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Letzte Aktualisierung: 28.4.2024

• Der Berg rutscht

Sendedatum: 24.04.2008 • Format, Länge: Rep, 6:15 • Sender: SWR

Sie sind eine Gefahr für Hausbesitzer und Autofahrer. Wenn Hänge ins Rutschen geraten, entwickeln sie eine zerstörerische Kraft. Zerquetschen beispielsweise einen Wagen wie jetzt in Bernkastel-Kues geschehen oder zerstören gleich ein ganzes Haus wie vor einigen Jahren in der Pfalz. Vor allem im Frühjahr wenn viel Regen fällt, gerät die Erde in Bewegung. Davon betroffen sind gerade die malerischen Weindörfer an Rhein und Mosel – dort kamen die Anwohner dieses Mal mit dem Schrecken davon.

0:03
Er ist nur noch ein Haufen Schrott: 40 Tonnen Gestein und Geröll haben den Citroën von Heinz und Luise Zilz platt gemacht. Mitten in der Nacht passierte es. Niemand wurde verletzt, als der Berg rutschte. Von dem Hangrutsch haben die Zilz nichts mitbekommen, der Schrecken kam am Morgen.

0:20
O-TON 00:24 – 00:31 Luise und Heinz Zilz

0:40
Luise und Heinz Zilz aus Bernkastel-Kues. Mit so etwas haben sie nicht gerechnet.

0:47
Schlimmer traf es Wolfstein in der Pfalz. In einer Nacht im Winter rutscht der Berg auf diese Häuser. Ihre Bewohner hatten schon vorher Angst vor einem Hangrutsch. Doch dann hatte das Landesamt für Geologie und Bergbau Entwarnung gegeben. Offenbar zu unrecht:

1:00
Drei Häuser mussten damals evakuiert, eines neu gebaut werden. Für bis zu einem Jahr mussten die Bewohner sich eine andere Bleibe suchen – auf eigene Kosten. Der Hangrutsch traf die Straße mit voller Wucht.

1:13
O-TON 01:22 – 01:27 Ferdinand Immetsberger
O-TON 01:36 – 01:43 Gerd Cossmann

1:48
Jetzt - nach fünf Jahren – wird der Hang immer noch regelmäßig vermessen. Inzwischen hat das Landesamt einen Schutzwall erichten lassen. Nur leider zu kurz, meinen die Anwohner.

2:01
O-TON Ferdinand Immetsberger

2:35
Die Einwohner zu wenig geschützt? Am Loreley-Felsen treffen wir die Leute, die gefährliche Hangrutschungen verhindern sollen: die Mitarbeiter des Landesamtes für Geologie und Bergbau. Sie zeigen uns, mit welchem Aufwand der Felsen gesichert wird. Ein Mix aus Spritzbeton und Verankerungen soll verhindern, dass Steine auf die Straße stürzen.

2:53
Harald Ehsis und Uwe Schröder sind vom Landesamt für Geologie und Bergbau und beraten Städte und Gemeinden, aber auch Straßenmeistereien, wenn Hänge verdächtig sind.

3:04
ATMO

3:22
Hier am Loreley-Felsen wird also kein Aufwand gescheut, die Menschen zu schützen. Doch war das auch in Wolfstein und Bernkastel-Kues so? Hätte das Landesamt die Schäden dort verhindern können?

3:36
OTON 3:37 – 3:45 Harald Ehsis, Landesamt für Geologie und Bergbau

3:48
Das sieht Johannes Feuerbach etwas anders. Er ist unabhängiger Geologe. Eines seiner Projekte: ein Hang bei Traben-Trarbach. Sicherheitszäune sollen verhindern, dass Steine auf die Straße stürzen. Die Wirkung dieser Zäune zeigen Versuche des schweizerischen Herstellers.

4:14
Feuerbach hat in Traben-Trarbach eine High-Tech-Anlage installiert. Glasfaserkabel messen die Bewegung im Hang. 60 Zentimeter im Jahr rutscht er gen Mosel. Werden Grenzwerte überschritten, wird die Straße gesperrt.

4:28
O-TON 4:50 – 4 :56 Johannes Feuerbach, Geologe

4 :56
Genau das ist auch in der Kallenfelsstraße in Bernkastel-Kues passiert, wo der Hang das Auto von Familie Zilz begraben hat. Johannes Feuerbach besucht auf unsere Bitte hin den Felsen. Er ist überrascht. In der Straße hatte das geologische Landesamt Fangzäune bauen lassen, nur nicht am Haus der Familie Zilz.

