.2003, 9.00 – 19.00 Uhr
Anmeldeschluss: 18.11.2003

In der immer dichter werdenden Medienlandschaft muss jeder Sender seine eigene Identität beim Hörer verankern. Bestes Mittel: der kurze Einspieler mit Wiedererkennungswert, genannt Jingle. Obwohl er nur wenige Sekunden lang ist, steckt viel in ihm: Guter Schnitt, gute Stimme und toller Sound sollen schließlich das Format und die Qualität des Senders erkennen lassen.

Mit Constantin Beims, Südwestrundfunk

* W 4 Interview und Moderation

Freitag, 12.12.2003, 17.30 – 20.30 Uhr
Samstag, 13.12.2003, 10.00 – 15.00 Uhr
Anmeldeschluss: 2.12.2003

Die Koordination von Sprechen, Mimik und Gestik ist eine hohe Kunst des Radiomachens. Die Sensibilisierung für Selbstwahrnehmung, Körperspannung und Atmung sind Hauptbestandteile des Workshops. Es wird die hörerfreundliche Artikulation geübt, der Zusammenhang von Körper und Stimme erläutert und die Erschließung der Atemräume in Übungen angewandt.

Mit Dr. Stefan Fuchs, Deutschlandfunk

* W 5 Digitaler Hörfunk-Schnitt: Wie geht das?

Freitag, 16.1.2004, 17.00 - 20.00 Uhr
Samstag, 17.1.2004, 10.00 - 15.00 Uhr
Anmeldeschluss: 8.1.2004

Dieser Workshop gibt einen Einblick in „non-destruktiven“ Audioschnitt, verschiedene Schnittprogramme und Mehrspurtechnik. Er zeigt die Vielfalt der digitalen Tonbearbeitung. Praktische Übungen an einem SADIE-Schnittplatz machen mit Mischer-Automation und Digitalschnitt vertraut und nehmen die Angst vor dem Mischpult und seinen 100 Knöpfen.

Mit Marc Treue, LernRadio Karlsruhe

* W 6 Sprechen im Radio – Aufbauworkshop

Freitag, 23.1.2004, 17.00 - 20.00 Uhr
Samstag, 24.1.2004, 10.00 - 15.00 Uhr
Anmeldeschluss: 13.1.2004

Wegen der großen Nachfrage bietet die Abteilung Presse und Kommunikation jetzt den Aufbauworkshop an. Teilnahme am Basis-Workshop oder am Sprechtraining des Journalismusstudiengangs und die Vorbereitung eines sendefähigen Textes (Beitrag, Glosse, Kurzhörspiel) zu einem freien Thema, einzeln oder in Gruppen erarbeitet, sind Voraussetzung für die Anmeldung.

Mit Christian Büsen, Südwestrundfunk

# Anmeldung nur online
# keine Teilnahme-Gebühr
# acht bis 16 Teilnehmer
# weitere Informationen unter www.radiofri.de


REDE DES Studienprofan

PROF. DR. JURI PRÜGELPEITSCH

(15.10.2002) "Optima prima ferä manibus rapiuntur avaris - meine jungen Damen und Herren. Dieser Ausspruch Ovids hat noch heute seine Gültigkeit. Auch Sie werden das Erlebnis Ovids zu spüren bekommen. Vor allem für Sie wird das Studium einiges an Leistung abverlangen werden. Vor allem bei der großen Konkurrenz unter ihnen.

Dass ich SIE hier und heute sehe, dass hätte ich noch vor wenigen Monaten nicht gedacht. Über 500 Erstsemester-Studierende hat die geistes- und sozialtechnische Fakultät schon lange nicht mehr in einem Semester gesehen - eine Fakultät die nur ein Schattendasein neben den großen Studienbereichen Maschinenbau, E-Technik und Postvertriebswesen fristet. Pädotechnik, Soziotechnik und Journalismus und Elektronik der technischen Medien haben noch nicht den Stellenwert in der Gesellschaft gefunden. Dennoch haben sie alle den Weg zhu uns gefunden.

Diese neue große Zahl an Studenten wird von Ihnen aber auch einiges abverlangen. Honni soit, qui mal y pense. Schon im letzten Semester war die leistungsbedingte Ausfallratio bei 47 Prozent - Pardon: 74 Prozent. Das sind mehr als zwei drittel. Schauen Sie nach rechts, schauen sie nach links, schauen sie nach vorne und nach oben ---- -- -- ---- all diese Kommilitonen werden sie gemäß der Statistik in einem Jahr nicht mehr sehen.

Manchen vielleicht gleich im kommenden Monat nicht mehr: Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf aufmerksam machen, dass es noch einige Studierende gibt, die ihre Einstufungsprüfung noch nicht abgelegt haben. Wie Sie wissen, mussten wir nach dem großen Andrang auf unsere Bäcker-Master-Studiengänge eine Möglichkeit finden, non-optimate Studierende regressiv in ihren Leistungen zu fördern. Die Einstufungsprüfung, die sie bis in zwei Wochen spätestens abgelegt haben sollten, ermöglicht es uns, begabte und talentierte Studenten den A-Dozenten zu unterstellen. Die B-Klasse-Kommilitonen bekommen bei uns die Möglichkeit, ein ihnen angepasstes Studienwesen zu führen. Die zwei wöchige O-Phase für die A-Klasse-Studierenden wurde bereits gestern mit Erfolg abgeschlossen - dafür bedanke ich mich sehr bei der Fachschaft.

