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Sendedatum: 14.03.2016 • Format, Länge: Rep 1:42 • Sender: ARD

Die SPD hat die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz deutlich vor der CDU gewonnen. Eine Überraschung, denn CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner lag lange Zeit an der Spitze der Umfragen. Mit deutlichem Abstand.

So sieht es aus, wenn eine Politikerin gerade von ihrem Wahlsieg erfahren hat – einem Wahlsieg, der ihr bis vor wenige Minuten nicht sicher war.

O-TON Malu Dreyer, SPD Spitzenkandidatin Rheinland-Pfalz: „Ja, ich bin glücklich, das war ein toller Wahlerfolg für die SPD. Ein toller Tag.“

So sieht es aus, wenn eine Politikerin gerade von ihrer Niederlage erfahren hat. Nach fünf Jahren Arbeit als Oppositionsführerin. „Wie groß ist die Enttäuschung an so einem Abend?“

O-TON Julia Klöckner, CDU, Spitzenkandidatin Rheinland-Pfalz: „Wir gehen erst mal zu unseren Leuten. Das hat was mit Fairness zu tun, erst mal zu den Leuten zu gehen.“

Ihr Weg zu den Leuten, zu ihren CDU-Kollegen, kein leichter. Denn die sehen sich vor einem Wahlergebnis weit unter den letzten Umfragewerten. Es war die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin, die Klöckner unter Druck gesetzt hat. Ihr Konter, der sogenannte Plan A2 – statt Obergrenze ein flexibles Tageskontingent für Flüchtlinge, verunsicherte wohl die CDU-Wählerschaft. Erste Analysen der Gescheiterten.

VOXPOP „Es hat was damit zu tun, dass eine ganz, ganz, ganz schwierige weltpolitische Aufgabe die Landespolitik überlagert hat.“ – „Und die Frau Dreyer konnte sich da besser inszenieren als Landesmutter und größere Merkel-Freundin und das hat bei den Wählern offenbar verfangen.“

Die Wahlsiegerin Malu Dreyer hat nun den Auftrag zur Regierungsbildung. Ihr Ziel sei eine Koalition mit FDP und Grünen. Jenen Grünen, die in der vergangenen Wahlperiode mitregierten, heute aber beinahe aus dem Landtag geflogen wären; und mit der FDP, die nach fünf Jahren außerparlamentarischer Opposition lieber mit der CDU regieren wollte. Ob Ampel oder Große Koalition: Beide Bündnisse werden eine neue Fraktion erleben: Die AfD wird als drittstärkste Fraktion auch einziehen in den Landtag zu Mainz.