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Sendedatum: 06.08.2002 • Format, Länge: 3:00 Archivstück • Sender: DW

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- PORTRAIT FÜR DEUTSCHLAND HEUTE -

ANMOD:
In München haben am Dienstag die Europameisterschaften der Leichathleten begonnen: Im Blickpunkt des Medieninteresses dabei eine junge deutsche Sprinterin: Sina Schielke. Dabei macht die Dortmunderin nicht nur auf der Tartanbahn, sondern auch auf den Laufsteg eine sehr gute Figur.
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TEXT: ab TC 00:11
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Lange Beine, blond, begehrt - und erst 21. Sina Schielke - das neue Glamourgirl der deutschen Leichtathletik.
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Seit drei Jahren bereits arbeitet die Vermarktungsmaschinerie auf Hochtouren. Die Fotografen stehen Schlange, Magazine und Boulevard-Presse widmen ihr große Stories. Die Themen: ihre Schönheit, ihre Schnelligkeit.
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TC 00:33 Oton Edgar Schielke, Vater von Sina Schielke
"Ich kenn sie von klein auf an als Bewegungstalent. Andere fangen mit einem halben Jahr an, zu krabbeln. Sina war ein halbes Jahr, da hat sie sich an den Möbeln hochgezogen, hat gestanden: Da wollte sie laufen, die ersten Schritte machen. Ich weiß noch, wie ich gesagt habe zu meiner Frau: Um Gotteswille, schau, sieh zu dass Du sie wieder in die Horizontale bekommst, die bekommt ganz krumme Beine, die kriegen wir gar nicht an den Mann gebracht."
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Sina Schielke ist kaum 18 Jahre alt und sportlich gerade einmal auf dem Sprung in die nationale Spitze, da wird Manager Werner Köster auf sie aufmerksam - der Mann, der schon Franzi van Almsick zur Millionärin gemacht hat. Bereits 1999 steht Sina unter Vertrag. Schon damals gibt es die ersten Foto-Shootings.
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Im vergangenen Sommer dann: ein radikaler Imagewechsel: Sie färbt ihr Haar rot, ein Tatoo kommt auf den Rücken, ein Piercing in den Bauch.
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TC 01:32 Oton Sina Schielke
"Es stört mich manchmal in sofern, dass ich manchmal das Gefühle habe, das gar nicht mehr auf die Leistung geguckt wird."
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TC 01:38 Oton Edgar Schielke, Vater
"Ich habe im Nachhinein festgestellt, dass dieses Haarfärben wohl mehr so ein Tarnfärben war, damit sie ihre Ruhe hat."
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TC 01:47 Oton Sina Schielke, von den Medien enttäuscht
"Ich stell mich nicht achtmal die Woche auf den Platz und trainiere wirklich hart, damit danach sich keiner dafür interessiert."
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Im Sommer 2000 wird sie mit der Staffel Juniorenweltmeisterin. Weitere, wirklich große Erfolge bleiben aus. Schnell ist sie für die Presse die zweite Anna Kournikova, eine Athletin, die mehr Haut als Leistung zeigt.
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TC 02:08 Oton Edgar Schielke, Vater eines Sprint-Stars
"Wenn sie jetzt schlechter aussähe, weiß nicht ob sie die gleiche Presse-Resonanz hätte, als sie jetzt hat"
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TC 02:18 Oton Sina Schielke, will nicht nur Fotomodell sein
"Wenns mir nur ums Aussehen gehen würde, dann kann ich mich auf den Laufsteg stellen und da rüber laufen. Da steckt wesentlich mehr dahinter. Ich will schon durch Leistung glänzen."
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Für den deutschen Leichtathletikverband ist Sina Schielke eines der großen Aushängeschilder. So wirbt sie in erster Reihe für die Europameisterschaften. Aber auch sportlich will sie bei dieser EM glänzen: Mit der vier mal 100-Meter-Staffel greift Sina Schielke nach Gold - um damit anschließend ihren eigenen Marktwert zu steigern.

Sendedatum: 16.04.2002 • Format, Länge: Rep, 1:10 • Sender: SWR

ANMOD:
Immer mehr Menschen werden in Urnen bestattet. Die Kommunen klagen deshalb über weniger Einnahmen und denken über Gebührenerhöhungen nach. Das gaben die Friedhofsämter im Land bekannt. Gründe für den Anstieg an Urnenbestattungen sind vor allem die geringeren Kosten für Bestattung und Pflege der Ruhestätten. Es findet aber auch ein Umdenken in der Bevölkerung statt.
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TEXT:
Eine schöne Grabstätte - für viele Hinterbliebene die letzte Möglichkeit, ihre Zuneigung zu dem verstorbenen Menschen zu dokumentieren. Der Grabstein wird zum Denkmal.
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Doch das ändert sich zunehmend. Der Trend geht zur schlichten Urnenbestattung. In den Städten des Landes werden mittlerweile zwei drittel aller Toten eingeäschert. Bis 1963 noch undenkbar, weil von der katholischen Kirche verboten. Heute verfügen viele in ihrem Testament vor allem eine Urnenbestattung, weil ihnen die Vorstellung unangenehm ist, in der Erde zu verwesen.
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Es gibt aber auch finanzielle Gründe. Die Gebühr für ein Urnengrab ist um die Hälfte billiger. Auch die Pflegekosten sind erheblich geringer. Junge Leute, die aus der Heimat fortgezogen sind, wollen nicht mehrere hundert Kilometer fahren, um die Gräber der Eltern pflegen zu müssen.
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Oton: Eckbert Römelt, Friedhofsamt Karlsruhe
"Verfall der Bestattungskultur."
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Durch die veränderten Bestattungsgewohnheiten entgehen den Städten im Land beträchtliche Einnahmen. Die Stadt Freiburg wird deshalb zum nächsten Jahr die Grabgebühren erhöhen. Andere Kommunen im Land werden wohl nachziehen.