Zwischenfrage von Jan: Diese Klausur die sie ansprachen: Was kommt den da dran, weil ich höre das jetzt zum Ersten Mal?

Wir wollen ja sehen, wie der allgemeine Wissenstand des Kandidaten ist, wo seine Talenten liegen. Die halbstündige Klausur umfasst den Stoff der neuesten Geschichte, der allgemeinen und der speziellen Biologie sowie zwei Fremdsprachentests. Latein setzen wir ja, wie sie an meinen einfürhenden Worten schon gehört haben, vorraus.

Das ist ja sehr viel - wie soll man das denn in zwei Wochen schaffen - was passiert wenn man durchfällt?

Tja, oh fortuna, velut luna, statu variabilis: Ihr Studium hört auf, bevor es begonnen hat.

Aber um jetzt wieder weg vom Schulunterricht zu kommen: Wir sind hier an der Fridericiana und ich bitte Sie, gewöhnen Sie sich daran, Dozenten in ihren Vorträgen nicht zu unterbrechen.

Nun wo war ich stehen geblieben? Ja es ging um die Neuerungen hier an der Fakultät. Natürlich tut es mir leid, dass wir Studenten in Außenstellen unterbringen müssen, aber die räumliche Dringlichkeit ließ uns keine andere Möglichkeit offen handeln. Das Land orientierte sich bei der Vergabe der Studienplätze an den Zahlen der Übernahmen in den Beruf nach dem Studienabschluss. Und natürlich ist das klug gedacht: Never change a winning student! Wer gute Aussichten auf einen Beruf hat, soll von der Hochschule keine Steine in den Weg gelegt bekommen und an einem Campus studieren müssen. Ob sie als Pädagogikstudent nach Heidelberg, als Journalist nach Pforzheim oder als Philosoph im Nebenfach nach Pirmasens müssen, können sie aus ihrer Matrikelnummer ablesen.

Die Matrikelnummer gerade sagt viel über Sie aus, verehrte Damen - und Herren. Glauben Sie nicht, dass Abitur liegt jetzt hinter ihnen und Sie können neu starten. Wir als Hochschule müssen immer den Überblick über ihre leistungstechnische Herkunft haben. Sie sehen in ihrer Matrikelnummer auch das Anrecht auf die völlig überfüllten Hörsäle. Mit einer "0" * an der zweiten Stelle der Matrikelnummer haben sie das Anrecht auf einen Sitzplatz in den Hörsälen nicht erreicht. Übersteigt die Quersumme den Wert 14 so müssen sie mit einigen Komplikationen rechnen. Aber, meine Damen und Herren: Je höher die Latte, desto höher auch die Leistungssteigerung, die Sie zeigen werden. Sie werden das Feld von hinten aufrollen, das Pferd von hinten aufzäumen, meine Damen und Herren Studierenden. Talent wird einem in die Wiege gelegt, aber Sie können mit ihrem eigengemachten Erfolg bei den Unternehmern hausieren gehen. Es wird sie vielleicht nicht jeder nehmen, aber Sie werden in Karlsruhe eine schöne Studienzeit erlebt haben, die ihnen große Vorteile gegenüber der Konkurrenz auf dem globalen Markt bringen wird. Die Konkurrenz ist hart. Sie sind schwach, weil sie alleine sind, variatio delectat. Aber aus ihnen kann noch etwas werden.

Danke für die Aufmerksamkeit

* = alle Jahrgänge ab 1998 haben eine 10X..... Matrikelnummer "


2. Karlsruher-Journalisten-Seminar

„Der Vorhang zu und alle Fragen offen?

Politik und Politiker im Zeitalter der Mediendemokratie

(01.10.2002) Parteitage als perfekt inszeniertes Medienereignis, die Polit-Prominenz als Stammgast in Talkshows, wichtige politische Themen als 15-Sekunden-Beitrag in den Nachrichten, öffentlichkeitswirksam aufbereitete Skandale ...

Die Politik und ihre Akteure scheinen immer mehr den Gesetzen des Medienzeitalters zu gehorchen: kurz, spektakulär, visuell ansprechend. Wird damit tatsächlich dem Informationsbedürfnis der Menschen Rechnung getragen? Wird die mediengerechte Inszenierung von Politik und Personen wichtiger als die eigentlichen Inhalte und Prozesse? Welche Folgen ergeben sich für das künftige Verhalten von Wählern und Gewählten? Welchen Einfluss haben darüber hinaus die neuen Medien – Stichwort Internet – auf die Politikvermittlung?

Im Rahmen unseres Seminars möchten wir das spannende Verhältnis zwischen Politik und Medien genauer beleuchten.

# Teilnahme-Gebühr: 25 € (incl. Übernachtung und Verpflegung)
# Anmeldung: Name, Adresse, Telefon per Email
# weitere Informationen im Diskussionsforum von www.come.to/geistsoz


Lehrveranstaltung an der Uni Karlsruhe im Sommersemester 2002:

Übung Fernsehfeature

(01.04.2002) Die Teilnehmer der Veranstaltung müssen sich der Herausforderung stellen, den Zuschauer über mehr als den klassischen TV-Aufmerksamkeits-Grenzwert von sieben Minuten hinaus zu fesseln. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle im Journalismus-Nebenfachstudium erlernten Bestandteile (Dramaturgie nach „Von der Idee zum Drehbuch“, Interviewtechnik, Visuelle Gestaltung, journalistisch fundierte Information durch kreative Textgestaltung) einfließen.

