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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Tag der Pflege

Sendedatum: 12.05.2014 • Format, Länge: Rep 1:22 • Sender: ARD

Da die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt, es aber an Fachkräften mangelt, holen sich viele Altenheime Mitarbeiter aus dem Ausland. Nun arbeiten sie hier, machen einen harten Job, um den sich zu wenige Deutsche bewerben. Und trotzdem: Sie haben – gelinde gesagt – mit Ressentiments zu kämpfen. Gut ausgebildete und motivierte Pflegefachkräfte sollen Oma und Opa pflegen, aber bitte nicht in unseren Häusern wohnen.

Victoria-Emilia Neagoe sieht ihre Zukunft in alten Menschen. Und in Deutschland. Vor gut einem Jahr kam die 24 Jahre alte Krankenschwester aus Rumänien nach Speyer. Nun arbeitet sie als Pflegefachkraft.

O-Ton Victoria-Emilia Neagoe, Pflegefachkraft: „Ich möchte meine Beruf ausüben und das war für mich eine geeignete Gelegenheit.“

Sieben Pflegefachkräfte aus Rumänien hat ihr Chef bereits eingestellt. Nicht nur er, auch die Heimbewohner schätzen sie: Sie haben Abitur, eine fundierte Ausbildung und sind motiviert. Problematisch sei allerdings die Wohnungssuche.

O-Ton Ulrich Heberger, Geschäftsführer Salier-Stift Speyer: „Wir haben jetzt als Beispiel für sechs Damen eine Wohnung gefunden. Eine ist noch am Kämpfen. Wir sind bereit Kaution oder Provision zu zahlen. Trotzdem ist es schwierig.“

Ressentiments gegen ausländische Pflegefachkräfte, obwohl sie dringend gebraucht werden: Die Pflegebranche beschäftigt mehr als 30.000 Menschen allein aus Osteuropa. Dennoch sind laut Fachleuten 50.000 Stellen unbesetzt.

O-Ton Herbert Mauel, Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste: „Wir müssen zunächst mal begreifen, dass es gut für uns ist, wenn Pflegefachkräfte nach Deutschland kommen. Und dann müssen wir sie tatsächlich spürbar willkommen heißen.“

Victoria-Emilia Neagoe wird bald in einem noch internationaleren Umfeld arbeiten: Anwerbeabkommen sind schon unterzeichnet, damit künftig mehr Pflegefachkräfte etwa aus China oder von den Philippinen hier arbeiten.



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• Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten

Sendedatum: 09.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:24 • Sender: ARD

Junge, unerfahrene Studentin trifft auf attraktiven, steinreichen Kontrollfreak: Ana Steele und Christian Grey probieren so ziemlich alles aus: fesseln, erniedrigen, schlagen, besitzen. Als „Hausfrauenporno“ verspotteten Kritiker die Sado-Maso-Reihe „Shades of Grey“, deren erster Teil nun in Deutschland erscheint. Bisher hatte Sex-Trilogie international ungeahnten Erfolg.

Nun ist es in Deutschland angekommen, dieses Phänomen aus Papier und Pappe. Und ein Phänomen macht aus, dass zuerst gar nicht klar ist, was es dazu macht. So ist es auch mit Shades of Grey, einer Sado-Maso-Liebesgeschichte einer Studentin, die sich einem jungen Milliardär unterwirft.
In Amerika und England sind der Roman und seine zwei Folgebände Kassenschlager. Zum offiziellen Starttermin in Deutschland heute gibts nur noch Restbestände.

O-TON Kerstin Zwittmeier, Buchhändlerin: "Es scheint das Bedürfnis da zu sein, Titel in die Richtung zu lesen. Und eine 500-tausender-Auflage ist für uns für ein Erstlingswerk einer Autorin natürlich unglaublich viel."

Doch an literarischer Raffinesse kann der Verkaufserfolg nicht liegen. Entfesseln wir mal die zwischen den Buchdeckeln gefangenen, dunklen Begierden:

ZITAT AUS BUCH, GELESEN VON PASSANTEN: "Ich liege splitternackt auf dem Bett, an Händen und Füßen mit Ledermanschetten an die Bettpfosten gefesselt. Er beugt sich vor lässt die Gertenspitze langsam über meine Stirn, meine Nase und meinen halbgeöffneten Mund gleiten."

VOXPOP Ältere Frau: "Ist halt was für Erwachsene." - Junge Frau: "Ich lese eigentlich kaum. Aber ich finds nicht so schlecht."

Das findet auch der Handel und spricht vom ersten Megaseller der Digital-Ära: Mehr als eine Million mal sei das Buch auf E-Books geladen worden. Derweil gibts darin kaum was Neues: Die Autorin E. L. James kopiert unverhohlen den eingängigen Stil anderer Bestseller wie der erfolgreichen Twilight-Saga. Und sexuelle Knick-Knackthemen gab es auch schon oft genug.

O-TON Denis Scheck, Literaturkritiker: "Natürlich gehörte zur Geschichte der Literatur immer schon die Geschichte der einhändigen Lektüren. Aber dieses Machwerk ist so blöd und so strunzdumm, dass ich wirklich vom teifsten, literaturkritischen Herzen hoffe, es möge liegen wie Blei an den Kassen des deutschen Buchhandels."

"Halt!" sagt da der Sexualforscher. Denn dem Buch wohne eine Faszination inne; der Reiz am Blick in eine fremde, dunkle Welt - in der sich eine Frau freiwillig unterwerfen und demütigen lässt - und das aus Liebe.

O-TON Ulrich Clement, Sexualtherapeut und Sexualforscher: "Das scheint faszinierend zu sein, weil das Thema Hingabe damit noch mal neu thematisiert wird. Also Hingabe nicht als Zuwachs von Wahlmöglichkeiten, sondern als Entscheidung dazu, mich in eine Einengung zu begeben und das faszinierend zu finden."

Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten - das scheint das Phänomen Shades of Grey auszumachen. Daran glaubt auch Hollywood und zahlte mehrere Millionen für die Filmrechte. Aus dem Kino im Kopf könnte also bald echtes werden.



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