Sendedatum: 03.04.2009 • Format, Länge: Rep 2:03 • Sender: SWR
Für den Frieden demonstrieren, so war der Protestzug angemeldet worden – aber er wurde zum Teil unfriedlich.
Südlich von Straßburg, gestern Nachmittag: Hunderte Gipfelgegner ziehen in Richtung Innenstadt. Plötzlich fangen sie an zu rennen. Dann spitzt sich die Lage zu: Ein Jugendlicher schleudert eine Stange durch die Scheibe eines Militärjeeps. Der Soldat im Fahrzeug droht mit seiner Waffe, dann der Rückzug.
Brutale, menschenverachtende Szenen aus Frankreich.
In Deutschland zeigen sich NATO-Gegner anders: In Baden-Baden, gestern, vor dem Festpielhaus.
ATMO
70, 80 Aktivisten machen ruhig und friedlich von ihrem Grundecht auf Meinungsfreiheit Gebrauch.
O-TON KEIN INSERT
Das stört die Demonstranten in Baden-Baden und die Camper bei Straßburg an der NATO: Sie schütze eine ungerechte Weltordnung mit militärischer Gewalt. Die NATO, ein Verteidigungs- und damit eben auch ein militärisches Bündnis – das ist den Aktivisten ein Dorn im Auge.
Der linke Traum von einer Welt ohne Waffen –
den träumen die NATO-Gegner wie Monty Schädel, Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft
O-TON Monty Schädel, Friedensaktivist
Kein Verständnis deshalb auch für die NATO-Geburtstagsfeier in Baden-Baden und Straßburg.
O-TON Reiner Braun, Friedensaktivist
Die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen: In Straßburg waren sie leider nötig.
Das Gros der Aktivisten so wie heute Mittag in Baden-Baden aber fordert friedlich Frieden - jenes Ziel, dass sich auch die NATO auf die Fahnen geschrieben hat.