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Sendedatum: 04.01.2022 • Format, Länge: Rep 1:33 • Sender: ARD

Eines der größten medizinischen Labore in Deutschland meldet einen neuen Omikron-Höchstwert: In mehr als der Hälfte der Proben ließ sich die Virus-Variante nachweisen – mit Hilfe von Sequenzierung. Doch nur fünf Prozent aller Positivproben werden in Deutschland sequenziert, so sieht es der Gesetzgeber vor. Reicht das?

Das Bioscientia-Labor im rheinland-pfälzischen Ingelheim: Vor allem PCR-Tests aus dem Südwesten Deutschlands kommen hier an. Und die Erbgut-Analysen der Corona-Viren in den positiven Tests zeigen: Der Anteil der Omikron-Variante nimmt zu.

O-TON Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscientia: „Da haben wir die 50 Prozent schon Mitte letzter Woche geknackt. Wir sehen das, was wir in den anderen Ländern gesehen haben, dass da eine fulminante, sehr schnelle Entwicklung kommt und dass Omikron das Delta-Virus auch relativ schnell verdrängt. Das können wir jetzt auch ganz gut sagen.“

Bundesweit werten nahezu 200 Labore die PCR-Tests aus. Derzeit fünf Prozent der positiven Proben werden auf Veränderungen im Erbgut des Virus hin untersucht – das ist die sogenannte Sequenzierung.
Erst nach dieser Analyse ist klar, ob eine Omikron-Variante vorliegt oder nicht. 200 Euro kostet eine solche Untersuchung. Wie in anderen Ländern mehr Proben zu sequenzieren, halten Fachleute für schwer durchführbar.

O-TON Bodo Plachter, Virologe Universitätsmedizin Mainz: „Wir müssen schauen, ob die Ressourcen überhaupt vorhanden sind. Denn Sequenzieren ist ein relativ aufwändiges Verfahren, das nicht wirklich ganz schnell und ohne Probleme überall durchzuführen ist, sondern wir müssen diese Ressourcen wirklich bündeln und gezielt einsetzen.“

Durch Erkenntnisse zu Omikron aus anderen Ländern halten Fachleute die Sequenzierungsquote in Deutschland derzeit für ausreichend. Dennoch: Der Laborverbund Bioscientia hat Arbeiszeiten ausgeweitet und dutzende Stellenanzeigen geschaltet, um das Testaufkommen zu bewältigen.