Sendedatum: 08.06.2009 • Format, Länge: Rep 1:40 + NiF • Sender: SWR
In Mainz wollen die Grünen für einen neuen Politik- stil im Stadtrat sorgen. Sie haben bei der Kommunal- wahl fast 22 Prozent der Stimmen erhalten, bleiben zwar dritte Kraft im Rathaus - knapp hinter der SPD. Das umstrittene geplante Kohlekraftwerk hat sie und die CDU Stimmen gekostet.
In solchen Kisten sind sie drin: Wahlzettel, die über des einen Freud, des anderen Leid entscheiden. Letzteres haben bei den Mainzer Stadtratswahlen vor allem die Sozialdemokraten erfahren müssen: Viele Kästchen der SPD-Liste blieben leer, wegen der Haltung in Sachen Kohlekraftwerk. Der Denkzettel der Wähler regt jetzt zum Denken an:
O-TON Oliver Sucher
"Wir haben ... an denen noch einmal Bewegung rein kommen kann."
Ein klares Beharren auf das Kraftwerk hört sich anders an, auch wenn erste Bauarbeiten schon laufen. Die CDU schwenkte vor der Wahl um. Früh, aber offenbar nicht rechtzeitig genug.
O-TON Andrea Litzenburger
"Es mag ... mehr den Grünen geholfen hat als für uns."
Und während im Rathaus noch die letzten Stimmen ausgezählt werden, verleihen davor die Grünen ihrer Freude Ausdruck: Statt eines roten Teppichs gibt es den grünen – für die Mainzer Wähler, vielleicht auch für den passenden Koalitionspartner.
O-TON Günter Beck
"Wir werden mit Ruhe ... politische Nähe zur SPD."
Knapp 20000 Stimmzettel wurden im Mainzer Rathaus heute noch ausgezählt. Das Wahlergebnis spricht für ein schwarz-grünes Bündnis - jenes, das die Pläne für das Kohlekraftwerk ad acta legen könnte.
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Mit einer spontanen Aktion haben Mitglieder von Bündnis90/Die Grünen ihr überraschendes Wahlergebnis bei den Mainzer Stadtratswahlen gefeiert. Vor dem Rathaus rollten sie einen grünen Teppich aus und bedankten sich bei ihren Wählern. Nach jetzigem Stand erhielt die Partei knapp 22 Prozent und liegt damit nur wenig hinter der SPD.