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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Sieben Jahre Kampf fürs Jugendzentrum

Sendedatum: 12.08.2013 • Format, Länge: Rep 2:33 • Sender: ARD

Sieben Jahre haben sie gekämpft. Jetzt haben sich die 12 bis 17 Jahre alten Jugendbeiräte gegenüber dem grauhaarigen Stadtrat in Neuwied durchgesetzt. Die 60.000-Einwohner-Gemeinde baut ein Jugendzentrum. Zum UN-Tag der Jugend gibt es so etwas wie „Junge Wutbürger“, die durchaus Macht gewinnen können - wenn sie nur wollen.

Ein neues Jugendzentrum wollten sie. Und wenn sich diese Jugendbeiräte aus Neuwied etwas in den Kopf gesetzt haben, dann muss sich Kommunalpolitik warm anziehen. Dieses alte Haus muss noch weg, dann kommt hier ihr neues Jugendzentrum hin. Die Entwürfe dafür halten sie schon in den Händen.

Doch bis dahin haben sie sieben Jahre gekämpft - sieben Jahre, in denen die zwölf bis 18 Jahre alten Schüler viel Strategie beratschlagen mussten: Wie ist der Stadtrat zu überzeugen. Wer bezahlt so eine Einrichtung? Nur die Stadt? Oder auch das Land? Welche Richtlinien gelten für Jugendhäuser? Ist der Umbau dieses ausgedienten Kinos zum Jugendclub vielleicht billiger als ein Neubau? Dieses ganze Wissen trugen die Jugendlichen zusammen.

O-TON Johanna Schubert, Vorsitzende Jugendbeirat Neuwied: "Man trifft sich dann nicht nur ein mal in der Woche, weil es dann natürlich auch Zeiten gibt, da kommt jeden Tag etwas neues. Mal kommt aus der Verwaltung was, die Politik entscheidet sich nachher anders. Und damit müssen wir ja auch umgehen. Und wir sind noch nicht so weit, dass wir dann sagen, das machen wir halt so, weil wir die Erfahrung noch nicht haben. Man setzt sich erst zusammen, berät sich, informiert sich über neue Sachen. Das braucht natürlich alles Zeit."

Zu dieser Arbeit gehörte aber nicht nur Informationen zu sammeln, sondern sie zum Beispiel durch Pressearbeit auch weiterzugeben. Etwa: Warum ist der Neubau notwendig. Das derzeitige Jugendzentrum: ein Provisorium. Die Küche: zu klein für Gruppenkochen. Der Hausaufgabenraum: unwirtlich. Die Toiletten: alt und es riecht.

O-TON Julien Feller, Jugendbeirat Neuwied: "Hier in Neuwied ist es sehr problematisch mit den Jugendlichen, meiner Meinung nach. Die Leute haben keine Anlaufstelle und sind auf der Straße, gehen sinnlos durch die Stadt. In Neuwied hat einfach ein Jugendzentrum gefehlt. Das ist sicherlich der Hauptgrund, warum sich meine Mitstreiter und ich so stark und so intensiv, so lang für ein Jugendzentrum engagiert haben."

Dabei stellten sie sich hie und da mit Bannern wie diesem auch mal hohen Politikern in den Weg, damit die Geld locker machen - mit Erfolg. Der damalige, rheinland-pfälzische Ministerpräsident versprach Zuschüsse. Der frische und feine Stil der Jugend, Politik zu bewegen, beeindruckte auch die Verwaltung.

O-TON Wolfgang Hartmann, Leiter Amt für Jugend und Soziales Neuwied: "Ich glaube, Politik und auch wir als Verwaltung haben sehr viel gelernt, wie man mit jungen Menschen umgehen kann und wie man sie auch mitnehmen kann. Und wenn man dann an einem gemeinsamen Projekt arbeitet und gemeinsam dann auch das Ziel erreicht: Das ist eine ganz tolle Sache für beide und für alle Beteiligten - für Politik, Verwaltung und auch den Jugendbeirat."

Die jungen Neuwieder hoffen, dass ihr Engagement Nachahmer inspiriert. Da kommt es ihnen gerade recht, dass ein Fernsehteam der KIKA-Sendung "Erde an Zukunft" über sie berichtet. Und das nächste Projekt haben die Jugendbeiräte von Neuwied auch schon im Visier.



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• Der Wolf vom Westerwald

Sendedatum: 29.03.2012 • Format, Länge: Schlussstück 1:50 • Sender: ARD

Seit gut zehn Jahren gibt es in Deutschland wieder Wölfe. Die meisten aber nur an der polnischen Grenze. Nun wurde aber auch im Westerwald ein Wolf gesichtet. Der könnte jetzt dem Osterhasen in der Popularität den Rang ablaufen.

ATMO Wolfsgeheul

Es ist zum Heulen: Da zieht er durch die Wälder des Westens, allein, scheinbar ziellos wie das verirrte Lamm. Das erste Mal im Westerwald bekommt ein Autofahrer im Februar etwas Wolfiges in den Lichtkegel seines Wagens. Hundekenner halten das aber für einen tschechoslowakischen Wolfshund. Doch dann kann ein Spaziergänger den wahren Wolf abschießen – rein fotografisch natürlich.
Wer ihn trifft, glaubt es erst gar nicht: ein Wolf? Im Westen? Im Westerwald?

O-TON Wolfsaugenzeugin: "Ich bin einfach weiter davon ausgegangen, dass das ein Hund ist. Ein Schäferhund, den kennst Du nicht, hier in der Gegend hat auch keiner nen Schäferhund. Auf einen Wolf kommt man eigentlich trotzdem nicht."

O-Ton Wolfsaugenzeuge: "Für mich waren Wölfe halt immer in so entfernten Gegenden, wo man nicht so in dörfliercher Umgebung."

Nimmt ihn denn niemand mehr ernst? Das Ungetier, dass Schafe reißt, Großmütter frisst und Rotkäppchen begehrt, dessen Taten uns schon am Kinderbett Furcht einflößten? Der Wolf läuft einfach so an einem Spaziergänger vorbei? Ist es überhaupt ein Wolf, oder gar nur ein Schaf im Wolfspelz? Da hilft nur ein Wolfsexperte. "Es sind so einzelne Merkmale wie zum Beispiel dass er einen hellen Schnauzenbereich hat, die im Körperverhältnis kleinen Ohren."

O-Ton Markus Bathen, NABU-Wolfexperte: "Das Tier ist ja auch noch im Winterfell. Man erkennt auch die "

Und noch ein Beleg: Dieses Jahr feiert man den 200. Geburtstag der Grimmschen Märchen, die ihn zum Inbegriff des Bösen machten. Wann sonst sollte er wiederkommen, dieser Wanderwolf, wie ihn Fachleute spezifizieren. 70 Kilometer kann er am Tag zurücklegen. Und so ist er schon wieder weitergezogen. Vielleicht ist er noch im Westerwald, vielleicht aber auch längst über alle Berge.



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