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Sendedatum: 23.02.2012 • Format, Länge: Rep 1:33/1:47 • Sender: SWR

Mit einer Schweigeminute haben Menschen in ganz Rheinland-Pfalz der Opfer rechtsextremer Gewalt gedacht. Mitarbeiter von Landesverwaltungen und städtischen Betrieben wie hier in Mainz ließen um 12 Uhr die Arbeit ruhen. Auch der Landtag gedachte der zehn Opfer der rechtsextremistischen Mordserie. Zu der bundesweiten Schweigeminute hatten Arbeitgeber und Gewerkschaften aufgerufen.

Es ist ein kleines Zeichen, aber eines, dass den Mitarbeitern der Mainzer Entsorgungsbetriebe wichtig ist: Gegen 12 Uhr lassen sie die Arbeit ruhen und versammeln sich im Hof zur Schweigeminute.

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Das große Zeichen kommt aus dem Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt von der zentralen Gedenkveranstaltung. Kerzen symbolisieren die Opfer rechter Gewalt, eine davon steht für die Hoffnung auf Besserung, dass die Gesellschaft lernfähig sein möge. Denn die Angehörigen mussten jahrelang mit Ungewissheit, Vorurteilen und Versagen der Ermittler kämpfen.

O-TON Semiya Simsek, Tochter eines Mordopfers

Die Morde der Thüringer Terrorzelle seien eine Schande für Deutschland, sagt die Kanzlerin und bittet um Verzeihung: Die Familien der Opfer seien alleingelassen worden.

O-TON Angela Merkel, Bundeskanzlerin: "Einige Angehörige standen Jahre selbst zu Unrecht unter Verdacht. Das ist besonders beklemmend. Dafür bitte ich sie um Verzeihung."

Mit der bundesweiten Schweigeminute setzt Deutschland ein Zeichen - sei es an den Fließbändern der Autobauer oder im rheinland-pfälzischen Landtag.