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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Aktion des Bundesregierung: Qualität der Lebensqualität

Sendedatum: 14.04.2015 • Format, Länge: Rep 2:15 • Sender: ARD

Scheint schon schwierig: Als Kanzlerin mit Bürgern in Kontakt kommen, nutzt sie doch eher den Heli als die U-Bahn. Wie kommen ihr da des Bürgers Belange zu Ohren? Und besucht mal ein Staatsmann etwa eine Pegida-Diskussionsrunde, dann unken gleich Kritiker, Randgruppen würden aufgewertet. Die Aktion „Gut leben in Deutschland - was uns wichtig ist“ soll Abhilfe schaffen und dem Volk auf den Mund schauen.

Sie ist so wichtig: die vox populi, die Stimme des Volkes. Was fehlt der Frau/dem Mann auf der Straße? Sich erkundigen: von je her ein bewährtes Mittel.

ATMO Umfrage aus den 60er Jahren „Ich persönlich glaube, dass ich mehr arbeiten muss, weil ich ein Geschäft habe.“ - „Die andere Seite ist die, dass die ganze Mechanisierung den Menschen ausbeutet.“

Diese Stimme des Volkes soll nicht nur die Wahlstimme sein. Und so startet die Bundesregierung die Aktion „Gut leben in Deutschland - was uns wichtig ist“. Ein Bürgerdialog. Übers Internet. Aber auch mit 150 Bürgerforen in ganz Deutschland.

ATMO Angela Merkel, Ansprache auf Internetseite: "Was ist für Sie wichtig im Leben? Was Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?"

Das lässt sich doch einfacher beantworten! Fragen wir die so genannte "Generation Y", jene Schulabgänger und Berufsanfänger, die neben Karriere-machen und Geld-verdienen auch Lebensqualität zum Lebensziel machen.

VOXPOP "Lebensqualität könnte noch gesteigert werden, in dem man mehr Freiheit im Job bekommt, man nicht immer so eingeengt ist." - "Zukunftssicherheit generell einfach." - "Wenn man da ein bisschen weniger Druck hätte, dann würde das sehr viel an der Lebensqualität ändern. " - "Relativ angemessene Bezahlung." - "Es ist wichtig, dass sich jeder wohlfühlt hier in Deutschland und dazu gehört eben, dass man anerkannt wird und respektiert."

Der Uni-Campus: ein Quell an Ideen zur Lebensqualität. Eine andere Quelle: die Medien. Bürgerforen und Internetseite scheinen gar nicht nötig. Trotzdem findet Politikprofessorin Claudia Landwehr den Bürgerdialog zur Lebensqualität gut. Wäre da nicht ein Beirat, der die Stimmen der Bürger auswertet.

O-TON Claudia Landwehr, Universität Mainz: "Es sind Experten, die von der Bundesregierung ausgewählt sind. Die haben die Möglichkeit, aus den vielen einzelnen Stichworten, die aus diesen Bürgerdialogen resultieren, diejenigen auszuwählen, die ihnen vielleicht ohnehin ganz gut in das Programm passen."

Skepsis sei also geboten, meint die Fachfrau. Die Ergebnisse gibts im Oktober. Dann zeigt sich, ob des Volkes Stimme korrekt Gehör gefunden hat.

ATMO "Die Zeit wird kommen, daran ist gar nichts zu machen, gell."



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• Ende der Missbrauchshotline

Sendedatum: 17.01.2013 • Format, Länge: Rep 2:31 • Sender: ARD

Diese Tasten zu drücken, zum Hörer zu greifen, wenn es um Missbrauch geht – um Missbrauch am eigenen Körper, an der eigenen Seele - das kostet viel Überwindung. Trotzdem haben mehr als Achttausend Menschen in den vergangenen drei Jahren Rat in der Missbrauchshotline der katholischen Kirche gesucht - für sich, für Angehörige. Diese spezialisierte Hilfe am Telefon - die gibt es seit Dezember nicht mehr.

Die Zahl der Anrufe war mittlerweile stark gesunken. Und so stellt der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche seinen Abschlussbericht vor. Die Auswertung von Anrufen zeigte: Es brauche ein Umdenken unter Mitarbeitern im Kirchendienst.

O-TON Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz: "Es kann nicht angehen, dass ein Kind drei, vier, fünf Erwachsene ansprechen muss, bis ihm jemand glaubt, sondern, dass es die Aufmerksamkeit gibt und auch die Bereitschaft in einen Konflikt zu gehen, mit einem Kollegen, einem Chef, einem Mitbrüder."

Um diese Bereitschaft und Aufmerksamkeit zu erreichen, habe die Kirche einiges unternommen: Beispielsweise Schulungen ihrer Mitarbeiter zur Prävention.

O-TON Stephan Goertz, Lehrstuhl für Moral-Theologie Uni Mainz: „Dass es eines erweiterten, polizeilichen Führungszeugnisses bedarf, wenn man angestellt wird. Es gibt neue Richtlinien. Das sind alles wenig spektakuläre Dinge, aber die sind ganz wichtig für alltägliche Aufarbeitung der Fälle.“

Soweit könnte die Aufarbeitung gut laufen - wäre da vor einer Woche nicht der Studienauftrag mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer gekündigt worden, weil einzelne Diözesen angeblich seine Ergebnisse zensieren wollten. Das, und dass noch kein Nachfolger gefunden ist, lässt Opfer am Aufklärungswillen der katholischen Kirche wieder zweifeln.

O-TON Thomas Schnitzler, Sprecher der Opferinitiative MissBiT: "Mir scheint so zu sein, dass es der katholischen Kirche vor allem um die Resanierung ihres kaputtgegangenen Images geht und das sie bei allen Maßnahmen die Deutungshoheit der gewonnen Informationen behalten will."

So bringen die Causa Pfeiffer und das Aus der Missbrauchshotline alte Vorwürfe gegen die Kirche neu hervor, die auch die Politik nicht gut aussehen lassen. Kurz nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle etwa am Canisius-Kolleg vor drei Jahren versprachen drei Ministerinnen Geld für Betroffene aus einem Fond. Der fehlt noch heute, obwohl er hier am runden Tisch gegen Missbrauch entwickelt wurde - an dem auch die katholische Kirche sitzt. Missbrauch als politischer Missstand.

O-TON Johannes-Wilhelm Rörig, Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung: „Wir müssen in allen Bereichen, die den sexuellen Missbrauch betreffen, darauf achten, dass tatsächlich angekündigte Versprechungen auch umgesetzt werden. Es darf in keinem Bereich - nicht im Bereich der katholischen Kirche, aber auch nicht im Bereich der Politik - bei unverbindlichem Mitgefühl bleiben."

Auch wenn sie zuletzt nur noch wenige nutzten - die Missbrauchshotline der katholischen Kirche war auch ein Symbol für eine ihrer Kernkompetenzen: Hilfe.



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