Sendedatum: 30.08.2013 • Format, Länge: Rep 1:24 • Sender: ARD
Seit Freitagabend, 20 Uhr, ist laut Bahn das Zug-Chaos im Mainzer Hauptbahnhof Geschichte. Jetzt gilt wieder der reguläre Fahrplan. Nach mehreren Wochen Ausnahmezustand will die Bahn ihre Stammkunden mit bis zu 50 Euro entschädigen.
Zeit ist Geld. Auch Wartezeit wegen Zugausfällen. Dementsprechend will die Bahn den Zeitverlust ihrer Stammkunden am Mainzer Bahnhof mit Geld ausgleichen.
O-TON Jürgen Kornmann, Sprecher Deutsche Bahn Personenverkehr: „Wir wollen unsere Kunden, bei denen wir uns nochmals ausdrücklich entschuldigen für die Beeinträchtigungen der letzten Wochen, entschädigen und zwar auf Basis einer freiwilligen Kulanzleistung.“
Die gibt es mit dem Formular „Kulanz Mainz“. Damit erhalten betroffene Inhaber von Zeitkarten bis zu 50 Euro. Neben diesen Kosten und dem Imageverlust wird die Bahn aus Mainz noch mehr Einbußen mitnehmen müssen: Der Zweckverband, der die Nahverkehrs-Verträge mit der Bahn abgeschlossen hat, will Geld zurück.
O-TON Michael Heilmann, Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd: „Das bedeutet, dass all‘ die Zugleistungen, die ausgefallen sind, nicht bezahlt werden. Das ist eine Größenordnung für die DB Netz AG an entgangenen Trassenentgelten über mehrere hunderttausend Euro."
Auch wenn in diesen Minuten der Zugverkehr in Mainz wieder nach Plan läuft: Die strukurellen Probleme, die zu den Zugausfällen führten, sind laut Gewerkschaft nicht beseitigt.
O-TON Klaus-Dieter Hommel, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft: "Wir freuen uns natürlich für die Kunden der Bahn, dass in Mainz die Bahn wieder regelmäßig fährt. Die Personalprobleme in Mainz vielleicht temporär gelöst. Allerdings fehlen uns in Deutschland noch mehr als 1000 Fahrdienstleiter. Das bedeutet: Mainz kann morgen leider Gottes bald überall sein."
Am Montag sind Bahnchef Grube und Bundesverkehrsminister Ramsauer in den Verkehrsausschuss des Bundestages eingeladen. Thema der Sitzung: „Die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs“.