Sendedatum: 14.01.2011 • Format, Länge: Rep 1:49 • Sender: SWR
Welche Schlüsse sind zu ziehen aus dem Dioxin-Skandal? Am Dienstag soll eine endgültige Antwort gefunden werden. Dann treffen sich die zuständigen Minister aus Bund und Ländern. Das wird aber schwierig, denn die Atmosphäre zwischen vielen Ländern wie Rheinland-Pfalz, der Opposition in Berlin und dem Bund ist vergiftet. Bundesverbraucherschutzministerin Aigner - immer noch in der Kritik. Obwohl sie heute einen Aktionsplan vorgestellt hat - oder besser formuliert - weil sie es erst heute getan hat.
MUSIK 2,5 Sekunden
Die Kritik an Ilse Aigner braute sich langsam am Medienhimmel zusammen: „Die Ankündigungsministerin“ heißt es da – es habe zu lang gedauert, bis den Worten Taten folgten.
Nun also der Befreiungsschlag in Berlin: Aigner verspricht höhere Sicherheitsstandards in der Futter-Wirtschaft und mehr Kontrollen, heißt es in ihrem Aktionsplan.
O-TON Ilse Aigner, CSU, Verbraucherschutzministerin
Diese Schaffenspause ließen sich die SPD-geführten Bundesländer nicht bieten und präsentierten gestern schon unter der Regie von NRW und Rheinland-Pfalz einen eigenen Katalog gegen Gift im Essen. In ein paar Punkten ist Aigners Plan identisch.
O-TON Margit Conrad, SPD, Verbraucherministerin RP
Für die Grünen ist das verhaltene Verhalten der CSU-Ministerin Aigner nichts neues. Erinnerungen an die so genannte Lebensmittelampel werden wach. Die hätte Verbraucher vor ungesundem Essen gewarnt, doch Essens-Industrie und Aigner hielten sie für zu kompliziert, lehnten ab.
O-TON Ulrike Höfken, B'90/ Die Grünen
Die Grünen vermissen im übrigen auch Julia Klöckner. Gerade sie dürfe im Dioxin-Skandal nicht abtauchen. Denn Klöckner ist immerhin Aigners Staatssekretärin - und kommt selbst aus dem landwirtschaftlich geprägten Rheinland-Pfalz.