5:18
O-Ton 5:21 – 5:32 Johannes Feuerbach, Geologe

5:34
Aber das ist nicht geschehen. Ganz offenbar wurde die Gefahr hier unterschätzt. Für Luise und Heinz Zilz ist alles glimpflich ausgegangen. Aber: Bisher ist ungeklärt, wer den Schaden zahlt.

5:51
O-TON – 5:52 - 6:04 Luise und Heinz Zilz

6:06
Bei allem Ärger: Zum Glück saß in diesem Auto niemand drin.

6:13



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• Yoga-Stricken: Comeback einer coolen Masche?

Sendedatum: 23.02.2008 • Format, Länge: Glosse, 3:45 • Sender: SWR

00:03
Ja, so kennen wir sie: In Hinterzimmern von Strickläden treffen sie sich und hegen ihre ganz spezielle Wollust.

00:09-00:13 ATMO „Ja, mit Perlentechnik“

00:15
Aber jetzt soll es laut Branchenverband Handarbeit eine neue Gattung Wollstricker geben! Junge, karriereorientierte Leute, urbane Berufsanfänger, die süchtig nach Wolle sind. Ihr Ziel: Wellness- und Entspannung! Nix Öko! Bio!

00:30 DIALOG-SZENE "Ich brauche Stoff" - "Hängen Sie an der Nadel?" - "Ich bin wolllüstig." - "Da habe ich was ganz feines für Sie."

00:40
Auf Trendwolle fahren sie ab, die Wollabhängigen: besondere Farben, und haptischer Reiz - verstrickt zur eigenen Kollektion. Den Trend beflügelt der Individualismus. Jede Masche ist ein Teil Ich. Das Kleid aus Wolle und den eigenen Händen – einzigartig. Das Aus des Markenbewusstseins?

00:55 O-TON Ruth Stegh, Woll-Dealerin

01:16
Die Beschaffung der Suchtmittel läuft übers Internet: Strickblogs bieten heiße Informationen über die Stricktreffs. Die neuesten Strickanleitungen: Nur hier. Und für die Volle-Wolle-Dröhnung gibt es das Podcasts zum Runterladen.

01:33 ATMO Podcast

01:40
Stricken, um sich zu erholen. Yoga-Stricken in den Drehpausen. Hollywood-Stars machten es vor. Die offene Woll-Szene – das Bekenntnis zur Sucht.

01:50
Jetzt schwappt die Wolle, äh Welle nach Deutschland. In Köln hat sich bereits eine offene Szene etabliert, auch Berlin hat die coole Masche wieder entdeckt. Nur an Rheinland-Pfalz ist das Wollknäuel vorbeigerollt. Woll-Diaspora: Kein offenes Stricken an Rhein und Mosel.

02:05
Aber wie würde offenes Stricken hierzuland aussehen? Wir haben die Szene nachgestellt: Junge urbane Menschen treffen sich in einem Kaffee zum Stricken.

Ziel ist es, sich vom Arbeitsstress zu entspannen, ein bisschen zu reden ... Sie tauschen sich über ihre Maschen aus ... Vor den Augen Fremder zeigen sie ihre Fingerfertigkeit ... „Zwei links, zwei rechts, eine fallen lassen“ – das neue Mantra junger Großstädter? Der innere Frieden dank Yoga-Stricken?

02:36
Frieden, Kirschblütentee und Birkenstock? Hatten wir das nicht schon mal?

02:41
Ja, richtig. Damals. Wollene Socken für offene Sandalen. In Hörsälen, auf Parteitagen: Stricken für den Frieden – gegen Waffen, gegen Volkszählung. Mit der grünen Nadel gegen das Establishment. Der Mief vergangener Zeiten.

03:02
Aber kann der moderne, erfolgsorientierte Großstädter in Zeiten der Globalisierung mit dem meditativen Automatismus des Strickens umgehen? Den Faden verlieren? Wie auch immer: Der Trendversuch kommt an:

03:12 VOXPOP „... Handwerklich begabt, was ja bei Frauen nie negativ ist.“

03:30
Oder baut zur Entspannung den Frust über die Männerwelt ab - mit blutrünstiger Kunst aus Wolle.



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