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Sendedatum: 19.10.2018 • Format, Länge: Rep 2:00 • Sender: ARD

Am Morgen ruft eine Mutter die Polizei an: Ihr Sohn sei dabei, auszurasten. Nun sind jene Mutter und ihr Sohn tot. Und zwei Polizisten liegen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Hier ist es passiert: Kirchheim an der Weinstraße, in der Pfalz. Wo sich normalerweise die Autos durchschlängeln: gesperrt. Ermittler sichern nun Spuren von heute morgen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge alarmiert die Mutter während eines Streits mit ihrem 25 Jahre alten Sohn die Polizei; sagt, er habe einen psychotischen Schub, stehe unter Drogen und habe sie bereits angegriffen.

In der landwirtschaftlich geprägten Region haben viele Häuser eigene Innenhöfe, sind sogenannte Hofreiten. Als zwei Polizisten die Hofreite betreten, soll sie der Sohn mit einer Schere angegriffen haben. Die Polizisten geben mehrere Schüsse ab, um die Angriffe abzuwehren. Sie trefen tödlich. Trotzdem erleiden die 31 Jahre alte Polizistin und ihr 56 Jahre alte Kollege schwere Stichverletzungen.

Ihre Schüsse schrecken den Ort auf. Schnell muss die Polizei Gerüchten entgegentreten: "In Kirchheim sei ein Mann mit Schusswaffe unterwegs. Dies entspricht nicht der Wahrheit. Es besteht KEINE GEFAHR!"

Obwohl Rettungskräfte schnell da sind, stirbt auch die Mutter. Noch ist unklar, ob durch die Schüsse der Polizei - oder ihren eigenen Sohn.

O-TON Hubert Ströber, Staatsanwaltschaft Frankenthal: "Man hat versucht, den Sachverhalt aufzuklären mit Hilfe der Rechtsmediziner. Sie haben bislang nur erklären können, dass bisher keine Schussverletzungen festgestellt werden konnten. Da wird eine weitere Untersuchung notwendig sein."

Die Verletzungen der toten Frau deuten zumindest auf Stiche hin. Ob sie auch zum Tod führten? Der Staatsanwalt ermittelt auch gegen die verletzten Polizisten und rechnet in zwei bis drei Wochen mit genaueren Ergebnissen. Ein erstes: Der Sohn war wegen psychischer Probleme in Behandlung.