Scheinerwerb durch Realisation eines mindestens 15 Minuten dauernden, sendefähigen (!) Features/ Kurzdokumentation/ Reportage zu einem freiwählbaren, fernsehtauglichen Thema. Dieses Thema muss zur ersten Sitzung (Mo, 22.4., 30.91 R 016) den anderen Teilnehmern vorgestellt werden, eine allgemeine Zielgruppe ansprechen und in das Magazin-Format ähnlich Spiegel-TV-Magazin, 24-Stunden (SAT.1), NZZ Format (Vox), Traxx (arte), Jam (Viva) o. ä. passen.


Karlsruher-Journalisten-Seminar

"Medienethik"

(01.04.2002) Das Programm:

Mittwoch, 24.4.2002:

12.00 Treffpunkt und Abfahrt vorm AKK
14.00 Einführung
15.30 Vortrag: Rechte und Pflichten des Journalisten
18.00 Abendessen
20.00 inoffiziell für Studis im sechsten Sem.:
Beratschlagung über das BA-Prüfungsverfahren im NF Jote

Donnerstag:

09.00 Diskussion: Funktionen der Presse
10.00 Workshops:
# Kontrollfunktion des invesitgativen Journalismus
# Gefahren der Pressefreiheit 12.00 Mittagessen
14.00 Auswertung der Workshops
15.45 Kaffeepause
16.15 Workshops:
# ordentliche Recherche
# Werbung und Beeinflussung
# Boulevard und Privatssphäre
# Kriegsberichterstattung
# Meinungsjournalismus
18.00 Abendessen
20.00 Film

Freitag:

09.00 Diskussion:
Gewalt in den Medien,
Simpsons: Fernsehen ist an allem Schuld,
Filmrefexion
12.00 Mittagessen
Abschlussrunde, Seminarkritik
17.00 Ankunft am AKK

Teilnahmebeitrag € 25,- (ohne Getränke)


Reportage über die Wende in der Agrarwirtschaft:

Zu viel Gas gegeben, und die Wende steht still

(20.02.2002) Die Schweinezuchtanstalt von Karl-Heinz Geissler nennen die Dorfbewohner ein Prachtstück: Das rund neun Ar große Areal mit Bauernhaus und Stallungen für 300 grunzende Bewohner ist von einem strahlendweiß lackierten Metallzaun umgeben. Rund herum: saftige Wiesen und ertragsreiche Äcker inmitten der fruchtbaren Rheinebene. An der Einfahrt zum Gehöft steht ein großes Tor aus hellbraunem Kiefernholz. Eigentlich, so erzählt Geissler, habe er das Tor errichtet, um bei den Besuchern des Hofes "einen bleibenden Eindruck" zu hinterlassen. Der Zustand des Tores spiegle die Geschicke seines Besitzers wieder: "Wenn auf dem Hof gut gearbeitet wird, kann man sich ein schönes Tor leisten. Das Tor des Landwirtschaftsministeriums allerdings ist ramponiert". Karl-Heinz Geissler ist Vorsitzender des Erzeugerverbandes Mittelbaden. Seine Verbandsmitglieder kommen oft zu Sitzungen auf seinen Hof bei Baden-Baden. Dann werde über die aktuellen Vorgänge in der Landwirtschaft geredet, erzählt Geissler. Nach Schweinepest, BSE, Maul-und-Klauenseuche stünde jetzt die "Reform-Tollwut" von Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerin Renate Künast zur Debatte: Kann das in Recklinghausen geborene "Stadtkind" mit der blonden Igelfrisur die Landwirtschaft - leicht im Handling wie ein Mähdrescher - in eine andere Richtung lenken, ohne ihr zu schaden? Für Geissler und seine Gäste kann die ökologische Wende nicht funktionieren – nicht unter Zeitdruck.

Denn als die Ex-Grünen-Bundesvorsitzende Renate Künast im Januar ihr Ministeramt angetreten hatte, stand sie unter Zugzwang. Ihr Vorgänger Karl-Heinz Funke (SPD) hatte auf eine langsamere Wende gesetzt. Doch BSE und Verunsicherung bei den Verbrauchern kamen schneller. Nach den ersten Fällen der Rinderseuche bei in Deutschland geborenen Rindern forderte der Bundeskanzler sofort die Neuausrichtung der Agrarpolitik. Künast musste nach ihrer Ernennung schnell reagieren: "Der BSE-Skandal markiert das Ende der Landwirtschaftspolitik alten Typs. Wir stehen - und zwar alle, die wir hier versammelt sind - vor einem Scherbenhaufen", begann sie ihre Antrittsrede im Februar vor dem Deutschen Bundestag. Leicht stellte sie es sich vor - daher rasch folgen sollte die Verwirklichung ihrer Ziele: das „Bündnis zwischen Bauern und Natur“, das die Förderung von Öko-Landbau und regionaler Vermarktung der Produkte, sowie artgerechte Tierhaltung vorsieht; "Klasse statt Masse" für den Verbraucher: zwei Qualitätssiegel für Öko- und Mindeststandards bei Lebensmitteln; "Wandel im Einzelhandel" durch große Auswahl von Öko-Produkten; gläserne Produktion der Lebensmittelindustrie von der Weide bis zur Ladentheke; die Mast ohne Antibiotika.

