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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Schlaganfall: Jede Minute zählt

Sendedatum: 09.05.2014 • Format, Länge: Rep 1:40 • Sender: ARD

Gut eine Viertelmillion Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall. Er ist die dritthäufigste Todesursache. Durch einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung werden Bereiche des Gehirns nicht mehr mit Sauerstoff versorgt - minütlich sterben Hirnzellen ab. Deshalb zählt jede Minute.

Es hatte ihr wahrhaftig die Sprache verschlagen: Karin Schneider erlitt vor 17 Jahren einen Schlaganfall. Das schlimmste für die ehemalige Masseurin war aber nicht, dass sie von da an halbseitig gelähmt war, sondern sie verlor ihr früheres Sprachvermögen.

O-Ton Karin Schneider, Schlaganfallpatientin: „Ich weiß, was ich sagen will aber die Worte fehlen mir. Da ist ein Chaos im Kopf und das krieg ich nicht auf den Punkt gebracht. Und das ist auch grausam.“

Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache. Alle neun Minuten stirbt ein Mensch in Deutschland, weil ein Gefäß platzt oder ein Gerinsel die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn verstopft. Es trifft immer öfter junge Menschen. Es wird zuviel geraucht, zu lange die Antibabypille genommen. Schwindel, Taubheit, Sehstörungen, Sprachprobleme – alles das können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Man muss sie nur deuten können.

O-Ton Dr. Klaus Gröschel, Leiter Stroke Unit/Universitätsmedizin Mainz: „Es gibt auch einen einfachen Kurztest den Sie machen können. Wo sie z.B ihr Gegenüber fragen: versuchen sie einmal zu lächeln. Dann erkennen sie sofort einen hängenden Mundwinkel. Sie fordern ihr gegenüber auf, die Arme nach vorne zu halten. Wenn eine leichte Lähmung besteht, dann sinkt der eine Arm ab. Und dann wäre schon Zeit, nachdem sie noch die Sprache getestet haben, den Notarzt zu rufen.“

Die Deutsche Schlaganfallhilfe bietet diesen Kurztest auch als kostenlose App fürs Handy an. Erfüllt der Betroffene eine der Aufgaben darin nicht: Sofort die 112 wählen.



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• Ende der Missbrauchshotline

Sendedatum: 17.01.2013 • Format, Länge: Rep 2:31 • Sender: ARD

Diese Tasten zu drücken, zum Hörer zu greifen, wenn es um Missbrauch geht – um Missbrauch am eigenen Körper, an der eigenen Seele - das kostet viel Überwindung. Trotzdem haben mehr als Achttausend Menschen in den vergangenen drei Jahren Rat in der Missbrauchshotline der katholischen Kirche gesucht - für sich, für Angehörige. Diese spezialisierte Hilfe am Telefon - die gibt es seit Dezember nicht mehr.

Die Zahl der Anrufe war mittlerweile stark gesunken. Und so stellt der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche seinen Abschlussbericht vor. Die Auswertung von Anrufen zeigte: Es brauche ein Umdenken unter Mitarbeitern im Kirchendienst.

O-TON Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz: "Es kann nicht angehen, dass ein Kind drei, vier, fünf Erwachsene ansprechen muss, bis ihm jemand glaubt, sondern, dass es die Aufmerksamkeit gibt und auch die Bereitschaft in einen Konflikt zu gehen, mit einem Kollegen, einem Chef, einem Mitbrüder."

Um diese Bereitschaft und Aufmerksamkeit zu erreichen, habe die Kirche einiges unternommen: Beispielsweise Schulungen ihrer Mitarbeiter zur Prävention.

O-TON Stephan Goertz, Lehrstuhl für Moral-Theologie Uni Mainz: „Dass es eines erweiterten, polizeilichen Führungszeugnisses bedarf, wenn man angestellt wird. Es gibt neue Richtlinien. Das sind alles wenig spektakuläre Dinge, aber die sind ganz wichtig für alltägliche Aufarbeitung der Fälle.“

Soweit könnte die Aufarbeitung gut laufen - wäre da vor einer Woche nicht der Studienauftrag mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer gekündigt worden, weil einzelne Diözesen angeblich seine Ergebnisse zensieren wollten. Das, und dass noch kein Nachfolger gefunden ist, lässt Opfer am Aufklärungswillen der katholischen Kirche wieder zweifeln.

O-TON Thomas Schnitzler, Sprecher der Opferinitiative MissBiT: "Mir scheint so zu sein, dass es der katholischen Kirche vor allem um die Resanierung ihres kaputtgegangenen Images geht und das sie bei allen Maßnahmen die Deutungshoheit der gewonnen Informationen behalten will."

So bringen die Causa Pfeiffer und das Aus der Missbrauchshotline alte Vorwürfe gegen die Kirche neu hervor, die auch die Politik nicht gut aussehen lassen. Kurz nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle etwa am Canisius-Kolleg vor drei Jahren versprachen drei Ministerinnen Geld für Betroffene aus einem Fond. Der fehlt noch heute, obwohl er hier am runden Tisch gegen Missbrauch entwickelt wurde - an dem auch die katholische Kirche sitzt. Missbrauch als politischer Missstand.

O-TON Johannes-Wilhelm Rörig, Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung: „Wir müssen in allen Bereichen, die den sexuellen Missbrauch betreffen, darauf achten, dass tatsächlich angekündigte Versprechungen auch umgesetzt werden. Es darf in keinem Bereich - nicht im Bereich der katholischen Kirche, aber auch nicht im Bereich der Politik - bei unverbindlichem Mitgefühl bleiben."

Auch wenn sie zuletzt nur noch wenige nutzten - die Missbrauchshotline der katholischen Kirche war auch ein Symbol für eine ihrer Kernkompetenzen: Hilfe.



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