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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Beginn der Heizperiode: Ahrtal vor dem Winter

Sendedatum: 01.10.2022 • Format, Länge: Rep 2:39 • Sender: ARD

Vor einem Jahr berichteten wir über die Energieversorgung im Flutgebiet Ahrtal: zu wenig Heizungsbauer, zu wenig Material, Angst vorm Frieren im Winter. Probleme, mit denen sich im Ansatz nun auch das übrige Deutschland konfrontiert sieht. Mit den steigenden Energiepreisen ist die Lage für viele Flutopfer nicht einfacher geworden. Steht die Energieversorgung dieses Jahr?

ATMO Ach, schau mal!

Wenn bei Claudia Schulzki und ihrer Mutter Ilse nur alles so gut laufen würde wie der Einbau des neuen Fensters.

ATMO Ach wie schön! Fenster wieder drin, Rahmen.

Trotzdem wird hier diesen Winter keine Wärme drin bleiben. Wenn es hier überhaupt welche gäbe!
Denn nachdem die Ahrtalflut das Erdgeschoss und damit auch die Heizungsanlage zerstört hat, ist in dem 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Haus alles noch Rohbau. Die Gastherme, vor Monaten bestellt, kommt nicht. Die wiederhergestellten Anschlüsse: verwaist.

Materialengpässe und gestörte Lieferketten, rasant steigende Preise beim Einkauf: Was die Menschen außerhalb des Ahrtals umtreibt – es schlägt bei den Menschen im Flutgebiet noch stärker durch.

O-TON Claudia Schulzki, Flutgeschädigte in Bad Neuenahr-Ahrweiler: "Wenn man sich das anguckt, wie das explodiert. Mit allen anderen Preisen auch. Natürlich ist da ganz Deutschland, oder auch Europa betroffen. Aber ich sag mal hier an der Ahr oder an der Erft kommen noch die Kosten hinzu, die wir in die Häuser stecken müssen."

Mitte Juli vergangenen Jahres: Die Sturzflut im Ahrtal. 9.000 Gebäude zerstört oder stark beschädigt. Und damit auch ihre Heizungsanlagen oder Versorgungsnetze.

Die Katastrophe auch als Chance begreifen und Klimaschutzvorreiter werden: Das setzten sich Land und Gemeinden hier zum Ziel. 14 Ortschaften wollen nun Nahwärmenetze betreiben: Anstatt einer Heizungsanlage in jedem Haus, womöglich noch mit Öl betrieben, soll Energie für Wärme von einem Ort im Ort in mehrere Häuser geleitet werden.

Doch Paul N’gahan, der für die Energieagentur Rheinland-Pfalz die Realisierung der Projekte im Ahrtal begleitet, sieht seine Pläne wegen Inflation und Energiekosten in Gefahr.

O-TON Paul Ngahan, Energieagentur RLP: „Das teuerste bei uns ist die Bohrung. Sie ist anderthalbfach teurer geworden. Wenn wir diese Kosten nicht in den Griff kriegen, werden wir viele Projekte nicht realisieren können.“

Mit allem was irgendwie warm macht bereiten sich Claudia und Ilse Schulzki auf den Winter vor. Während außerhalb der Flutgebiete Menschen sich wegen der Energiekrise und Winter vor kalten Wohnungen fürchten, erleben sie das zum zweiten Mal infolge.



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• 50 Jahre Perlenflasche: Glassiker

Sendedatum: 28.08.2019 • Format, Länge: Rep 2:07 • Sender: ARD

Da gab es die Cola-Flasche, inspiriert von der Taille einer Frau. Und auch Chanel Nummer 5 schuf einen Designklassiker aus Glas. Und dann heute vor 50 Jahren die Perlenflasche: deutsch, pragmatisch, robust.

Immerhin mit Perlen auf ihrem Dekolleté. Ganze 230! Doch Perlen und Taille hat sie vor allem, damit sie nicht durch Fettfinger rutscht. Und auch das uncharmant: Abnutzungsstreifen, Falten eines Flaschenlebens! Sind sie zu breit, fliegt die Flasche aus dem Mehrwegkreislauf.

50 mal ist sie dann gewaschen, gefüllt, geleert und zurückgegeben worden. Ihre Skulpturalität unterwirft sich der Automatisation: Maschinen mögen Schraub- keine Bügelverschlüsse, wie sie vorher die Wasserflasche krönten.

Bis heute wurden fünfeinhalb Milliarden Flaschen hergestellt. Die Idee von Anbeginn an: Es muss möglich sein, sie fast überall in Deutschland abgeben zu können, sodass sie nicht weit zum nächsten Brunnen transportiert werden muss. Wenig Weg auf dem Mehrweg, Sortieraufwand in Grenzen halten. Und: Den hunderten Abfüllern Platz für ihre Etiketten und Marketing-Gags lassen:

Werbespot: “Klasse! Hassia hat jetzt Klebebilder! Hassia Orange und Hassia Zitrone mit Klebebildern aus dem Hassia-Quellreich."

Glasklar genial, wäre da nicht ihr Gewicht. 600 Gramm Glas für 700 Milliliter Wasser: gar nicht effizient, gar nicht treppenhausfreundlich. Folgerichtig kam dann 1996 das leichte Plastikpendant.

Ausgerechnet ein Umweltminister machte ihr dann richtig zu schaffen: Einwegflaschenpfand wirkte wie eine Art Absolution, statt aus der ökologischen Glasflasche aus Plastik zu nuckeln. Der Perlenflaschenmarktanteil: geschmolzen von einst 93 auf 12 Prozent.

Doch jetzt, wo Mikroplastik in aller Munde ist, kommt sie wieder in Mode. Darum lass Dich feiern, Ikone durstlöschender Sachlichkeit. Glückauf! Hals- und Glasbruch! Du gehörst noch lange nicht zum alten Eisen.



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