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Großer Riesenporling liess Sammlerherz höher schlagen

Erfolgreicher Pilzsammler erwartet gute Pilzsaison in diesem Herbst

(02.09.1999) Wurmberg (jaso). Seit über 35 Jahren verschreibt sich Erich Grosseibl einer selten gewordenen Leidenschaft. Mit Korb und Kamera ausgestattet geht er auf Jagd im Schwarzwald, immer auf der Suche nach fein schmeckenden, manchmal auch übel riechenden Feuchtgewächsen. Er ist Pilzesammler. Und am Dienstag fand er ein Exemplar, das sein Sammlerherz höher schlagen ließ: einen 60 Zentimeter großen Riesenporling. Der Meripilus giganteus, so seine lateinische Bezeichnung, bringt knapp zehn Kilo auf die Waage.

Doch um diese Spezies zu erkennen, bedarf es einer guten Kenntnis der Pilzwelt. Der Wurmberger holte sich sein Wissen aus über 80 Büchern, die er alle ebenso begeistert sammelt, wie die Pilze selbst. Alle Pilzbücher, die er in die Hände bekam, sagt er, habe er aufgekauft. "Die Bücher sind schön, und es ist interessant, in den alten Büchern konträre Aussagen zu neuen Publikationen aufzuspüren." Giftige wurden oftmals als essbar deklariert.

Und um heute keinem Fehler zu unterliegen, streift der 59jährige immer mit sechs Büchern durch die Wälder, um den Findling sicher zu identifizieren. "Was ich nicht kenne, bleibt stehen," nimmt er sich zum Vorsatz.

Aber so haben die Baum- und Bodengewächse keine große Überlebenschance, denn der gelernte Juwelengoldschmied kennt an die 200 Pilzarten auswendig. Jedoch vergriff auch er sich in den 35 Jahren Sammlerleidenschaft ein Mal. "Gott sei Dank bekam ich durch den Verzehr eines Ziegenbarts, der mir wohl in den Korb gerutscht sein muss, nur Bauchschmerzen."

Insgesamt 70 selbstgesammelte Arten kamen bei der Familie Grosseibl schon auf den Tisch. Dabei spielt die Art der Pilze eine große Rolle. "Manche müssen getrocknet werden, manche planchiert, wieder andere können nur für Pilzsoßen und Suppen zermahlen werden."

Nicht auf den Herd kommen wird der Fund dieser Woche. "Der Riesenporling ist nur jung genießbar. Ausgewachsen ist er zu zäh und zu säuerlich." Die nächsten Tage wird das gelb-, ocker- und kremefarbene Kunstwerk der Natur noch im Garten stehen, damit Bekannte den Pilz bewundern können, vielleicht auch ein Fernsehteam. Dann aber wird er wieder an jene Stelle im Kanzlerwald gebracht, wo ihn Grosseibl durch Zufall fand. "Vom Auto aus sah ich etwas, das wie eine riesige Blume aussah. Ich ahnte, es war ein Holzpilz. Er war großartig, wuchtig und schön." So bewundernd er seinen Fund auch schildert, der Höhepunkt seines Sammlerlebens war es nicht unbedingt. Bei Wurmberg fand er fast ein Kilo weiße Trüffel.

Dabei war es Grosseibl über die Jahre hinweg immer ein großes Anliegen, Spaziergängern und anderen Pilzesammlern zu verdeutlichen, dass auch giftige Pilze einen ökologischen Zweck erfüllen. "Sie zersetzen Baumstämme, sind Tiernahrung und Zuhause für Insekten. Daher sollten sie nicht zertreten werden. Eßbare nur mit einem Messer abschneiden und ein wenig Humus auf die Stelle legen, damit vielleicht in den nächsten Jahren neue wachsen."

Wer sich zur bevorstehenden Pilzsaison auch auf die Suche begeben will, könnte Erfolg haben. "Im Gebiet um Pforzheim lassen sich sehr viele Pilze finden. Der gesamte Nordschwarzwald ist eine gute Pilzregion. Es wird zudem wohl ein gutes Pilzjahr. Abwechselnd warmer und kalter Regen, viel Wärme und Schwüle - so, wie's der Pilz will." Rotfuss-Röhrlinge, Krauseklucken, Pfifferlinge, Schopfdintlinge ließen sich schon finden, von vermeintlichen Champignons sollten aber die Finger gelassen werden. "Das sind meist Knollenblätterpilze, und die wirken nach zwei Tagen tödlich. Man sollte nur Pilze sammeln, die man kennt. Zwar sind alle Pilze essbar, gewisse aber nur ein Mal.""

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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