Sendedatum: ??.12.2004 • Format, Länge: Rep, 3:30 • Sender: A&O
Viele schwere Gänge hatte Eva Grolik schon hinter sich. Gut ein Jahr war die Bürofachgehilfin ohne Arbeit. Langzeitarbeitslos und schwervermittelbar hieß es im Arbeitsamt. Ihre letzte Hoffnung: Die Aufbaugilde Heilbronn.
Die diakonische Einrichtung versucht, Menschen den Zugang zur Arbeitswelt zu erhalten. Aber Eva Grolik kam hierher, um einen Job zu ergattern. Für einen Job mit 1 Euro 50 Stundenlohn. Es ist ein Ein-Euro-Job. Initiative zu Beschäftigung von Arbeitslosenhilfebeziehern, kurz IBAH, heißt das Programm hier.
ATMO Sie haben sich für IBAH beworben.
Eva Grolik meldete sich freiwillig bei der Aufbaugilde. Ab 1.1.2005 ist das Programm Pflicht. Nimmt der Arbeitslose ein Angebot für einen ein-Euro-Job nicht an, werden ihm 30 Prozent seines Arbeitslosengelds gestrichen. Doch dagegen sprechen zwei Gründe:
OTON Sabine Weber, Aufbaugilde Heilbronn
Ein-Euro-Jobs heißt also nicht: Keine Arbeitslosenhilfe und stattdessen Sklavenarbeit für ein bis zwei Euro. Nein, die Arbeitslosen sollen für ihre Bemühungen belohnt werden und sich zum Arbeitslosengeld II einen Bonus dazu verdienen können. Das sah auch Cecilia Leers. Für einen Euro 50 die Stunde sortiert sie Second-Hand-Ware. Auch wenn sie hier wenig verdient: Das Arbeitsleben ist viel wert.
OTON Cecilia Leers, 1-Euro-Jobberin
Eva Grolik ist froh. Sie hat den begehrten blauen Zettel erhalten. Auf dem Blatt stehen die Daten für ihren Ein-Euro-Job. In einer Heilbronner Musikschule soll sie im Büro mithelfen.
OTON Eva Grolik