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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Berufsunfähigkeit: Jetzt absichern?

Sendedatum: 25.08.2014 • Format, Länge: Rep 2:40 • Sender: ARD

Jeden Morgen zur Arbeit gehen jahrelang schuften, auf dem Bau, in der Gastronomie, im Krankenhaus oder im großen Unternehmen - alles auf der Erfolgsspur. Und dann plötzlich: berufsunfähig. Die Liste der Krankheiten, die dazu führen, ist lang. Kann und soll man sich dagegen absichern?

Statistisch scheidet von vier Arbeitnehmern einer wegen der gesundheitlichen Problemen aus dem Beruf aus. Aber von zehn Arbeitnehmern hat sich nur einer dagegen versichert. Ein Problem: Bei Berufsunfähigkeit zahlt die Rentenversicherung sehr, sehr wenig.

O-TON Peter Grieble, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: "Da sind wir in einem Bereich von durchschnittlich 700 Euro Erwerbminderungsrente. Das reicht für ganz wenige Leute nur. Die allermeisten Leute werden in so einem Fall dann finanziell ruiniert sein. Da hilft nichts anderes als die private Absicherung über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung."

Und wer die günstiger abschließen möchte sollte sich sputen. Denn der für Versicherungen wichtige Garantiezins soll gesenkt werden. Anfang der 90er Jahre war er noch bei vier Prozent. Über die Jahre fiel er auf 1,75. Nächstes Jahr soll es auf 1,25 Prozent runtergehen. Das müssen die Versicherungen ausgleichen und verteuern die Prämien wohl um mehr als sechs Prozent. Deshalb werben nun die Versicherer verstärkt für den Abschluss. Soll man jetzt zugreifen? Ja!, heißt es bei den Verbraucherzentralen.

O-TON Peter Grieble, Versicherungsexperte Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: "Ein Abwarten bringt nichts, ganz unabhängig davon, ob es jetzt nächstes Jahr teurer wird oder nicht. Denn in der Zeit des Wartens kann man berufsunfähig werden, wäre nicht versichert. Und es ist eben auch so, dass die Verträge teurer werden, je älter man sie abschließt."

Ist die Entscheidung für einen Vertrag gefallen, gilt es, viel zu beachten: Wer körperlich schwer arbeitet, muss mit hohen Prämien rechnen. Die Versicherung kann wegen Vorerkrankungen den Vertrag ablehnen. Auch psychische Vorerkrankungen können Leistungen gefährden. Vorsicht vor der Verweisklausel! Der Versicherte muss dann einen anderen Beruf ausüben statt Geld zu bekommen! Und: Die Versicherungssumme sollte gut bemessen werden, sonst kann der Lebensstandard vielleicht nicht gehalten werden. Nur wenige der vielen Fallstricke. Also sich von Versicherungsmaklern oder Verbaucherschützern beraten lassen. Oder - wenn es so leicht wäre - einfach gesund bleiben.



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• Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten

Sendedatum: 09.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:24 • Sender: ARD

Junge, unerfahrene Studentin trifft auf attraktiven, steinreichen Kontrollfreak: Ana Steele und Christian Grey probieren so ziemlich alles aus: fesseln, erniedrigen, schlagen, besitzen. Als „Hausfrauenporno“ verspotteten Kritiker die Sado-Maso-Reihe „Shades of Grey“, deren erster Teil nun in Deutschland erscheint. Bisher hatte Sex-Trilogie international ungeahnten Erfolg.

Nun ist es in Deutschland angekommen, dieses Phänomen aus Papier und Pappe. Und ein Phänomen macht aus, dass zuerst gar nicht klar ist, was es dazu macht. So ist es auch mit Shades of Grey, einer Sado-Maso-Liebesgeschichte einer Studentin, die sich einem jungen Milliardär unterwirft.
In Amerika und England sind der Roman und seine zwei Folgebände Kassenschlager. Zum offiziellen Starttermin in Deutschland heute gibts nur noch Restbestände.

O-TON Kerstin Zwittmeier, Buchhändlerin: "Es scheint das Bedürfnis da zu sein, Titel in die Richtung zu lesen. Und eine 500-tausender-Auflage ist für uns für ein Erstlingswerk einer Autorin natürlich unglaublich viel."

Doch an literarischer Raffinesse kann der Verkaufserfolg nicht liegen. Entfesseln wir mal die zwischen den Buchdeckeln gefangenen, dunklen Begierden:

ZITAT AUS BUCH, GELESEN VON PASSANTEN: "Ich liege splitternackt auf dem Bett, an Händen und Füßen mit Ledermanschetten an die Bettpfosten gefesselt. Er beugt sich vor lässt die Gertenspitze langsam über meine Stirn, meine Nase und meinen halbgeöffneten Mund gleiten."

VOXPOP Ältere Frau: "Ist halt was für Erwachsene." - Junge Frau: "Ich lese eigentlich kaum. Aber ich finds nicht so schlecht."

Das findet auch der Handel und spricht vom ersten Megaseller der Digital-Ära: Mehr als eine Million mal sei das Buch auf E-Books geladen worden. Derweil gibts darin kaum was Neues: Die Autorin E. L. James kopiert unverhohlen den eingängigen Stil anderer Bestseller wie der erfolgreichen Twilight-Saga. Und sexuelle Knick-Knackthemen gab es auch schon oft genug.

O-TON Denis Scheck, Literaturkritiker: "Natürlich gehörte zur Geschichte der Literatur immer schon die Geschichte der einhändigen Lektüren. Aber dieses Machwerk ist so blöd und so strunzdumm, dass ich wirklich vom teifsten, literaturkritischen Herzen hoffe, es möge liegen wie Blei an den Kassen des deutschen Buchhandels."

"Halt!" sagt da der Sexualforscher. Denn dem Buch wohne eine Faszination inne; der Reiz am Blick in eine fremde, dunkle Welt - in der sich eine Frau freiwillig unterwerfen und demütigen lässt - und das aus Liebe.

O-TON Ulrich Clement, Sexualtherapeut und Sexualforscher: "Das scheint faszinierend zu sein, weil das Thema Hingabe damit noch mal neu thematisiert wird. Also Hingabe nicht als Zuwachs von Wahlmöglichkeiten, sondern als Entscheidung dazu, mich in eine Einengung zu begeben und das faszinierend zu finden."

Striemenliebe, Fastfood-Text und fremde Beziehungswelten - das scheint das Phänomen Shades of Grey auszumachen. Daran glaubt auch Hollywood und zahlte mehrere Millionen für die Filmrechte. Aus dem Kino im Kopf könnte also bald echtes werden.



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