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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• 25 Jahre: Umweltprobleme damals und heute

Sendedatum: 23.09.2014 • Format, Länge: Rep 2:39 • Sender: ARD

Vor 25 Jahren begann die Staatengemeinschaft, FCKW zu verbieten. Vor wenigen Tagen verkündete die UN dessen Erfolg. Die Ozonschicht erholt sich wieder. Ein Problem gelöst. Warum nicht alle?

Vor 25 Jahren waren es nicht mehr allein die Kraftwerke und Fabriken, die den Himmel ergrauen ließen oder das Wasser trübten. Vor 25 Jahren sollten wir selbst auf Verpackungen und Spraydosen mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen darin verzichten, um für kommende Generationen die Ozonschicht zu retten. Und die Pinguine, wie es damals hieß.

ATMO „Die Pinguine werden die Auswirkungen am ersten zu spüren bekommen. - Wuaaahh!“

Solche Mahnungen der Medien und Aktionen der Umweltschützer lehrten uns: Nachhaltigkeit. Die Industrie sprang schließlich auf den Trend auf:

ATMO „Eine wichtige Nachricht: Die chemische Industrie verzichtet auf FCKW.“

Erstmals waren Ökologie und Ökonomie auf Augenhöhe.

O-TON Prof. Dr. Gerhard Lammel, Max-Planck-Institut für Chemie: „Das klingt ja supertrivial. Aber da liegt wirklich der Teufel im Detail. Und dass das endlich angekommen war, war ein riesen Erfolg und war eine Aufbruchsituation, das Konzept der Nachhaltigkeit vor 25 Jahren.“

Aufbruch auch beim Auto: Grenzwerte für den Schadstoff-Ausstoß. Fahrzeugkatalysatoren plus Bleifreies Benzin: Der Wald wird's danken. Vor 25 Jahren begann die Staatengemeinschaft auch, FCKW zu verbieten. Und vor wenigen Tagen erst verkündet die UN den Erfolg: Die Ozonschicht erholt sich. Ein Problem gelöst - das Rezept?

O-TON Werner Eckert, ARD-Umweltexperte: „Immer dann, wenn man eine Lösung hat und es einen umittelbar spürbaren Druck gibt auf die Menschen, dann lassen sich Probleme gut lösen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass auch China seine Umweltprobleme entschieden angeht. Die leiden nämlich wirklich darunter.“

Hierzulande leidet man kaum noch unter Umweltsünden. Deshalb ist Sensibilität nötig. Beispiel: Gewässer.

O-TON Dr. Klaus Wendling, Umweltministerium Rheinland-Pfalz: „Das Thema ist nicht mehr die großen Industriechemikalien sondern was jeder selbst anwendet. Auch das Thema Mikroplastik hängt damit zusammen. Es gibt auch Plastikzusätze in Cremes und in Zahnpasta. Also wieder der Anwender selber ist gefragt, ob er das will, dass das in einem Fließgewässer landet oder ob er das dann lieber vermeidet.“

Waldsterben durch Sauren Regen, Ozonloch und Smog – manche Umweltprobleme scheinen gelöst; andere wie das Aussterben seltener Arten oder die Klimaerwärmung durch Treibhausgase aus Industrie und Landwirtschaft nicht. Die Staatengemeinschaft, aber auch jeder einzelne muss handeln. Vor 25 Jahren genauso wie heute.



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• Seltenes Saatgut bekommt keine Hilfe aus Luxemburg

Sendedatum: 12.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:32 • Sender: ARD

Triumph für die Saatgut-Konzerne – Tiefschlag für kleine Saatgutbauern: Laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen Bauern alte Saatgutsorten weiterhin nicht verkaufen – es sei denn, sie leisten sich für jede Sorte ein teueres Zulassungsverfahren. Oder Deutschland setzt endlich eine zwei Jahre alte Richtlinie um.

Es ist eine Art Arche für selten gewordene Nutzpflanzen, sogenannte Alte Sorten, die hier im Garten von Christian Havenith sprießen. Und hier in seiner Vielfaltsgärtnerei keimte auch die Hoffnung, dass der Europäische Gerichtshof heute ein Problem löst.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Ich habe zum Beispiel 450 Sorten bei mir im Projekt. Da stoße ich auch an Grenzen. Und es ist natürlich, wenn man eine Erwerbsgärtnerei betreibt wie ich, irgendwann mit dem finanziellen auch ein Problem. Wir würden gern damit wirtschaften."

Geld verdienen. Doch alles was hier wächst und zum Teil vom Aussterben bedroht ist, weil es nicht mehr in die industrielle Landwirtschaft gepasst hat wie diese Etagentomate - alles das darf nur als Sammlerobjekt oder Zierpflanze verkauft werden. Denn diesen Sorten und Saaten fehlt die Handelszulassung. Sie soll für Qualität und Sicherheit in der Landwirtschaft sorgen, kann aber mehrere tausend Euro für eine Sorte kosten.

Das hätte heute der Europäischen Gerichtshof ändern können. Doch die Richter ließen alles beim Status quo. Die Saatgut-Bauern: enttäuscht.

O-TON Andreas Riekeberg, Kampagne für Saatgut-Souveränität: "Es verschafft den Saatguterhaltern keinen Vorteil, es bestätigt die Rolle der Industrie und lässt erwarten, dass die Industrie auch ihren Einfluss weiterhin geltend macht gegenüber der EU-Kommission, um ihre Position weiter auszubauen, weiter zu stärken."

Die Saatgut-Industrie, die andere Seite im Verfahren: Konkurrenz von kleinen Saatgut-Bauern müssen sie weiterhin nicht fürchten. Zwei Drittel des weltweiten Saatguts kontrollieren Konzerne wie Bayer, Monsanto und Syngenta. Die Zulassungspflicht gewährleiste eine Steigerung der Produktivität im Gemüseanbau, begründeten die Richter das Urteil, mit dem sie die Fachwelt überraschten.

O-TON Werner Eckert, ARD-Umweltexperte: "Sie hätten ohne weiteres, wären sie dem Rechtsgutachten der Kommssion gefolgt, den Markt für alte Sorten vereinfachen können. Sie haben sich entschieden, an der bestehenden Regelung festzuhalten und machen da kommerzielle Gründe im Grund dafür verantwortlich."

Christian Havenith sieht trotzdem etwas positives im EuGH-Urteil. Denn es gelte bereits eine vereinfachte Zulassungspflicht auch für alte Sorten. Nur die hat Deutschland noch nicht umgesetzt.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Die EU hats bestätigt und Deutschland hängt leider hinterher. Deutschland, die Frau Aigner, sorgt immer dafür, Biodiversität: tolle Sache. Aber sie kommt politisch nicht in die Gänge. Das muss sich sofort ändern."

So könnte das umstrittene Urteil aus Luxemburg Druck auf die Bundesregierung ausüben, damit die, die sich um den Erhalt der Pflanzenvielfalt kümmern, damit auch Geld verdienen können.



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