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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Heilig-Rock-Wallfahrt eröffnet

Sendedatum: 16.04.2012 • Format, Länge: Rep 1:20 • Sender: ARD
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Mit einem Festgottesdienst im Trierer Dom hat die vierwöchige Heilig-Rock-Wallfahrt begonnen. Höhepunkt war die feierliche Enthüllung der Tunika Christi. Sie ist erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. Überschattet ist die Wallfahrt von den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche.

Es ist ein Moment, der sich über Jahrzehnte wohl nicht wiederholen wird: Hier soll der Heilig-Rock liegen, die Tunika Christi, die Jesus laut Evangelium bei seiner Kreuzigung trug. Heute wurde er enthüllt. Sonst in einem Schrein verwahrt, ist das Gewand nun im Trierer Dom für jedermann sichtbar, wie bei der ersten Enthüllung vor 500 Jahren.

O-TON Stephan Ackermann, Bischof Trier: „Es war damals eine Bewegung des Volkes Gottes, sozusagen eine Bewegung von unten."

Diese Wallfahrt ist der katholischen Kirche wichtig. Papst Benedikt entsandte eigens seinen ranghöchsten Vertreter nach Trier, Kardinal Welläää. Er übermittelte den Segen des Papstes.
Rund eine halbe Million Pilger erwartet die Stadt Trier in den kommenden vier Wochen. So lange läuft die Wallfahrt.

VOXPOP „Ich verspreche mir davon, dass es für meine Seele, meinen Glauben, eine neue Quelle auftut.“ – „In diesem schlichten Gewand, dass da im Dom liegt Jesus begegnen.“

Am Rande des Eröffnungsgottesdienstes demonstrierten Initiativen von Missbrauchsopfern. An ihr Schicksal soll mit Fürbitten in den Gottesdiensten der Heilig-Rock-Wallfahrt immer wieder erinnert werden, verspricht das Bistum.



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• "Ich war dabei": Niki Laudas Unfall auf dem Nürburgring

Sendedatum: 12.06.2011 • Format, Länge: Magazinbeitrag, 7:00 • Sender: SWR

Die Nordschleife des Nürburgrings fasziniert die Rennsportfans seit mehr als 80 Jahren: die schmale Fahrbahn, viele Berg- und Talfahrten, dazu das unberechenbare Wetter. Deshalb und wegen der halsbrecherischen Streckenführung durch den dunklen Wald heißt die Nordschleife auch Grüne Hölle. Einem Rennfahrer ist da zu viel Gefahr im Spiel: Niki Lauda. Er hält den Rundenrekord auf der Nordschleife, aber er hasst die Nordschleife. Am 1. August 1976 wird aus Niki Laudas Angst Wirklichkeit.

Es ist der verrückte Mix für die Sinne: Hitze, Technik, der Geruch von Sprit – alles in der ansonsten stillen Eifel. Männer schrauben am Fahrwerk - Frauen fungieren als Beiwerk. Das Spektakel: der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Mitten drin, direkt an Start und Ziel, steht Feuerwehrmann Heinz Setzlach.

Christine Emmerich: Was war hier für eine Atmosphäre hier auf dem Nürburgring?

Heinz Setzlach, damals Feuerwehrmann: „Die Leute waren begeistert hier von dem ganzen Geschehen. Jeder hat hier dem Start entgegengefiebert.“

Er dominiert die Saison: der amtierende Weltmeister Niki Lauda. Diesmal erreicht er nur Startplatz 2. Aber auf der Nordschleife ist er der schnellste.

Niki Lauda, Rennfahrer: „6:58 Minuten – der Rekord steht heute noch. Ich kann mich an die Runde sehr wohl erinnern. Das war wirklich ein Ritt an der Klinge.“

Genau das wollen die Fans. Sie campieren dafür entlang der Strecke. Eine Viertelmillion Besucher, eine der größten Veranstaltungen Europas. Die Straßen rund um den Ring sind deshalb verstopft. Ein Problem für Rettungswagenfahrer wie Günter Esser.

Günter Esser, damals Rettungsassistent: „Hier standen wir damals, weil es ein größeres Rennen war, mit zwei Fahrzeugen hier. Das war ein Streckensicherungsfahrzeug, das stand an dieser Stelle. Und in Fahrtrichtung dahinter stand unser Rettungswagen, damit wir eben sofort auch die Strecke fahren konnten, wenn eben der Bedarf bestand.“

Und der bestand zu oft. Rund 400 Tote – so schätzt man – soll es bis heute hier gegeben haben. Die Nordschleife: Zu schwer zu fahren, zu leicht zu sterben. Die Wege für Einsatzkräfte: zu lang. Deshalb sollte die Formel 1 an diesem ersten 1. August auch das letzte Mal zu Gast sein. Allen voran, als Sprecher der Fahrervereinigung, rebelliert Niki Lauda schon lange gegen die Nordschleife.