Schon nach ihren drei Monaten im Amt, hat Geissler das Gefühl, müsste Renate Künast den Weg zu diesen Zielen als einen steinernen erkannt haben: "Ihr Vorgänger lag so falsch nicht mit dem Rat, alles nur Schritt für Schritt zu machen. Ihre Ziele sind zwar gut und schön. Aber ich glaube, dass sich bei all ihren Plänen in den Köpfen der Verbraucher der Eindruck festsetzt, es gäbe bisher nur ‚schlechte’ Landwirtschaft. Das muss sie klären - und ohne Hektik." Damit geht Geissler mit der Meinung zweier anderer, großer Agrar-Köpfe konform. Auch Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, propagierte auf dem Landwirtschaftskongress der CDU Anfang Mai in Berlin „Weiterentwicklung, nicht Wende der Agrarpolitik". Anderes sei ein Angriff auf den bäuerlichen Berufsethos. Denn die Notwendigkeit einer "Wende" impliziere, dass bisher Geleistetes falsch war. Die Politik mache die Bauern und ihre Familien damit zum "Buhmann" der BSE-Krise. Die selbe Berliner Bühne nutzte auch EU-Agrarkommissar Franz Fischler: Es bedürfe keines "Schnellschusses", sondern einer analytischen Bewertung der Agrarsituation Deutschlands. Nur damit könne eine fundierte Umwelt- und Qualitätssicherung erreicht werden. Und Künast selbst? "Auch Riesen haben klein angefangen. Ob wir es schaffen, hängt allein vom Verbraucher ab", trotzt die Ministerin aller Unkenrufe.

Doch gerade die Verbraucher, deren Schutz die neue Aufgabe des Ministeriums ist, seien kurzsichtige Kunden, auf deren Vernunft Künast nicht bauen könne, glaubt Geissler: "Viele wollten bisher doch gar nicht genau wissen, was sie essen. Qualität aber kostet. Und bis das von den Verbrauchern verstanden ist, läuft die ökologische Wende nicht weiter. Das hat Künast irgendwie nicht bedacht. Sie hat voll Reform-Eifer zu stark aufs Gas getreten und ist mit dem Mähdrescher in den Graben gerutscht. Jetzt wird es schwierig, da schnell wieder rauszukommen."

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Schülerzeitungsreportage für die Deutsche Kunststoffindustrie

Der Kunst-Stoff, aus dem Kanuten-Träume sind

Plastik entwickelt sich zum High-Tech-Produkt und ermöglicht mehr Leistung im Sport

(20.02.2001) Helmut Empacher ist happy: Seine Auftragsbücher sind voll, die 75 Mitarbeiter haben immer was zu tun und was die Werft herstellt, sind auch noch elegante und chice Rennboote: vom Einsitzer bis zum 18 Meter langen Achter, der an seiner breitesten Stelle kaum mehr als einen halben Meter breit ist. Stolz führt der gesellschaftende Geschäftsführer Besucher durch die Fertigungshallen direkt am Neckar. Dabei duftet es nach der frischen Farbe der neongelben Ruderboote. Sie stehen hier aufgebockt und warten darauf, aus ihrer Verschalung befreit und in die Gewässer der großen, weiten Welt hinabgelassen zu werden. „75 Prozent exportieren wir in die ganze Welt, hauptsächlich Amerika und Asien,“ verrät Empacher über den Verbleib der 600 im Jahr hergestellten Boote.

Dass seine Produkte, die 6,5 bis 25 000 € kosten, so reißenden Absatz finden, hängt vor allem mit den großen Erfolgen bei Olympia zusammen: Über die Hälfte aller Olympia-Kanuten kämpfen in Empacher-Rennbooten um die Medaillen. Und fahren Erfolge ein: Sechs mal Gold, sieben mal Silber und neun mal Bronze gab’s in Sydney. Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Duisburg gewannen Empacher-Boote 13 von 15 Medaillen im Achter. Der Erfolg spricht sich rum: 22 von 29 Mannschaften fahren mittlerweile die Boote aus Eberbach. Empacher sieht sich auf dem richtigen Weg: „Ein Grund für das Vertrauen in unsere Produkte ist sicherlich der hohe Qualitätsstandard. Wir benutzen hochwertige, entwickelte Materialien.“

Mit dem ausgehöhlten Baumstamm der Indianer hat das Ruderboot von heute tatsächlich gar nichts mehr zu tun: Kohlefaser und Teflar, Polyesterharz und diverse Lacke bilden die harte Schale, die Belastungen in einem Achtsitzer von bis zu zwei Tonnen standhalten muss. „Nur mit den in unseren Booten verwendeten Kunststoffen können wir uns so am Belastbarkeits-Limit bewegen,“ erklärt Empacher, warum sich Holz immer mehr aus dem Sportgerät verabschiedete.

