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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Bahnprobleme: Vor dem Gipfel nach dem Gipfel

Sendedatum: 14.08.2013 • Format, Länge: Rep 1:33 • Sender: ARD

Gestern Krisensitzung in Mainz, heute in Frankfurt. Die Bahn will die massiven Probleme im Zugverkehr rund um Mainz in den Griff bekommen. Dazu tagt heute Bahnchef Rüdiger Grube in Frankfurt mit Vertretern der Gewerkschaft. Die Kritik am Krisenmanagement reißt allerdings nicht ab.

Die Rolltreppe scheint zurzeit das zuverlässigste Mittel am Mainzer Hauptbahnhof zu sein, um von A nach B zu kommen. Denn weiterhin halten hier mehr als ein Drittel aller Züge nicht. Das heißt lange Warten, bis eine Alternative kommt zum Wegkommen.

Um die Lage zu verbessern, gab es es gestern bereits ein Krisentreffen in Mainz. Danach präsentierte die Bahn zwar ein Zehn-Punkte-Programm, mit dem schrittweise bis Ende des Monats zum regulären Fahrplan zurückgekehrt werden soll. Doch nicht alle Kunden vertrauen darauf.

VOXPOP "Das werden wir sehen. Also ich glaube das nicht wirklich, denn die Probleme lassen sich meines Erachtens nicht so schnell regeln." - "Ich hoffe, dass das nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer geschieht sondern die Arbeitgeber irgendwas machen." - "Das, was hier abläuft, ist einfach lächerlich. Das ist eine Zivilisationsschande."

Diese "Zivilisationsschande" dauert nun fast schon zwei Wochen an. In dieser Zeit wanderte das Thema in der Politik immer weiter nach oben. Jetzt äußerte sich auch die Kanzlerin zum Stellwerkproblem von Mainz.

O-TON *gestern* Angela Merkel, CDU, Bundeskanzlerin: "Es zeigt, wie dünn die Fachkräftebasis in dem Bereich ist und die Personaldecke. Und ich kann nur unterstreichen, dass hier etwas unternommen wird. Die Bahn ist für viele Menschen lebenswichtig für die Ausübung ihres Berufs. Deshalb halte ich das für ein sehr ernstes Problem."

Wegen dieses "ernsten Problems" kommen in diesen Minuten Bahnchef Grube und der Vorstand der Eisenbahngewerkschaft EVG zum nächsten Krisentreffen in Frankfurt zusammen. Im übrigen: Der Zug dorthin fuhr heute morgen planmäßig von Mainz ab.



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• Seltenes Saatgut bekommt keine Hilfe aus Luxemburg

Sendedatum: 12.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:32 • Sender: ARD

Triumph für die Saatgut-Konzerne – Tiefschlag für kleine Saatgutbauern: Laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen Bauern alte Saatgutsorten weiterhin nicht verkaufen – es sei denn, sie leisten sich für jede Sorte ein teueres Zulassungsverfahren. Oder Deutschland setzt endlich eine zwei Jahre alte Richtlinie um.

Es ist eine Art Arche für selten gewordene Nutzpflanzen, sogenannte Alte Sorten, die hier im Garten von Christian Havenith sprießen. Und hier in seiner Vielfaltsgärtnerei keimte auch die Hoffnung, dass der Europäische Gerichtshof heute ein Problem löst.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Ich habe zum Beispiel 450 Sorten bei mir im Projekt. Da stoße ich auch an Grenzen. Und es ist natürlich, wenn man eine Erwerbsgärtnerei betreibt wie ich, irgendwann mit dem finanziellen auch ein Problem. Wir würden gern damit wirtschaften."

Geld verdienen. Doch alles was hier wächst und zum Teil vom Aussterben bedroht ist, weil es nicht mehr in die industrielle Landwirtschaft gepasst hat wie diese Etagentomate - alles das darf nur als Sammlerobjekt oder Zierpflanze verkauft werden. Denn diesen Sorten und Saaten fehlt die Handelszulassung. Sie soll für Qualität und Sicherheit in der Landwirtschaft sorgen, kann aber mehrere tausend Euro für eine Sorte kosten.

Das hätte heute der Europäischen Gerichtshof ändern können. Doch die Richter ließen alles beim Status quo. Die Saatgut-Bauern: enttäuscht.

O-TON Andreas Riekeberg, Kampagne für Saatgut-Souveränität: "Es verschafft den Saatguterhaltern keinen Vorteil, es bestätigt die Rolle der Industrie und lässt erwarten, dass die Industrie auch ihren Einfluss weiterhin geltend macht gegenüber der EU-Kommission, um ihre Position weiter auszubauen, weiter zu stärken."

Die Saatgut-Industrie, die andere Seite im Verfahren: Konkurrenz von kleinen Saatgut-Bauern müssen sie weiterhin nicht fürchten. Zwei Drittel des weltweiten Saatguts kontrollieren Konzerne wie Bayer, Monsanto und Syngenta. Die Zulassungspflicht gewährleiste eine Steigerung der Produktivität im Gemüseanbau, begründeten die Richter das Urteil, mit dem sie die Fachwelt überraschten.

O-TON Werner Eckert, ARD-Umweltexperte: "Sie hätten ohne weiteres, wären sie dem Rechtsgutachten der Kommssion gefolgt, den Markt für alte Sorten vereinfachen können. Sie haben sich entschieden, an der bestehenden Regelung festzuhalten und machen da kommerzielle Gründe im Grund dafür verantwortlich."

Christian Havenith sieht trotzdem etwas positives im EuGH-Urteil. Denn es gelte bereits eine vereinfachte Zulassungspflicht auch für alte Sorten. Nur die hat Deutschland noch nicht umgesetzt.

O-TON Christian Havenith, Sortenerhalter: "Die EU hats bestätigt und Deutschland hängt leider hinterher. Deutschland, die Frau Aigner, sorgt immer dafür, Biodiversität: tolle Sache. Aber sie kommt politisch nicht in die Gänge. Das muss sich sofort ändern."

So könnte das umstrittene Urteil aus Luxemburg Druck auf die Bundesregierung ausüben, damit die, die sich um den Erhalt der Pflanzenvielfalt kümmern, damit auch Geld verdienen können.



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