Niki Lauda, Rennfahrer: „Die Fans sind eine Sache, die dort Bier trinken und sich eine Freude machen mit ihren Familien oder Freunden. Und die andere ist die brutale Gefahr des Rennsports. Da treffen zwei Gegensätze aufeinander, die man nicht verbinden kann.“

Doch die Fahrer wollen das letzte Mal beides bieten. Kurz vor dem Start hat es wieder geregnet. Fast alle starten auf Regenreifen. Doch schon in der ersten Runde trocknet die Strecke ab. Reifenwechsel an der Box. Niki Lauda mit der Eins muss eine Aufholjagd starten.

Und dann in Runde 2 passiert es: Mit 250 rast Niki Lauda in eine Felswand. Eine Radaufhängung war gebrochen. Lauda verliert seinen Helm und das Bewusstsein.

Niki Lauda: „Der Merzario war dann der einzige, der sich getraut hat, in dieses Feuer hinein, in dem ich 55 Sekunden gesessen bin mit rund 800 Grad, der mich dann aus dem Auto rausgezogen.“

Hans-Joachim Stuck ist da noch unterwegs. Er rast nichtsahnend auf die Unfallstelle zu.

Hans-Joachim Stuck, Rennfahrer: „ Wie ich um die Kurve rumkam, sah ich, dass da ein Auto liegt. (...) Ich dachte nur eines: ‚Mensch, da sind noch Autos hinter mir!‘ Ich bin dann zurückgerannt um den Knick rum und habe dann versucht, die anderen ganz wild aufzuhalten, damit keiner in die Unfallstelle reinknallt.“

Dann trifft der Rettungswagen ein. Lauda hat Verbrennungen, aber auch lebensgefährliche Verätzungen der Lunge, was lange niemand merkt.

Christine Emmerich: Wie viel Schuld an Ihren schweren Verletzungen hat denn der damalige Stand der Kleidung oder der Sicherheitsmaßnahmen im Auto, der Helm beigetragen?

Niki Lauda: „Na, alles natürlich. Alle Verbrennungen, die ich hier am Kopf hab inklusive meines Ohres, das verloren gegangen ist dort. Das war klar, weil der feuerfeste Schutz der war nur von unten her feuerfest.“

Günter Esser: „Dann haben wir ihn auf die Trage, also auf die Vakuum-Matratze der Trage gelegt und haben ihn ins Fahrzeug reingebracht.“

Hans-Joachim Stuck, Rennfahrer: „Und ihn da zu sehen, wie er dann auf der Bahre lag; und die Schuhe aus und die Fetzen dieses Overalls hingen da auf den offenen Hautstellen - da hats mir schon einen Schauder über den Buckel gejagt.“

Lauda braucht dringend umfassende Behandlung. Der Krankenwagen muss ins Krankenhaus. Aber die nächste Ausfahrt ist Breidscheid und die liegt entgegen der Rennrichtung.

Günter Esser: „Dies war natürlich eines der obersten Gebote auf dem Nürburgring: Es gibt nie ein Befahren gegen die Fahrstrecke, weil es einfach viel zu gefährlich war.“

Hans-Joachim Stuck: „Na hab ich gesagt: ‚Ja, seid’s Ihr völlig bescheuert. Die Ausfahrt Breidscheid liegt einen Kilometer zurück, es stehen alle Formel-1-Autos hier oder an den Boxen, fahrt doch gegen die Strecke zurück.“

Günter Esser: „Das lief soweit einwandfrei bis zur letzten Kurve (...) da kam uns dann noch (...) ein Rennfahrer entgegen. Wie wir im Nachhinein erfahren haben, war das einer, der unterwegs liegengeblieben war und gar nicht mitbekommen hatte, dass das Rennen abgebrochen war“

Niki Lauda kann sich an all‘ das nicht erinnern. Der Aufprall hat in seinem Gedächtnis alle Bilder rund um den Unfall gelöscht.

Christine Emmerich: Welchen Stellenwert in Ihrer Karriere hatte dieser schwere Unfall im August 76?

Niki Lauda: „In der Lebenserfahrung, muss ich im Nachhinein sagen, war das gut für mich. (...) Denn immer wenn’s kompliziert wird, denk ich zurück, was ich dort geschafft habe. Und damit geht man dann beruhigt durchs Leben. Also es war eine schwierige Erfahrung. Aber da ich es überlebt habe und noch immer mit Ihnen hier reden kann, eigentlich eine sehr positive.“

Bereits fünf Wochen nach dem Unfall setzt sich Niki Lauda wieder ins Cockpit. Vom Totenbett auf die Piste. Die noch nicht vollständig verheilten Wunden werden aufplatzen – aber er wird, wie er später sagt, damit seine Angst vorm Rennen überwinden. Und noch zwei Mal Weltmeister.



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