Diese Entwicklung im Sportbereich sieht Kurt Stepping vom Verband der kunststofferzeugenden Industrie auch in anderen Lebensbereichen: „Kunststoff ist der Werkstoff des nächsten Zeitalters: Nach Steinzeit-, Bronze- kommt jetzt das Polymere-Zeitalter. Es ist dramatisch, was sich alles ändern wird!“ Ersatzteile aus Plastik für den menschlichen Körper werde es bald vermehrt geben. In den USA liefen derzeit Versuche zur Entwicklung einer kompletten Wirbelsäule aus Plastik. Auch der Naturschutz profitiere von der vorangeschrittenen Entwicklung des sonst von Umweltschützern verhassten Kunststoffs: „Die natürlichen Energien aus Sonne, Wind und Wasser wären ohne Plastik nicht abgreifbar. Windräder etwa könnten ohne Plastikbestandteile nicht so effektiv arbeiten.“

Energie besser umzusetzen, ist auch Ziel im Hochleistungssport. Optimierung des Geräts spielt dabei eine große Rolle. Die Empacher-Werft stellt sich einem Konkurrenzkampf wie im Formel-1-Rennsport: Nur wer mit seinen Konstruktionen Erfolge einheimst, wird vom Kunden bevorzugt, weiß Empacher: „Auch wir konstruieren wie Ferrari oder McLaren unsere Renngeräte am Computer. Dabei werden auch Mischverhältnisse und Beschaffenheit der zu verarbeitenden Kunststoffe einberechnet, um mit jeder Neuentwicklung die Leistung zu optimieren.“ Ein Fehler im verwendeten Plastik kann letztendlich wertvolle Sekunden kosten.

Welche große Rolle dabei die Qualität des verwendeten Plastiks spielt, hat auch der Verband kunststofferzeugender Industrie erkannt und unterstützt den Ruder-, Segel- und Kanusport durch intensives Sponsoring. Das „Team Kunst-Stoff“ betreibt intensive Nachwuchsförderung. Man vertraute auf die Qualität seiner eigenen Produkte und schreibt sich jetzt die Olympia-Erfolge mit auf die Fahnen. Davon profitiere auch der Ruf des Plastik, meint Stepping: „Umfragen der vergangenen Jahre zeigen, dass Plastik von der Bevölkerung immer besser beurteilt wird. Wer gegen Plastik ist, muss letztendlich gegen sich selbst argumentieren: Wer verzichtet heute auf Rollerblades oder Handies?“ Die Notwendigkeit von Plastik auch Helmut Empacher. „Nur diese Stoffe sind säure- und laugebeständig und garantieren eine lange Lebenszeit und Qualität unserer Produkte.“ Nur die Ruderboote für Privatleute sind aus Holz: „Das unsynthetische Holz ist für’s Auge einfach noch am schönsten anzuschauen.“


Kritik zu „Krieg der Welten“

Vermessene Parallelen

(09.05.2000) "Auf alle Fälle sollten wir vorbereitet sein." So steht es in Herbert George Wells Roman "Der Krieg der Welten", nachdem "ungeheure, kalte und unheimliche Geister" aus einer fernen Galaxie bei dem Versuch, die Welt zu verändern, nur aufgrund ihres zu schwachen Immunsystems zu Grunde gehen. "Auf alle Fälle sollten wir vorbereitet sein" - dieser Botschaft erinnerten sich die Amerikaner in letzter Zeit nicht mehr. Die Cuba-Krise, Rüstungswettstreit mit der UdssR, der Golfkrieg waren zwar Bedrohungen, aber doch immer zu weit weg vom Kontinent Amerika, als dass sich Uncle Sam in irgendeiner Weise gezwungen sah, sich auf etwas „vorzubereiten.“ Am 11.September holte die Amerikaner die Wirklichkeit ein. Es waren keine Langstreckenraketen, die den Weg aus der arabischen Welt in die ferne Welt Amerika überwanden, sondern Passagierflugzeuge dreier Inlandsflüge. Und Wells Roman, der 1897 zuerst in Fortsetzungen publiziert, 1898, also vor 100 Jahren, erstmals in London in Buchform erschien, erlangte neue Aktualität. SWR 2 strahlte nun die deutsche Radioversion des WDR erneut aus. Dabei bindet die Produktion die bekannteste Adaptionen des Kriegs der Welten von 1938 mit ein. Die inzwischen berühmte CBS-Funkfassung unter der Regie des damals 23jährigen Orson Welles war wie ein Tatsachenbericht mit lnterviews und anderen "O-Tönen" aufgezogen und soll eine Massenhysterie verursacht haben.

