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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Streit um Voraussetzungen für Pflegeberufe

Sendedatum: 14.01.2012 • Format, Länge: Rep 1:46 • Sender: SWR

Über die Zukunft der Ausbildung in Pflegeberufen ist ein Streit entbrannt: Wer Krankenschwester werden will, soll in Zukunft 12 Jahre zur Schule gehen, plant die EU in einer neuen Richtlinie. In Deutschland reichen bisher zehn Jahre. Pflegerverband und Ärztekammer begrüßen diesen Plan, Politik und Gewerkschaften befürchten Personalmangel.

Geht es nach Plänen der EU, hat die Altenpflegeschülerin Norma Wölfinger hier nichts zu suchen: Sie hat keine 12 Jahre die Schule besucht, machte gleich nach dem Realschulabschluss, also nach dem zehnten Schuljahr, eine Ausbildung. Und findet das gut so.

O-TON Norma Wölfinger, Altenpflegeschülerin: „Leute, die wissen schon, dass sie diesen Beruf machen wollen und dann müssen sie noch mal zwei Jahre warten? Das ist nicht so das wahre!“

Die EU-Kommission möchte aber gleichmachen, was in 24 Mitgliedsstaaten bereits üblich ist: 12 Jahre Schule für den Zugang zum Pflegeberuf. Nur Deutschland, Luxemburg und Österreich setzen weniger voraus. Und Österreich will sich der Mehrheit bald anpassen. Das soll auch Deutschland machen, sagt etwa der Berufsverband der Pfleger, und schielt dabei auf höherqualifizierte Schulabgänger - etwa mit Abitur.

O-TON Uwe Seibel, Geschäftsführer Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Südwest: "Beispielsweise in der Schweiz, die vor einigen Jahren umgestellt haben, hat es ein Steigern der Attraktivität gegeben. Deshalb gehen wir davon aus, mehr Leute für die Pflege gewinnen zu können."

Das sei ein Irrglaube, finden private Träger von sozialen Diensten, Bundes- und Landesregierung und die Gewerkschaft Verdi: Die neue Zulassungshürde würde zu viele Interessenten von Haupt- und Realschulen ausgrenzen. Und die fehlten dann der Pflege.

O-TON Bernd Meurer, Vorsitzender Landesverband privater Anbieter sozialer Dienste RP: "Wir müssten auf 90 Prozent der Pflegeschüler verzichten. Dann bricht hier die Pflege zusammen. Alles andere ist Wunschdenken."

Bis Ende dieses Jahres möchte die EU das Thema klären. Norma Wölfinger will im Übrigen nach ihrer Ausbildung noch mal zur Schule - auf die Fachhochschule und Pflegewissenschaft studieren.



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