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Sendedatum: 11.08.2010 • Format, Länge: Rep 1:50 • Sender: SWR

Nach der Präsidentschaftswahl in Ruanda hat sich Amtsinhaber Paul Kagame noch vor Auszählung aller Stimmen als haushoher Sieger feiern lassen. Internationale Wahlbeobachter und die von der Wahl ausgeschlossene Opposition kritisierten den Urnengang. Bei Vereinen, die sich für das rheinland-pfälzische Partnerland engagieren, stößt das Prozedere aber auf Verständnis.

Ruanda hat es Petra Exner-Tekampe angetan. In Kigali unterrichtete sie Englisch. Zurück in Speyer organisiert sie nun für den Freundeskreis Speyer-Ruanda eine Ausstellung mit Kunst aus dem Land der tausend Hügel.

Dessen Präsident Kagame feierte seinen Wahlsieg mit 93 Prozent aller Stimmen die ganze vergangene Nacht hindurch – auch wenn das offizielle Wahlergebnis erst in einer Woche bekannt gegeben wird. Dass sie hier den Sieg eines Präsidenten feiern, der im Verdacht steht, Menschenrechte zu missachten – diese Zweifel der westlichen Welt lassen die Menschen hier unbeeindruckt.

O-TON Petra Exner-Tekampe, „Freundeskreis Speyer-Ruanda“

Und auch die internationalen Wahlbeobachter sagen: 93 Prozent der Stimmen – klingt nach Unregelmäßigkeiten, sei aber annehmbar.

O-TON Salim Ahmed Salim, Wahlbeobachter Britisches Commonwealths / der britischen Nationengemeinschaft: „Soweit sich das bisher abzeichnet: Ja, das Wahlverfahren war nicht perfekt und hätte besser laufen können, aber mit Sicherheit spiegelt es die Meinung von Ruandas Bürgern wieder.“

Kagame habe nämlich sein Land wirtschaftlich bedeutend vorwärts gebracht: bessere Verkehrswege und ein Bildungssystem etwa. Er erfahre deshalb genügend Rückhalt in der Bevölkerung, die Wahl nur eine Inszenierung, meint der Freundeskreis-Vorsitzende. Aber:

O-TON Wolf Böhm, „Freundeskreis Speyer-Ruanda“

Die Ausstellung in der Speyrer Heilig-Geist-Kirche – sie soll völlig unpolitisch bleiben. Poltischen Druck für mehr Demokratie im rheinland-pfälzischen Partnerland sollen die Regierungen ausüben.