Die Parallelen lassen sich leicht ziehen. Doch dabei kommt es zu einem Anachronismus: Die Einführung in das Hörspiel findet Anschluss an ein Buch, dass aus einer ganz anderen Zeit stammt - von dem viele, auch wenn sie der täuschend echten Inszenierung des us-Hörspiels erlagen, es im Nachhinein als zu utopisch abschmetterten um sich damit ausernanderzusetzen. Natürlich: Die Marsianer könnten mit den Islamisten gleichgesetzt werden. Sie beobachten unsere Kultur, unseren Fortschritt "mit neidischen Augen", ihre eigene "grauenvolle Häßlichkeit", mit Kopftuch, mit verhüllten Frauenkörpern erfüllt die Menschen westlicher Welt "mit Abscheu und Grauen". Die Zerstörungswut dieser ,Persianer’ ist "wahllos und allumfassend", zerstört zwei Wolkenkratzer ohne Rücksicht auf die 6 000 Menschen darin. In der westlichen Welt verbreitet sich "eine brüllende Woge der Angst", und eins ist klar: diese Ereignisse bedeuten den "Anfang vom Ende der Zivilisation", wie sie schon Nostradamus im nun beginnenden Krieg der Religionen vorrausgesagt haben soll. Das Schema der Bedrohung von Außern is leicht übertragbar auf alle möglichen anderen "Eindringlinge" ganz irdischer Art: Neger, Juden, Kommunisten, Ausländer, Asylanten. Und genau diese Übertragungsmechanismen gehören zur Rezeptionsgeschichte und zur Wiederverwendung dieser Story dazu. Diese Kontinuität erst hob den "Krieg der Welten" aus der literarischen Einmaligkeit heraus und machte ihn zum Mythos - dem Mythos der Bedrohung von außen, der sich nahtlos in diverse politische Strategien des 20. Jahrhunderts einpassen ließ.

Doch diese Parallelen sind vermessen. Natürlich sollte das Ziel dieser Verknüpfung von Wells Motiv und der 11.-September-Attacke angenommen werden, „auf alle Fälle vorbereitet zu sein.“ Doch man muss auch den Weg dahin betrachten: Es waren nur die Nationen, die nicht in der Situation Amerikas waren, die den Standpunkt eines neutralen Dritten hatten, die nicht durch wirtschaftliche Interessen im amerikanischen Boot saßen, die letztendlich den Angriff der Islamischen Welt verstanden, zumindest nachvollziehen konnten. Und diese Objektivität zeigt den Unterschied zu Wells Motiv am deutlichsten: Amerika sah sich zu weit weg von einer anderen Welt, als dass es hätte angegriffen werden können, aber gleichzeitig zu nah und mächtig, als dass es sich aus Bereichen in wirtschaftlicher Hinsicht hätte distanzieren wollen. Erfolgsdruck der Konjunktur machte Amerika zu einem unfairen Wirtschaftspartner, der Diktatoren wie Hussein, die Taliban oder afrikanische Regenten schmierte, das Volk aber betrog.

„Aus Fehlern lernt ma



3 Texte

(2000) Auszeichnung für die Universität Karlsruhe

Karlsruhe: Die geistes- und sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Karlsruhe wurde für die Umstrukurierung der Studiengänge ausgezeichnet. "Karlsruhe gelte als eine der reformfreudigsten Fakultäten," so der Abschlussbericht des Stifterverbands der Wirtschaft, der den Wettbewerb ausschrieb. Seit diesem Wintersemester bietet die Universität mit dem Bätschler-Studiengang die Möglichkeit, berufsbezogene Nebenfächer zu belegen.

Sturm

Wer kennt sie nicht? Die Passanten, die zur Herbstzeit mit gesträubtem Haar durch die Stadt eilen, denen die Haare wortwörtlich zu Berge stehen? Morgens versuchten sie noch, die Spuren der durchzechten Nacht zu verstecken, die Haare alle wieder in Ordnung zu bringen. Mit Wasser und Gel wurde da nach geholfen. Doch jetzt, wenns auf November zu geht, es windet, da hilft nichts: Alles auf dem Haupt wird von West nach Ost geweht, ab und an auch ein Rock.

Verantwortlich dafür sind Luftströmungen. Kalte Luft will von oben nach unten ´zur Erde, warme gerade in die entgegengesetzte Richtung. Und ähnlich dem American Football, prallt die Luft dabei aufeinander. Es entsteht ein Durcheinander, ein Sturm.

Der kann schwach sein, dann gibt man im den Wert 8, oder er kann Häuser wegreißen. Dann hat er die Stärke 12.

Und so ein starker Sturm, Tornado, kann Bauten niederreißen. Aber nicht nur weil er mit großer Wucht gegen das Haus stößt. In Mittelbegirgen z.b. sind schon Brücken zusammengestürtzt, weil der Wind so wirbelte, dass die Brücke in Schwingungen geriet.

Zum Glück sind solche Tornados relativ selten bei uns. Der letzte war 1969 in Pforzheim. Wer ganz starke und viele Tornados erleben will, der muss zum Äquator. Aber da sollte dann auch ein Kamm mitgenommen werden.....


Psychologic-Congress

Wann waren Sie das letzte mal im Supermarkt. Und jetzt überlegen sie mal: Wenn sie zur Tür hereinkommen, gehen sie dann links rum? Oder rechts rum? Oder gehen sie gar gerade aus, um zu ihrer Lieblingskonserve zu gelangen? Sie denken, diese Frage ist unwichtig?

Beim diesjõhrigen World-Psychologic-Congress in Frankfurt beschõftigten sich 87 Psychologen aus der ganzen Welt mit der Konzeption von Einkaufszentren. Der deutsche Handelsverband hatte den Ausschuss ins Leben gerufen, um der Sache nachzugehen, wie Einkaufsverhalten durch äußere Umstõnde beeinflusst wird. Wirken große Glasfassaden einladend, wie verarbeitet das Unterbewusstsein die Farbe der Regale. Und eben die Frage, wie der Kunde optimal in den Markt geleitet wird. Jetzt ³berlegen sie: Sie haben den Einkaufswagen in der Hand, sie kommen zu den ersten Regalen. Biegen sie jetzt nach links oder rechts?

