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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Auftakt Bischofskonferenz in Trier

Sendedatum: 18.02.2013 • Format, Länge: Rep 1:30 • Sender: ARD

Die Deutsche Bischofskonferenz tagt von heute an bis Donnerstag in Trier zu ihrer Frühjahrsvollversammlung. 66 Bischöfe kommen in die älteste Stadt Deutschlands. Sie befinden sich in schwierigen Zeiten: die "Pille danach", die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und die Papstfrage. Zu diesen Punkten erwartet die Gesellschaft Antworten.

Vor einer Woche fuhr dieser Motivwagen noch auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug, heute wollen Betroffene von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche damit die Bischöfe an ihr Schicksal erinnern - und an ihre Forderungen.

O-TON Thomas Schnitzler, Betroffener von sexuellem Missbrauch: "Dass ein freier Zugriff auf die Akten zur Aufklärung ermöglicht wird und auch die Strafverfolgung von unabhängiger Seite erreicht wird."

Die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, nachdem eine Studie dazu mit dem Kriminologen Pfeiffer gekündigt wurde - das wird nur eines der Themen der Frühjahrsversammlung sein. Nachdem im Dezember zwei katholische Kliniken in Köln einer vergewaltigten Frau die Behandlung versagten, wird wahrscheinlich morgen auch zur "Pille danach" beraten. Zwar verkündete Kölns Kardinal Meisner eine Position zum Thema. Es fehlt aber noch der einheitliche Beschluss der katholischen Kirche.

O-TON Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, Vorsitzender Glaubenskommission: "Wir haben das Thema auf der Tagesordnung. Aber ich weiß nicht, ob genügend Zeit sein wird, ein so intensives, differenziertes Thema auch gleich noch zu einem Beschluss zu bringen."

Die Nachfolge Benedikts des Sechzehnten wird auf der Bischofskonferenz offiziell kein Thema sein, obwohl vier der Teilnehmer den neuen Papst in Rom wählen werden.

O-TON Stephan Goertz, Lehrstuhl für Moral-Theologie Uni Mainz: "Es steht nicht auf der Tagesordnung, aber es ist sicherlich Gespräch beim Mittagstisch. Abends werden die Bischöfe sehr intensiv diskutieren, welche Erwartungen sie an einen zukünftigen Papst haben."

Bis Donnerstag dauert die Vollversammlung hier in Trier – vielleicht dringt bis dahin ein Favorit der deutschen Bischöfe nach außen.



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• Neues aus dem Paradies des Pleitegeiers

Sendedatum: 18.07.2012 • Format, Länge: TT, 2:40 • Sender: ARD

Der Nürburgring, die weltbekannte Traditionsrennstrecke, steht vor der Pleite. Die staatliche Besitzgesellschaft leitete heute ein Insolvenzverfahren in die Wege. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) machte dafür die EU-Kommission verantwortlich, weil Brüssel eine vom Land geplante Finanzspritze für die kriselnde Nürburgring GmbH nicht genehmigen will.

Sieht man es aus der Sicht des Pleitegeiers, ist das da unten, der Nürburgring, inzwischen sein Paradies. Etwas großes mit vielen Arbeitsplätzen sollte hier geschaffen werden, wichtige Strukturmaßnahmen seien das alles, sagte der Ministerpräsident, feierte sich - und mit Prominenten - und gab vor drei Jahren zur Eröffnung des neuen Nürburgrings ein Versprechen.

O-TON Kurt Beck 10. Juli 2009, SPD, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: "Der rlp Steuerzahler wird keinen Euro draufbezahlen. Dieses Projekt wird, wie jedes andere, finanziert am Markt."

Nur finanziert der Markt einen Misserfolg? Etwa die Achterbahn für zehn Millionen: Richtig gefahren ist sie immer nur leer. Seit zwei Unfällen vor drei Jahren herrscht auf den Schienen Stillstand. Die Achterbahn steht hier symbolisch für alles drumerherum. Das Freizeitzentrum Nürburgring - mit neuem Partyviertel, Motorsportmuseum und Einkaufszentrum. Gekostet hat das ganze 330 Millionen Euro, Bürge ist das Land Rheinland-Pfalz. Und über eine landeseigene Firma zu 90 Prozent auch Eigentümer. Und heute musste Kurt Beck erklären, dass eben diese Firma und damit sein Prestige-Projekt vor der Insolvenz steht.

Schuld daran sei die EU. Sie genehmigt eine dringende Geldspritze nicht. Denn sie prüft zurzeit frühere Nürburgring-Subventionen. Solange gibt es kein weiteres Geld. Kurt Beck sieht von Brüssel seine Rettungspläne durchkreuzt.

O-TON Kurt Beck, SPD, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: "Das ist eine bittere Wahrheit. Das ist auch ein Stück Rechtsgeschichte, das da geschrieben wird. (...) In Deutschland wäre das ein Verfassungsverstoß."

O-TON Eveline Lemke, B'90/Grüne, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: "Wir konnten nicht finalisieren, weil die Kommission uns hier den Rechtsschutz versagt hat. Wir hätten ja gerne, aber man hat uns nicht gelassen."

Die Empörung über Brüssel, sich mit der Entscheidung Zeit zu lassen, ist offensichtlich groß. Denn ohne Geldspritze muss die Landesbürgschaft bedient werden. Heißt: Der Steuerzahler muss für die Ringpleite aufkommen.
Das weitere Problem: Niemand vermag abzuschätzen, was die Insolvenz bedeutet für Veranstaltungen, die den Ruf des Rings ausmachen: Das Mega-Event Rock am Ring wartet auf das Go fürs nächste Jahr; auch die Verhandlungen um Rennserien wie die Formel-1 wären leichter ohne eine Insolvenz.

Und die Folgen für Kurt Beck? Der Ring war sein Ding. Und er steht dafür, dass mehrere Hundertmillionen in ein Mahnmal aus Beton gesteckt wurden, oder, wenn man es aus der anderen Perspektive betrachtet, ins Paradies des Pleitegeiers.



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