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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• 20 Jahre SMS

Sendedatum: 03.12.2012 • Format, Länge: Rep 1:37 • Sender: ARD

Warum passen in eine SMS eigentlich nur 160 Zeichen? Der Miterfinder der SMS, der deutsche Ingenieur Friedhelm Hillebrand, hatte festgestellt, dass die meisten Postkarten mit 160 Zeichen auskommen. Also legte er diese Zahl als Standard für eine SMS fest. Und die erste SMS – englisch für Kurznachrichtendienst – wurde genau heute vor 20 Jahren verschickt. Am 3. Dezember 1992 ging an ein englisches Handy die Botschaft „Merry Christmas – frohe Weihnachten“.

Sie hat nur 160 Zeichen und doch kann sie uns so viel sagen: „War nett gestern. Wann sehen wir uns wieder?“ 20 Jahre lang stand sie oft am Anfang auch mal am Ende einer Beziehung. „Es ist aus! Ich kann nicht mehr.“ Und dann bot sie uns Alternativen: „Heiße Girls und Boys warten auf Dich.“

Die SMS, ein Allzweckkommunikationsmittel des einfachen Mannes auf der Straße, aber auch in der hohen Politik.

O-TON Ursula von der Leyen, CDU-Bundesministerin:„So, jetzt schicke ich eine SMS an meine Kanzlerin. Gut.“ - Reporterin: "Was schreibt man denn so, wenn man der Kanzlerin eine SMS schreibt?" - "Erster Satz ist: gute Nachricht."

Ob auch das eine gute Nachricht war? Hier erfährt die Kanzlerin gerade vom Rücktritt eines ihrer Minister. Ein Piepen, ein Summen, das die Welt verändern kann – seit nun mehr 20 Jahren. Mehr als 100 Millionen Simsen fliegen jeden Tag durch Deutschland - oder auch nicht. Und dann spielen wir mit ihr - und ihrem Empfänger.

VOXPOP „Ja, schon mal ein bisschen warten lassen, das ist schon nicht schlecht. Schon nett, wenn vom Mann dann die erste SMS kommt. Es war ein netter Abend, oder so.“„Wenn man jemand zwei, drei Tage warten lässt, macht sich eine Frau schnell Gedanken.“

Fachleute intonieren im Übrigen schon den Abgesang auf die SMS. Andere Programme nutzen kostengünstig die Internetverbindung und bieten mehr Möglichkeiten. Und so hat die SMS ihren Zenit zum 20. Geburtstag vielleicht überschritten - dieses kleine Kommunikationsmittel, das Fluch, aber eben auch Segen sein kann.



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• Neues aus dem Paradies des Pleitegeiers

Sendedatum: 18.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:40 • Sender: ARD

Der Nürburgring, die weltbekannte Traditionsrennstrecke, steht vor der Pleite. Die staatliche Besitzgesellschaft leitete heute ein Insolvenzverfahren in die Wege. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) machte dafür die EU-Kommission verantwortlich, weil Brüssel eine vom Land geplante Finanzspritze für die kriselnde Nürburgring GmbH nicht genehmigen will.

Sieht man es aus der Sicht des Pleitegeiers, ist das da unten, der Nürburgring, inzwischen sein Paradies. Etwas großes mit vielen Arbeitsplätzen sollte hier geschaffen werden, wichtige Strukturmaßnahmen seien das alles, sagte der Ministerpräsident, feierte sich - und mit Prominenten - und gab vor drei Jahren zur Eröffnung des neuen Nürburgrings ein Versprechen.

O-TON Kurt Beck 10. Juli 2009, SPD, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: "Der rlp Steuerzahler wird keinen Euro draufbezahlen. Dieses Projekt wird, wie jedes andere, finanziert am Markt."

Nur finanziert der Markt einen Misserfolg? Etwa die Achterbahn für zehn Millionen: Richtig gefahren ist sie immer nur leer. Seit zwei Unfällen vor drei Jahren herrscht auf den Schienen Stillstand. Die Achterbahn steht hier symbolisch für alles drumerherum. Das Freizeitzentrum Nürburgring - mit neuem Partyviertel, Motorsportmuseum und Einkaufszentrum. Gekostet hat das ganze 330 Millionen Euro, Bürge ist das Land Rheinland-Pfalz. Und über eine landeseigene Firma zu 90 Prozent auch Eigentümer. Und heute musste Kurt Beck erklären, dass eben diese Firma und damit sein Prestige-Projekt vor der Insolvenz steht.

Schuld daran sei die EU. Sie genehmigt eine dringende Geldspritze nicht. Denn sie prüft zurzeit frühere Nürburgring-Subventionen. Solange gibt es kein weiteres Geld. Kurt Beck sieht von Brüssel seine Rettungspläne durchkreuzt.

O-TON Kurt Beck, SPD, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: "Das ist eine bittere Wahrheit. Das ist auch ein Stück Rechtsgeschichte, das da geschrieben wird. (...) In Deutschland wäre das ein Verfassungsverstoß."

O-TON Eveline Lemke, B'90/Grüne, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: "Wir konnten nicht finalisieren, weil die Kommission uns hier den Rechtsschutz versagt hat. Wir hätten ja gerne, aber man hat uns nicht gelassen."

Die Empörung über Brüssel, sich mit der Entscheidung Zeit zu lassen, ist offensichtlich groß. Denn ohne Geldspritze muss die Landesbürgschaft bedient werden. Heißt: Der Steuerzahler muss für die Ringpleite aufkommen.
Das weitere Problem: Niemand vermag abzuschätzen, was die Insolvenz bedeutet für Veranstaltungen, die den Ruf des Rings ausmachen: Das Mega-Event Rock am Ring wartet auf das Go fürs nächste Jahr; auch die Verhandlungen um Rennserien wie die Formel-1 wären leichter ohne eine Insolvenz.

Und die Folgen für Kurt Beck? Der Ring war sein Ding. Und er steht dafür, dass mehrere Hundertmillionen in ein Mahnmal aus Beton gesteckt wurden, oder, wenn man es aus der anderen Perspektive betrachtet, ins Paradies des Pleitegeiers.



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