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Sendedatum: 27.06.2009 • Format, Länge: Rep 1:40 • Sender: SWR

Vorurteile abbauen, aber auch Mut zur Therapie machen. Das wollte der Tag der Offenen Tür in der Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Mainz. Besucher konnten miterleben, wie Therapie aussehen kann für Menschen, die psychisch leiden. Eventuell Betroffenen sollte das den ersten Schritt erleichtern.

Personal der Mainzer Psychiatrie steht Spalier zum Tag der offenen Tür. Sie wollen den überraschend vielen Besuchern die Probleme greifbar machen, vor denen psychisch Kranke und ihre behandelnden Ärzte stehen. Beide haben dabei nicht nur mit der Krankheit an sich zu kämpfen. Es fehlt in der Gesellschaft immer noch an Verständnis, dass ein Mensch krank ist, wenn seine Seele krankt.

O-TON Klaus Lieb, Klinikdirektor

Der Bereich Ergotherapie zeigt einen Weg zurück zu einem gesunden Selbstbewusstsein - auch für Menschen, die sich selbst Wunden zufügen, so genannte Borderliner.

Gedächtnisschwächen, die oft mit Depressionen einhergehen, können mit Übungen behandelt werden.

ATMO

Und es geht bei allem um keine Randgruppe: Psychische Erkrankungen träfen fast jeden dritten irgendwann in seinem Leben, sagen Fachleute. Dann sei zu allererst das Umfeld gefragt.

O-TON Jessica Odenwald, Koordinierungsstelle für gemeindenahe Psychiatrie Mainz

Zuhören kann also die erste Hilfe sein. Der nächste Schritt führt zu Hausarzt, Kirchengemeinde oder Gesundheitsamt. Sie können dann eine Therapie einleiten. Diese Infos plus Süßes nehmen sie auf jeden Fall mit, die Besucher des Tags der offenen Tür in der Mainzer Psychiatrie.