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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Tempo 30: Neue Freiheit zur Langsamkeit

Sendedatum: 24.11.2023 • Format, Länge: Rep 1:33 • Sender: ARD

Städte und Kommunen sollen künftig mehr Entscheidungsspielräume bei ihrer Verkehrsplanung erhalten. Bisher war Tempo 30 beispielsweise nur vor Kindergärten, Schulen und in speziellen Ausnahmen möglich. Nun dürfen Kommunen auch zum Klima- und Umweltschutz, der Gesundheit und der städtebaulichen Entwicklung zum Langsamfahren zwingen. Doch Schilder und Blitzer sind schnell aufgestellt. Für eine breite Akzeptanz und weniger Frust bei Autofahrern bedarf es mehr, wie es das Beispiel Mainz zeigt, wo seit dreieinhalb Jahren Tempo 30 auch auf Hauptstraßen der Innenstadt gilt.

Ampeln an der Mainzer Rheinallee: ein Sinnbild für die Herausforderungen der städtischen Verkehrswende. Denn seit mehr als drei Jahren gilt hier zwar Tempo 30. Bis bei dieser Geschwindigkeit aber die nächste Ampel erreicht wird, ist die oft schon wieder rot. Der Ärger vieler Autofahrer mindere zwar die breite Akzeptanz, sagen Fachleute. Wichtiger sei aber: weniger Schadstoffe und Lärm für die Anwohner und weniger Unfälle.

OTON Jürgen Follmann, Verkehrswissenschaftler Hochschule Darmstadt: „Wir wollen bis 2030 40 Prozent weniger Schwerverletzte und Getötete haben. Und die Geschwindigkeit auf den Straßen ist da ein ganz entscheidender Punkt. Man darf nicht vergessen: Jeder dritte Getötete in der Straße, in der Innenstadt, ist ein Radfahrer. Und da ist die Geschwindigkeit wichtig, dass wir die zwischen dem Auto und dem Fahrrad harmonisieren.“

Mainz führte Tempo 30 auf den Hauptstraßen ein, um ein Dieselfahrverbot zu verhindern. Das neue Straßenverkehrsrecht, das der Bundesrat derzeit berät, erlaubt hier nun zudem auch einen Fahrstreifen speziell für E-Autos oder andere umweltschonende Fahrzeuge. Doch das alles kostet Geld.

OTON Timm Fuchs, Beigeordneter für Verkehr beim Deutschen Städte- und Gemeindebund: „Dafür brauchen wir Unterstützung von Bund und Ländern, damit der Verkehrsraum der Städte insgesamt umgebaut werden hin zu mehr Lebensqualität und lebenswerteren Städten und Gemeinden im Interesse der Menschen.“

Mainz halfen Fördergelder zur Luftreinhaltung, auch bei der Finanzierung moderner Ampelsteuerungen. Die sollen Ende kommenden Jahres alle in Betrieb sein und den Autoverkehr besser fließen lassen - vier Jahre nach der Einführung von Tempo 30.



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• 50 Jahre Perlenflasche: Glassiker

Sendedatum: 28.08.2019 • Format, Länge: Rep 2:07 • Sender: ARD

Da gab es die Cola-Flasche, inspiriert von der Taille einer Frau. Und auch Chanel Nummer 5 schuf einen Designklassiker aus Glas. Und dann heute vor 50 Jahren die Perlenflasche: deutsch, pragmatisch, robust.

Immerhin mit Perlen auf ihrem Dekolleté. Ganze 230! Doch Perlen und Taille hat sie vor allem, damit sie nicht durch Fettfinger rutscht. Und auch das uncharmant: Abnutzungsstreifen, Falten eines Flaschenlebens! Sind sie zu breit, fliegt die Flasche aus dem Mehrwegkreislauf.

50 mal ist sie dann gewaschen, gefüllt, geleert und zurückgegeben worden. Ihre Skulpturalität unterwirft sich der Automatisation: Maschinen mögen Schraub- keine Bügelverschlüsse, wie sie vorher die Wasserflasche krönten.

Bis heute wurden fünfeinhalb Milliarden Flaschen hergestellt. Die Idee von Anbeginn an: Es muss möglich sein, sie fast überall in Deutschland abgeben zu können, sodass sie nicht weit zum nächsten Brunnen transportiert werden muss. Wenig Weg auf dem Mehrweg, Sortieraufwand in Grenzen halten. Und: Den hunderten Abfüllern Platz für ihre Etiketten und Marketing-Gags lassen:

Werbespot: “Klasse! Hassia hat jetzt Klebebilder! Hassia Orange und Hassia Zitrone mit Klebebildern aus dem Hassia-Quellreich."

Glasklar genial, wäre da nicht ihr Gewicht. 600 Gramm Glas für 700 Milliliter Wasser: gar nicht effizient, gar nicht treppenhausfreundlich. Folgerichtig kam dann 1996 das leichte Plastikpendant.

Ausgerechnet ein Umweltminister machte ihr dann richtig zu schaffen: Einwegflaschenpfand wirkte wie eine Art Absolution, statt aus der ökologischen Glasflasche aus Plastik zu nuckeln. Der Perlenflaschenmarktanteil: geschmolzen von einst 93 auf 12 Prozent.

Doch jetzt, wo Mikroplastik in aller Munde ist, kommt sie wieder in Mode. Darum lass Dich feiern, Ikone durstlöschender Sachlichkeit. Glückauf! Hals- und Glasbruch! Du gehörst noch lange nicht zum alten Eisen.



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