Sendedatum: 12.07.2012 • Format, Länge: Rep 1:15 • Sender: ARD
Ab heute müssen in allen Wohngebäuden in Rheinland-Pfalz Rauchmelder installiert sein. Das schreibt die Landesbauordnung vor. In Schlafräumen und Kinderzimmern sowie Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, muss nun ein kleines, weißes Helferlein hängen, das Leben retten kann.
Wenn wir schlafen, schläft auch unser Geruchssinn, hat die Wissenschaft festgestellt. Kommt es dann zu einem Brand, kann ein Rauchmelder über Leben oder Tod entscheiden. Er erkennt etwa giftiges Kohlenmonoxid.
O-TON Ferdinand Faber, Feuerwehrverband Rheinland-Pfalz: „Ich merke das nicht, ich atme dann ein. Zwei, drei Züge - da sind Sie weg.“
Daran sterben in Deutschland bei Bränden rund 500 Menschen im Jahr. Diese Zahl könnte durch Rauchmelder verringert werden, sind sich Fachleute sicher. Trotzdem sind sie in zu wenigen Haushalten installiert. Die Lebensretter sind Ladenhüter.
Deshalb haben zehn Bundesländer eine Rauchmelderpflicht eingeführt - als erstes Rheinland-Pfalz, wo heute nach fünf Jahren die Übergangsfrist endet. Alle zehn Länder haben eines gemeinsam: Die Rauchmelderpflicht wird nicht kontrolliert – wegen der Kosten.
O-TON Carsten Kühl, SPD, Bauminister Rheinland-Pfalz: „Wie bei allen technischen Vorschriften muss der Kontrollaufwand in einer Relation stehen. Ich glaube, die Anreize sind hinreichend hoch. Wer keine Brandmelder hat, läuft Gefahr, dass seine Brandversicherung nicht eintritt oder er schadenersatzpflichtig wird.“
Allein auf finanzielle Nachteile zu setzen, um mehr Menschen zur Rauchmelder-Installationen zu bewegen, geht den Feuerwehrverbänden nicht weit genug. Sie wünschen sich von der Politik Kontrollen, aber vor allem mehr Aufklärung. Schließlich können Rauchmelder Leben retten.