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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Gericht billigt Verwendung von Steuerdaten-CD

Sendedatum: 24.02.2014 • Format, Länge: Rep 2:35 • Sender: ARD

Steuerfahnder dürfen auf Basis einer vom Staat gekauften CD mit Steuer-Daten ermitteln. Das hat der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz in Koblenz entschieden. Ein Mann aus Trier hatte geklagt, dessen heikle Daten sich auf einer der CDs befanden. Die Richter halten die Rechtslage aber für unklar.

Solch einen Silberling zu Geld machen - für manchen ein verlockender Gedanke: Für diejenigen, die Datensätze bei Banken stehlen und auf der CD gespeichert verkaufen; verlockend aber auch für die Steuerfahndung, die mit Hilfe der CD Steuerhinterziehern auf die Schliche kommen kann und so die Staatskasse füllt. Der Staat ermittelt aufgrund von Diebesgut - das kann nicht richtig sein, fand Lutz S. aus Trier. Vor allem fand er das, nachdem auch sein Name und sein Schweizer Bankkonto auf einer CD auftauchten. Die Folge: Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung, seine Wohnung durchsucht, Unterlagen beschlagnahmt.

Lutz S. nimmt sich daraufhin einen Anwalt. Und Gilbert Haufs-Brusberg bestätigt seinen Mandanten in seinem Zweifel am Rechtsstaat. Hausdurchsuchungen, Eindringen in die Privatsphäre aufgrund von Hehlerware - das finde er nicht richtig.

O-TON Gilbert Haufs-Brusberg, Anwalt des Klägers: "Es geht nicht, dass der Staat hingeht und zu unrecht Beweismittel erhebt; es geht nicht an, dass der Staat sich zum Hehler macht. Und jetzt sage ich Ihnen ein krasses Beispiel, wo es dann aber hinführt, wenn der Staat sich nicht an seine eigenen Gesetze hält: Dann führt es dazu, dass wir irgendwann wieder ein bisschen Folter anwendet, um an ein Beweismittel zu kommen."

Eben jene CD, die Lutz S. ungebetenen Besuch der Steuerfahnder bescherte, hatte das Land Rheinland-Pfalz gekauft. Vor dessen Verfassungsgericht legten deshalb Lutz S. und sein Anwalt Beschwerde ein. Und die Richter erachten heute die Ermittlungen aufgrund von Steuer-CDs grundsätzlich für verfassungskonform. Aber unter Bedingungen:

O-TON Thomas Stahnecker, Sprecher Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz: "Gerichte müssen zukünftig bei der Beantragung von Durchsuchungsbeschlüssen, bevor sie sie erlassen, aufklären, wie der Staat in Besitz der Informationen gekommen ist."

Das soll verhindern, dass der Staat einen Markt für Steuer-CDs fördert. Das Land Rheinland-Pfalz fühlt sich mit dem Urteil bei seinem Kauf bestätigt, Lutz S. gibt sich hingegen enttäuscht.

O-TON Lutz S., Kläger: "Ich hätte dem Gericht mehr Mut zugetraut, muss ich Ihnen ehrlich sagen. Aber es hat sich gegen mich entscheiden. Für mich als Laien bedeutet das: Man kann weiter Hehlerware ankaufen, geklaute Daten, und die weiterverwenden."

Der rheinland-pfälzische Verfassungsgerichtshof stellte heute klar: Gerichte, die Hausdurchsuchungen wie in seinem Fall absegnen, sollen künftig genauer prüfen, wie der Staat vorher an die Daten gelangt ist. Grundsätzlich dürfen sie aber weiterhin für Ermittlungen genutzt werden - die Steuerdatensilberlinge aus den Händen von Dieben.



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• Heilig-Rock-Wallfahrt eröffnet

Sendedatum: 16.04.2012 • Format, Länge: Rep 1:20 • Sender: ARD

Mit einem Festgottesdienst im Trierer Dom hat die vierwöchige Heilig-Rock-Wallfahrt begonnen. Höhepunkt war die feierliche Enthüllung der Tunika Christi. Sie ist erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. Überschattet ist die Wallfahrt von den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche.

Es ist ein Moment, der sich über Jahrzehnte wohl nicht wiederholen wird: Hier soll der Heilig-Rock liegen, die Tunika Christi, die Jesus laut Evangelium bei seiner Kreuzigung trug. Heute wurde er enthüllt. Sonst in einem Schrein verwahrt, ist das Gewand nun im Trierer Dom für jedermann sichtbar, wie bei der ersten Enthüllung vor 500 Jahren.

O-TON Stephan Ackermann, Bischof Trier: „Es war damals eine Bewegung des Volkes Gottes, sozusagen eine Bewegung von unten."

Diese Wallfahrt ist der katholischen Kirche wichtig. Papst Benedikt entsandte eigens seinen ranghöchsten Vertreter nach Trier, Kardinal Welläää. Er übermittelte den Segen des Papstes.
Rund eine halbe Million Pilger erwartet die Stadt Trier in den kommenden vier Wochen. So lange läuft die Wallfahrt.

VOXPOP „Ich verspreche mir davon, dass es für meine Seele, meinen Glauben, eine neue Quelle auftut.“ – „In diesem schlichten Gewand, dass da im Dom liegt Jesus begegnen.“

Am Rande des Eröffnungsgottesdienstes demonstrierten Initiativen von Missbrauchsopfern. An ihr Schicksal soll mit Fürbitten in den Gottesdiensten der Heilig-Rock-Wallfahrt immer wieder erinnert werden, verspricht das Bistum.



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