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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Videoüberwachung: Auch der Wald hat 1000 Augen

Sendedatum: 14.05.2014 • Format, Länge: Rep 2:00 • Sender: ARD

Die Jäger in Rheinland-Pfalz blasen zum politischen Halali: Sie wollen sich gegen den Datenschutzbeauftragten ihres Landes zur Wehr setzen. Der droht nämlich mit fünf Tausend Euro Bußgeld, wenn die Jäger ihre Überwachungskameras im Wald nicht abhängen. Mit diesen Kameras versuchen sie, Wild aufzuspüren. Datenschutz- rechtlich gibt es aber Bedenken.

In des Waldes tiefsten Gründen sind Pilzesammler, aber ab und an auch ein Liebespaar zu finden. Doch wo die jungen Blätter sprießen, die Lebenssäfte fließen, auch da gibt es mehr Augen als nur die der süßen Rehe und Sauen: Wildkameras machen aus dem einst ungestörten Refugium einen Überwachungswald. Die Technik dient zu mehr als nur dem Beobachten eines Naturschauspiels: Jäger können damit das Wild in ihrem Revier zählen, kontrollieren und somit schützen.

O-TON Georg Spang, Förster: „Ich kann sehen, wo Wild sich aufhält, zu welcher Uhrzeit, an welchem Ort, wie es sich bewegt. Das aus parktischer Sicht. Der Datenschutz ist natürlich eine andere Seite."

Deshalb nimmt der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte die Wildkameras ins Visier. Er sieht eine Überpopulation von 30.000 Geräten allein in seinem Revier. Discounter böten sie immer wieder billig an. Nach Dutzenden Beschwerden droht er nun Jägern mit 5000 Euro Bußgeld, falls sie weiter wild drauf los schießen.

O-TON Edgar Wagner, Datenschutzbeauftragter Rheinland-Pfalz: „Auf der einen Seite haben wir die Interessen der Jäger, die das vielleicht brauchen. Auf der anderen Seite haben wir die Interessen der Leute, die unterwegs sind und ähnlich wie in Restaurants oder in Eisdielen in Ruhe gelassen werden wollen."

Die Jäger in Rheinland-Pfalz halten Bußgeld für Fotofallen für nicht rechtens. Beim ersten Strafzettel will ihr Verband einen Musterprozess führen.

O-TON Dieter Mahr, Landesjagdverband Rheinland-Pfalz: „Das Bundesdatenschutzgesetz sieht in seinem Paragraphen 6b vor, dass Videoaufnahmen verboten sind. Das heißt also: Fotos dürfen sehr wohl gemacht werden. Die müssen so gemacht werden, dass - wenn allgemeines Persönlichkeitsrecht verletzt werden könnte - also da läuft ein Mensch durch, diese Fotos unverzüglich zu löschen sind."

Das ging in Österreich schon mal schief: Vor zwei Jahren tappte ein Politiker samt Gespielin in eine Fotofalle. Die Kamera reagiert auf Wärme oder Bewegung. Beides war gegeben.



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• Der Wolf vom Westerwald

Sendedatum: 29.03.2012 • Format, Länge: Schlussstück 1:50 • Sender: ARD

Seit gut zehn Jahren gibt es in Deutschland wieder Wölfe. Die meisten aber nur an der polnischen Grenze. Nun wurde aber auch im Westerwald ein Wolf gesichtet. Der könnte jetzt dem Osterhasen in der Popularität den Rang ablaufen.

ATMO Wolfsgeheul

Es ist zum Heulen: Da zieht er durch die Wälder des Westens, allein, scheinbar ziellos wie das verirrte Lamm. Das erste Mal im Westerwald bekommt ein Autofahrer im Februar etwas Wolfiges in den Lichtkegel seines Wagens. Hundekenner halten das aber für einen tschechoslowakischen Wolfshund. Doch dann kann ein Spaziergänger den wahren Wolf abschießen – rein fotografisch natürlich.
Wer ihn trifft, glaubt es erst gar nicht: ein Wolf? Im Westen? Im Westerwald?

O-TON Wolfsaugenzeugin: "Ich bin einfach weiter davon ausgegangen, dass das ein Hund ist. Ein Schäferhund, den kennst Du nicht, hier in der Gegend hat auch keiner nen Schäferhund. Auf einen Wolf kommt man eigentlich trotzdem nicht."

O-Ton Wolfsaugenzeuge: "Für mich waren Wölfe halt immer in so entfernten Gegenden, wo man nicht so in dörfliercher Umgebung."

Nimmt ihn denn niemand mehr ernst? Das Ungetier, dass Schafe reißt, Großmütter frisst und Rotkäppchen begehrt, dessen Taten uns schon am Kinderbett Furcht einflößten? Der Wolf läuft einfach so an einem Spaziergänger vorbei? Ist es überhaupt ein Wolf, oder gar nur ein Schaf im Wolfspelz? Da hilft nur ein Wolfsexperte. "Es sind so einzelne Merkmale wie zum Beispiel dass er einen hellen Schnauzenbereich hat, die im Körperverhältnis kleinen Ohren."

O-Ton Markus Bathen, NABU-Wolfexperte: "Das Tier ist ja auch noch im Winterfell. Man erkennt auch die "

Und noch ein Beleg: Dieses Jahr feiert man den 200. Geburtstag der Grimmschen Märchen, die ihn zum Inbegriff des Bösen machten. Wann sonst sollte er wiederkommen, dieser Wanderwolf, wie ihn Fachleute spezifizieren. 70 Kilometer kann er am Tag zurücklegen. Und so ist er schon wieder weitergezogen. Vielleicht ist er noch im Westerwald, vielleicht aber auch längst über alle Berge.



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