Sie biegen nach links! Zumindest in 78% aller Supermärkte. Und wenn sie in ihrem Stammsupermarkt rechts rum zur Obstabteilung gelangen sollten, dann ist er veraltet. Denn die Psychologen stellten fest, dass der Mensch unterbewußt nach links gezogen wird. Stünden wir vor einer Weggabel, würde sich ein Großteil der Probanten nach links wenden. Erklärung der Psychologen: Die Rechte Hand ist die Arbeitshand. Rechts bedeutet Arbeit. Links ist Leichtigkeit. Und beim Einkaufen wollen wir uns ja erholen, und nicht arbeiten. Daher empfehlen die Psychologen den Architekten, den Supermarkt so zu planen, dass der Kunde immer im Gegenuhrzeigersinn durch Obst und Fleischabteilung wandelt.

Den geringen Teil an Linkshändern in der Bevölkerung haben die Psychologen schlichtweg unter den Wühltisch fallen lassen.



Keine Verknüpfung mit der Bevölkerung

Jugendliche besichtigen Asylbewerberheim Adolf-Richter Straße

(25.02.1999) Über den Stand der Asylsituation in Pforzheim informierten sich kürzlich Jugendliche der Jungen Union vor Ort in der Asylbewerberunterkunft an der Adolf-Richter-Straße. Auf Einladung von Reinhold Augenstein, Sachgebietsleiter der Stadt Pforzheim, wurde den Besuchern verdeutlicht, unter welchen Bedingungen die 90 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und speziell dem Kosovo ihren Tagesablauf bestreiten und welchen Problemen sich die Angestellten des Sozialamts gegenüber sehen.

Eine Schwierigkeit stellt zur Zeit die geringe Kapazität der Unterkünfte dar. So ist das Gebäude Adolf-Richter-Straße für 110 Asylbewerber konzipiert, danach müssen aber die Zimmer unter drei Personen aufgeteilt und somit Familien mit Fremden untergebracht werden. Ein ähnliches Bild in den anderen Häusern der Stadt. Zudem hat sich zwar der Zugang von Asylbewerbern leicht vermindert, durch die unsichere Situation im ehemaligen Jugoslawien ist die Zahl der hier verbleibenden auf hohem Niveau geblieben. Daher verbuche Pforzheim im Moment 300 Asylbewerber, an die 200 Flüchtlinge und darüber hinaus eine große Zahl Asylbewerber, deren Asylverfahren abgelehnt seien, aber aufgrund der Lage im Herkunftsland noch nicht ausgewiesen werden können, so Augenstein.

Daher stößt man mit den finanziellen Gegebenheiten oft an die Grenze des Möglichen. Denn die Zuweisungen seitens des Landes sind zwar pauschal ausreichend, doch im Krankheitsfall eines Bewohners oder um den Kindern ein dem Alter gerechtes Leben zu ermöglichen, reichen die Mittel oft nicht aus. Da ein Spielplatz mit Sandkiste und Schaukel noch fehlt, spielen die Kinder in den einfachen und kargen Fluren des Hauses spielen. „Das schmerzt, denn gerade die Kinder können nichts für ihre Situation,“ meint Jörg Hess, zuständig für die Unterbringung der Asylbewerber in den Unterkünften, und macht deutlich, daß es ihm oft schwer falle, „abends bei dieser großen Arbeit einen Schlußstrich zu ziehen.“

Auch den Hausbewohnern einen kreativen Tagesablauf zu ermöglichen, erweist sich nicht als einfach. „ Eine Gruppe wollte eine Fußballmannschaft aufstellen und erkundigten sich bei der Hausleitung nach einer legalen Spielmöglichkeit. Nachfragen bei entsprechender Stelle ergaben, es seien alle Plätze belegt. So wurde das erste eigenverantwortliche Handeln jäh unterdrückt.“ Es würden zu wenige Versuche unternommen, die Asylbewerber ein wenig in die Gesellschaft mit einzubinden. Gerade beim Sport sei die Sprache keine Hürde, das zeigten auch Veranstaltungen des Diakonischen Werks. Man hege auch den Wunsch von ein wenig mehr Engagement seitens der Bevölkerung. „Kinderbetreuung, Workshops, jede ehrenamtliche Tätigkeit ist herzlich willkommen,“ sieht Augenstein als Weg, die Isolation der hier öfters mehrere Jahre untergebrachten Mitmenschen aufzuheben. Jörg Hess, bereits seit neun Jahren in diesem Bereich tätig, denkt auch an die Organisation eines Tags der offenen Tür. „Durch Kontakt mit der Bevölkerung könnte man diesen sterilen Raum Asylantenheim öffnen und von der anderen Kultur profitieren, sei es mit Vorführungen oder der traditionellen Küche.“

Für die Jugendlichen der Jungen Union war es der bereits zweite Besuch in der Adolf-Richter-Straße. Man werde die Entwicklung der Asylsituation weiter aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls seine Hilfe anbieten, so Florian Mack, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union Pforzheim.

