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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• SPD-Basis debattiert über Koalitionsverhandlungen

Sendedatum: 27.09.2013 • Format, Länge: Rep 2:15 • Sender: ARD

Die SPD berät heute, ob sie dem Werben der Kanzlerin nachgibt und Gespräche über eine Koalition aufnimmt. Doch viele Genossen haben das Bündnis mit der Union in schlechter Erinnerung. Offenbar soll die Basis letztlich abstimmen. Darüber denken auch SPDler in Kaiserslautern nach.

Wie ein letztes gallisches Dorf, umgeben nur von schwarz, sehen sich die Genossen hier in Kaiserslautern. Als einziger im ganzen Südwesten Deutschlands schaffte ihr Kandidat Gustav Herzog den direkten Einzug in den Bundestag. Doch der Stolz darüber weicht mittlerweile einer Art Unwohlsein. Denn die SPD-Basis hier weiß einfach nicht so recht weiter mit Schwarz-rot, rot-rot-grün oder gar nichts von alledem.

AUSZÜGE AUS DER DISKUSSION: "Ich bin von Mitgliedern angesprochen worden. Keiner will eine große Koalition. Weil wir verlieren unsere Identität als SPD." - "Die CDU ist am Zug. Warum sollen wir uns jetzt aus dem Fenster lehnen. Wir haben gesagt was wir wollen. Der Preis ist unser Wahlprogramm." - "Was ist das Problem, wenn die SPD in der Opposition bleibt? Das darf nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden." - "Eine Mitgliederbefragung ist uns immer ganz gut bekommen. Da weiß man: So denkt die Basis."

Ein breites Stimmungsbild allein schon hier auf Bezirksebene. In der Ecke des Sitzungsraums erinnert ein Plakat an das Internet. Und dort haben andere Sozialdemokraten ihre Vorstellungen veröffentlicht: Ein klares Nein zur großen Koalition fordert da eine Gruppe mit tausenden Mitgliedern. Manche rufen schon nach Neuwahlen. Auf einer anderen Seite für Online-Petitionen fordert ein Juso-Landesverband Koalitionsverhandlungen mit den Linken statt mit der Union.

O-TON Gustav Herzog, SPD, Direktkandidat Kaiserslautern: "Ich bin bei solchen Petitionen und inhaltich schwachen Anträgen eher zurückhaltend. Wer mich zu Koaltionsgesprächen mit den Linken auffordert, fordert mich auf zum Wortbruch. Mit denen geht es nicht. Das ist zutiefst meine Überzeugung."

Gespräche mit der Union: ja. Ein Koalitionsvertrag aber nur nach einem Mitgliederentscheid. So lautet der Beschluss hier heute Abend. Zu spät für den SPD-Konvent morgen. Die Eingabefrist ist abgelaufen. Aber die Genossen hier sind sich sicher: SPD-Konvente wird es noch einige geben bis eine Koalition steht - oder eben auch nicht.



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• Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten

Sendedatum: 09.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:24 • Sender: ARD

Junge, unerfahrene Studentin trifft auf attraktiven, steinreichen Kontrollfreak: Ana Steele und Christian Grey probieren so ziemlich alles aus: fesseln, erniedrigen, schlagen, besitzen. Als „Hausfrauenporno“ verspotteten Kritiker die Sado-Maso-Reihe „Shades of Grey“, deren erster Teil nun in Deutschland erscheint. Bisher hatte Sex-Trilogie international ungeahnten Erfolg.

Nun ist es in Deutschland angekommen, dieses Phänomen aus Papier und Pappe. Und ein Phänomen macht aus, dass zuerst gar nicht klar ist, was es dazu macht. So ist es auch mit Shades of Grey, einer Sado-Maso-Liebesgeschichte einer Studentin, die sich einem jungen Milliardär unterwirft.
In Amerika und England sind der Roman und seine zwei Folgebände Kassenschlager. Zum offiziellen Starttermin in Deutschland heute gibts nur noch Restbestände.

O-TON Kerstin Zwittmeier, Buchhändlerin: "Es scheint das Bedürfnis da zu sein, Titel in die Richtung zu lesen. Und eine 500-tausender-Auflage ist für uns für ein Erstlingswerk einer Autorin natürlich unglaublich viel."

Doch an literarischer Raffinesse kann der Verkaufserfolg nicht liegen. Entfesseln wir mal die zwischen den Buchdeckeln gefangenen, dunklen Begierden:

ZITAT AUS BUCH, GELESEN VON PASSANTEN: "Ich liege splitternackt auf dem Bett, an Händen und Füßen mit Ledermanschetten an die Bettpfosten gefesselt. Er beugt sich vor lässt die Gertenspitze langsam über meine Stirn, meine Nase und meinen halbgeöffneten Mund gleiten."

VOXPOP Ältere Frau: "Ist halt was für Erwachsene." - Junge Frau: "Ich lese eigentlich kaum. Aber ich finds nicht so schlecht."

Das findet auch der Handel und spricht vom ersten Megaseller der Digital-Ära: Mehr als eine Million mal sei das Buch auf E-Books geladen worden. Derweil gibts darin kaum was Neues: Die Autorin E. L. James kopiert unverhohlen den eingängigen Stil anderer Bestseller wie der erfolgreichen Twilight-Saga. Und sexuelle Knick-Knackthemen gab es auch schon oft genug.

O-TON Denis Scheck, Literaturkritiker: "Natürlich gehörte zur Geschichte der Literatur immer schon die Geschichte der einhändigen Lektüren. Aber dieses Machwerk ist so blöd und so strunzdumm, dass ich wirklich vom teifsten, literaturkritischen Herzen hoffe, es möge liegen wie Blei an den Kassen des deutschen Buchhandels."

"Halt!" sagt da der Sexualforscher. Denn dem Buch wohne eine Faszination inne; der Reiz am Blick in eine fremde, dunkle Welt - in der sich eine Frau freiwillig unterwerfen und demütigen lässt - und das aus Liebe.

O-TON Ulrich Clement, Sexualtherapeut und Sexualforscher: "Das scheint faszinierend zu sein, weil das Thema Hingabe damit noch mal neu thematisiert wird. Also Hingabe nicht als Zuwachs von Wahlmöglichkeiten, sondern als Entscheidung dazu, mich in eine Einengung zu begeben und das faszinierend zu finden."

Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten - das scheint das Phänomen Shades of Grey auszumachen. Daran glaubt auch Hollywood und zahlte mehrere Millionen für die Filmrechte. Aus dem Kino im Kopf könnte also bald echtes werden.



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