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Mobile Telefone halten Einzug ins Kinderzimmer

IMMER MEHR TEENIES HABEN IHRE HANDIES

Gründe sind Sicherheitsbedürfnis der Eltern und Statusdenken der Sprösslinge

(28.11.1999) Eigentlich konzipierten die Erfinder Mobiltelefone vor allem für den Geschäftsmann, der viel unterwegs ist, dabei aber gleichzeitig immer erreichbar sein muss. Unabdingbar für das Unternehmen - konnte er sich die anfangs Handkoffer-großen Telefone zum Preis von mehreren tausend Mark auch leisten. "Mit der Zeit wird alles billiger" weiß jeder, und mittlererweile sieht der Passant auch Jugendliche auf dem Leopoldplatz sitzen, das Handy legère an den Gürtel gehängt.

So wie der elfjährige Patrick Bossert. Er kennt schon alle Vorzüge des handlichen Geräts. "Ich kann mich immer mit Freunden verabreden, bin immer erreichbar," sagt der Blondschopf und präsentiert stolz seine drei verschiedenen Spiele, die ihm auf der winzigen Anzeige zusätzlich die Zeit vertreiben. "Das ist gut, wenn man auf den Bus wartet." Und wenn mal keiner mehr fährt, ruft er auch öfters seine Eltern an und die holen ihn dann ab. Seine Eltern unterstützten ihn beim Kauf des Handys.

Warum soviele Schüler aufs Handy kommen, reduziert Olaf Reimer, Leiter der D2-Filiale am Marktplatz, auf drei Punkte: "Zum einen das Sicherheitsbedürfnis der Eltern, die immer den Aufenthaltsort ihrer Schützlinge wissen wollen. Zum anderen haben auch schon junge Leute heute ein großes Kommunikationsbedürfnis. Und das Handy ist eben auch ein Statussymbol." Früher Schlaghosen, dann Markenklamotten mit drei Streifen und heute Handys? 25% seiner Handynutzer, so schätzt Reimer, sind unter 18 Jahren. "Es ist in Mode, sich ein Handy zu kaufen, um darüber elektronische Briefe zu verschicken. Das ist auch nicht so teuer." Doch kann ein Handy-Vertrag erst mit 18 Lenzen abgeschlossen werden. "Da kommen Jugendliche dann mal mit ihren Großeltern in den Laden. Die schließen dann die Verträge ab." Zudem offeriert das Geschäft für jüngere auch aufladbare Telefonkarten für die Handys. Dabei kann nur für den gekauften Wert telefoniert werden und es besteht keine vertragliche Bindung.

Eine andere Zielgruppe will die Telekom erobern. Erich Vielsack vom T-D1-Shop meint zwar, dass sich sehr wenige Jugendliche für das mobile Telefon interessierten, trotzdem holt er ein neues Produkt aus dem Lager - erst seit zwei Wochen im Verkauf. Der poppige, mit lustigen Comicfiguren bedruckte Karton verrät, was der wohl jüngst-möglichen Kundschaft Herzen höher schlagen lassen soll: Das Handy für Jungen und Mädchen im Grundschulalter. "JoJo" heißt das lila Telefon, mit dem der Sprössling sechs gespeicherte Nummern anwählen kann. Im Gegensatz zum Spielzeug, dass ihm den Namen gab, ist das Baby-Handy allerdings kaputt, wenn es Richtung Boden schwebt. Denn es ist ein ganz normales Handy, anders bedruckt, teurer und eben nur mit sechs Nummern. Trotzdem sagt Vielsack: "Es gibt eine relativ hohe Nachfrage seit der kürzlichen Einführung."

Man kann also gespannt sein, wann auch in den Grundschulen die Telefone im Unterricht bimmeln.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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