Sendedatum: 13.01.2009 • Format, Länge: Rep 1:45 • Sender: SWR
Scheiden tut weh. Und es hätte sehr weh getan, wenn Ryan-Air mit der Hälfte der Flotte vom Flughafen Hahn abgezogen wäre. Die Folge: leere Schalter, rund 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Wegen drei Euro, dem sogenannten Hahn-Taler. Die Flughafenbetreiber Hessen, Rheinland-Pfalz und die Fraport wollten damit die Verluste am Hahn mindern. Drei Euro - nicht viel bei einer Flugreise, mag man denken.
Für den Vize-Chef der Billigfluglinie Ryan-Air Michael Cawley aber eine ganze Menge. Er ist gelernter Wirtschaftsprüfer. Und die sind ja immer sehr aufs Geld bedacht.
O-TON "Die Hahn-Taler-Gebühr hätte von jedem Passagier gezahlt werden müssen, So was lehnen wir ab. (...) Wenn an den Passagieren mehr zu verdienen wäre, würden wir das machen. Aber wir können es nicht. Es gäbe sinkende Passagierzahlen, wenn die Preise angehoben werden würden."
Nun ist der Hahn-Taler Geschichte, daraufhin will Ryan-Air auf dem Hahn expandieren und die Geschäftsleute in den Terminals atmen auf:
VOXPOP
Bleibt nur noch das Problem, dass der Flughafen Verluste macht. Ohne Hahn-Taler wollen sich Hessen und die Fraport den Flughafen Hahn nicht mehr länger leisten.
O-TON Klaus Busch, Fraport
Der Streit um die Finanzierung geht also in eine neue Runde. Hessen und die Fraport auf der einen, Rheinland-Pfalz auf der anderen Seite. Nur Ryan-Air-Flieger konnen weiterhin unbeschwert vom Hahn abheben.