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Letzte Aktualisierung: 28.4.2024

• Rote Karte gegen Kinderarbeit

Sendedatum: 12.06.2014 • Format, Länge: Rep 1:21 • Sender: ARD

Zwar zeigen Entwicklungsprogramme erste Wirkung und die Kinderarbeit ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Dennoch beklagen Kinderschutzorganisationen zum Tag gegen Kinderarbeit immer noch mehrere Millionen Kinderarbeiter. Politisches Handeln könnte die Problematik in den meisten Fällen mildern. Dazu startet die Internationale Arbeitsorganisation eine Kampagne.

Mit bloßen Händen graben sie im scharfkantigen Boden nach Wertstoffen für die Industrie: Kinder in Indien arbeiten, damit ihre Familien überleben. 170 Millionen Kinder weltweit teilen ihr Schicksal. Nach Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO leistet die Hälfte dieser Kinder gefährliche Arbeit, wie hier in Malawi – oft 16 Stunden am Tag, mit giftigen Chemikalien, ohne Schutz, ohne Schule.

O-TON Bharati Pflug, Anti-Kinderarbeitsprogramm der Internationalen Arbeitsorganisation ILO: „Sie wissen, dass die Schulen existieren und die meisten Kinder und Eltern wissen auch, dass ohne schulische Bildung oder Bildung überhaupt dass sie dann ein Leben lang in dieser Arbeit stecken werden, sich selbst nicht weiter entwickeln können.“

Ein Grund für Kinderarbeit: Fallen Erwachsene etwa wegen Krankheit aus, müssen Kinder als Ernährer einspringen. Helfen kann laut Fachleuten eine soziale Grundsicherung der Familien.

O-TON Christina Behrendt, Referentin für Sozialschutzpolitik der Internationalen Arbeitsorganisation ILO: „Wir sehen es das durch die Erfahrung von den Ländern, die in die soziale Sicherheit investiert haben, das ist möglich, das ist finanzierbar auch wirklich für die ärmsten Länder.“

Zusammen mit Musikern möchte die Internationale Arbeitsorganisation von heute an mit der Kampagne “Rote Karte gegen Kinderarbeit” weltweit Aufmerksamkeit für das Thema schaffen. Dazu erhält sie unerwartet Unterstützung aus Rom: Gestern, während seiner Generalaudienz, prangerte Papst Franziskus Kinderarbeit an und zeigte ihr selbst die Rote Karte.



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• Seltenes Saatgut bekommt keine Hilfe aus Luxemburg

Sendedatum: 12.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:32 • Sender: ARD

Triumph für die Saatgut-Konzerne – Tiefschlag für kleine Saatgutbauern: Laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen Bauern alte Saatgutsorten weiterhin nicht verkaufen – es sei denn, sie leisten sich für jede Sorte ein teueres Zulassungsverfahren. Oder Deutschland setzt endlich eine zwei Jahre alte Richtlinie um.

Es ist eine Art Arche für selten gewordene Nutzpflanzen, sogenannte Alte Sorten, die hier im Garten von Christian Havenith sprießen. Und hier in seiner Vielfaltsgärtnerei keimte auch die Hoffnung, dass der Europäische Gerichtshof heute ein Problem löst.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Ich habe zum Beispiel 450 Sorten bei mir im Projekt. Da stoße ich auch an Grenzen. Und es ist natürlich, wenn man eine Erwerbsgärtnerei betreibt wie ich, irgendwann mit dem finanziellen auch ein Problem. Wir würden gern damit wirtschaften."

Geld verdienen. Doch alles was hier wächst und zum Teil vom Aussterben bedroht ist, weil es nicht mehr in die industrielle Landwirtschaft gepasst hat wie diese Etagentomate - alles das darf nur als Sammlerobjekt oder Zierpflanze verkauft werden. Denn diesen Sorten und Saaten fehlt die Handelszulassung. Sie soll für Qualität und Sicherheit in der Landwirtschaft sorgen, kann aber mehrere tausend Euro für eine Sorte kosten.

Das hätte heute der Europäischen Gerichtshof ändern können. Doch die Richter ließen alles beim Status quo. Die Saatgut-Bauern: enttäuscht.

O-TON Andreas Riekeberg, Kampagne für Saatgut-Souveränität: "Es verschafft den Saatguterhaltern keinen Vorteil, es bestätigt die Rolle der Industrie und lässt erwarten, dass die Industrie auch ihren Einfluss weiterhin geltend macht gegenüber der EU-Kommission, um ihre Position weiter auszubauen, weiter zu stärken."

Die Saatgut-Industrie, die andere Seite im Verfahren: Konkurrenz von kleinen Saatgut-Bauern müssen sie weiterhin nicht fürchten. Zwei Drittel des weltweiten Saatguts kontrollieren Konzerne wie Bayer, Monsanto und Syngenta. Die Zulassungspflicht gewährleiste eine Steigerung der Produktivität im Gemüseanbau, begründeten die Richter das Urteil, mit dem sie die Fachwelt überraschten.

O-TON Werner Eckert, ARD-Umweltexperte: "Sie hätten ohne weiteres, wären sie dem Rechtsgutachten der Kommssion gefolgt, den Markt für alte Sorten vereinfachen können. Sie haben sich entschieden, an der bestehenden Regelung festzuhalten und machen da kommerzielle Gründe im Grund dafür verantwortlich."

Christian Havenith sieht trotzdem etwas positives im EuGH-Urteil. Denn es gelte bereits eine vereinfachte Zulassungspflicht auch für alte Sorten. Nur die hat Deutschland noch nicht umgesetzt.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Die EU hats bestätigt und Deutschland hängt leider hinterher. Deutschland, die Frau Aigner, sorgt immer dafür, Biodiversität: tolle Sache. Aber sie kommt politisch nicht in die Gänge. Das muss sich sofort ändern."

So könnte das umstrittene Urteil aus Luxemburg Druck auf die Bundesregierung ausüben, damit die, die sich um den Erhalt der Pflanzenvielfalt kümmern, damit auch Geld verdienen können.



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