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Jörg Hess (rechts), führt die Besuchergruppe durch die Asylbewerberunterkunft. Im Erdgeschoß befindet sich der kleine Einkaufsmarkt, in dem die Asylbewerber Pforzheims Verpflegung und Hygieneartikel mit einer Lebensmittelkarte einkaufen können.


Pressearbeit für die CDU

Junge Union besuchte den Politischen Aschermittwoch der CSU in Passau

Freiwillige an der bajuwarischen Volksfront

(1996) Die Junge Union Enzkreis/ Pforzheim bot ihren Aktiven dieses Jahr eine ganz besondere Veranstaltung an: Wer sich nicht von einer Abfahrtszeit mitten in der Nacht abschrecken ließ, der durfte zum Politischen Aschermittwoch der CSU nach Passau mitfahren. 7000 Besucher wurden dort in der Nibelungenhalle erwartet, schließlich wurden es laut Angaben des Sicherheitsdienstes 1000 mehr. Das hatte aber nicht die Junge Union zu verantworten, denn nach faschingsbedingten Ausfällen fanden nur Katja Stankowitz, Martin Steiner, Christoph Schickle, Christian Thuselt und Juri Sonnenholzner den Weg aus den Federn. Nibelungenhalle

Im idylischen Niederbayern angekommen, war die Festhalle dank der gewaltigen Besucherströme schnell gefunden. Schon weit vor Veranstaltungsbeginn, über‘füllte sich die Nibelungenhalle, die ihren Namen in den Dreißiger Jahren erhielt, in Erinnerung an den Epos „Nibelungenlied“, das hier am Bischofshofe zu Passau anfang des 13. Jahrhunderts seine verbindliche Gestalt erhielt. Getreu der bajuwarischen Volksnatur war der größte Teil der Besucher in Tracht erschienen, zum leiblichen Wohl wurden Brezen und ,flüssiges‘ Brot gereicht. Bier wurde daher um 11 Uhr morgens reichlich konsumiert, die Jubelstimmung in Erwartung des Ministerpräsidenten übertraf sich von Minute zu Minute und das Warten in der stickigsten Luft viel immer schwerer.

Doch dann, unter stehenden Ovationen und in der Manier eines römischen Imperators, zog Edmund Stoiber in einem Triumphzug durch die Halle. Ganze zehn Minuten mußten sich seine Bodyguards den Weg durch die Masse bahnen, bis der Volkesliebling die Bühne erklimmen konnte. Staatssekretär Gruber und Volker Kampe, CSU-Generalsekretär, die beiden Vorredner, konnten ihre Ansprachen lange nicht beginnen. Doch mit Lobpreisungen auf den Landeschef, dem „Symathieträger für Bayern“ (Gruber), konnten sie letztendlich das Publikum auf ihre Seite ziehen - in und vor der Halle, „dem größten Stammtisch Deutschlands“.

StoiberDaraufhin folgte die dreistündige, pausenlose Rede Stoibers. Er konnte sich nicht lange zurückhalten, spitze Attacken gegen den neuen Mann in Bonn zu fahren, der nur wenige Kilometer entfernt versuchte, ebenfalls einen Politischen Aschermittwoch abzuhalten. „Doch dorthin ziehen gerade 3000 Bauern, um Schröder ein herzliches Willkommen zu bereiten“ - Stoiber hatte die Lacher auf seiner Seite. „Wer die Stammtische diffamiert, der diffamiert die Wählerschaft.“ Denn was Schröder in Bonn mache, nannte Stoiber eine Politik „in der Kaviar- und Champagner-Etage, wir in Bayern sind aber die Leberkäs-Etage!“, und machte auf den im Gegensatz zur bayrischischen Politik „Bonner Irrweg“ aufmerksam: „Mit dem Lafontaineschen Finanzierungsmodell ist man zwar opportun nach dem Geldbeutel der Bevölkerung, aber man hat eine rosa Brille auf und führt die Wähler hinters Licht.“ Weiter „hat Rot-Grün seit Oktober 250.000 Arbeitsplätze vernichtet. Da zeigen sich keine politischen Einfälle, das sind geistige Ausfälle!“

Nächste Zielscheibe in seiner ,One-Man-Show‘ war der Bundesumweltminister. Trittin sei der „Umfaller“ des Jahres, seine Ökosteuer habe nichts mit Ökologie zu tun, Resultat sei nur, alle bezahlten zu viel. „Für den Straßenbau gibt‘s auch kein Geld mehr - sollen die doch mal an unseren Durchgangsstraßen wohnen!“ Hans Eichel nannte er in Anbetracht der bevorstehenden Hessenwahl, so wörtlich, „einen armen Sack.“

Ganz anders ausgelegt ist dagegen die Politik in Bayern. Hier baut man das Polizeiwesen weiter aus und mit der Einführung der Studiengebühr ab dem 13. Semester „haben sich 2.400 faule Studenten nicht mehr zurückgemeldet.“ Und was die Kurdenproblematik beträfe, so sieht Edmund, wie ihn Sprechchöre während der Rede riefen, ganz klar einen richtigen Weg: Abschiebung.

Für die Junge Union war es ein eindrucksvolles Erlebnis. Nächstes Jahr werde man wieder den Weg antreten, man hat es ja nicht so weit wie eine andere seit 25 Jahren vertretene Besuchergruppe: die CDU-Norderney.


Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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