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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Wallfahrt in Ackermanns Bistum

Sendedatum: 13.04.2012 • Format, Länge: Bericht 2:34 • Sender: ARD

Mit einem Festgottesdienst im Trierer Dom hat die vierwöchige Heilig-Rock-Wallfahrt begonnen. Höhepunkt war die feierliche Enthüllung der Tunika Christi. Sie ist erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. Überschattet ist die Wallfahrt von den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche.

Es hat ein bisschen was von Weihnachten: Bis Zeit für die Bescherung ist und die Glocke läutet, darf keiner reingucken. Solange bleibt das Dom-Portal zu. Und wie vor einer Bescherung ist man aufgeregt - auch die älteste Stadt Deutschlands aufgeregt.

Und das ist der Grund: die Tunika christi, der Heilig Rock, den Jesus bei der Kreuzigung getragen haben soll. Vor genau fünfhundert Jahren wurde der Stoff das erste Mal öffentlich gezeigt, zuletzt vor 16 Jahren. Wie es heute wird, können die Pilger kaum erwarten.

VOXPOP "Ich denke, dass der heilige Rock auch ein Symbol dafür ist näher an Jesus und seine Botschaft und ranzukommen." - "Berührt werden von dieser Nähe zu Jesus Christus - das ist das, was ich mir erwarte."

Der Dom zu Trier erwartet rund eine halbe Million Pilger in den kommenden vier Wochen. Solange dauert die Wallfahrt. Die Pilger glauben an eine segensspendende Wirkung des Gewandes, das Bistum Trier erhofft sich von der Wallfahrt auch ein gutes Bild in schlechten Zeiten.

O-TON Stephan Ackermann, Bischof Trier, 10. April: „In den letzten zwei Jahren konnte man den Eindruck haben, Kirche sei eigentlich nur Missbrauch. Das ist ein Teil der bitteren Wirklichkeit der Kirche. Aber Kirche ist auch noch anderes und die Wallfahrt kann deutlich machen: Kirche ist eben mehr als das; Kirche ist nicht einfach nur Skandal.“

Doch dieser Skandal ist unmittelbar mit dem Trierer Bischof verknüpft. Er ist der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz. Mit der Bundesregierung beriet er am runden Tisch über Prävention und Entschädigung von Missbrauchsopfern. Er stellte vor anderthalb Jahren die Leitlinien der Bischofskonferenz zum Umgang mit sexuellem Missbrauch vor. Doch die stehen seitdem ständig in der Kritik der Opferverbände. Und ausgerechnet mit diesen Leitlinien rechtfertigt Ackermann zuletzt auch die Anstellung eines Priesters, der Mitte der 90er Jahre wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde. Als Aushilfspfarrer aber hielt trotzdem diesen März einen Gottesdienst mit Kommunionkindern hielt.

Opferinitativen zeigt das, dass die katholische Kirche nicht die richtigen Lehren aus dem Missbrauchskandal zieht.

O-TON Johannes Heibel, Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.: „Man ist froh, wenn man wieder Abstand bekommt und kümmert sich meiner Meinung nach viel zu wenig. Das habe ich in fast 30 Fällen so erlebt.“

Deshalb wollen Missbrauchsopfer in wenigen Minuten hier vor dem Dom demonstrieren. Bischof Ackermann hat jedenfalls angekündigt, in den Gottesdiensten werde es immer wieder Fürbitten für die Opfer sexueller Gewalt geben. Für viele Pilger bleibt aber das Erleben der Heilig-Rock-Wallfahrt von Trier das wichtigste.

* Ob Jesus diese Gewand wirklich einst getragen haben kann, darüber scheiden sich die Expertengeister.Immerhin ist der Heilig Rock ein Beleg für die lange Haltbarkeit von Bio-Textilien.



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