Sendedatum: 20.06.2014 • Format, Länge: Rep 1:19 • Sender: ARD
Mehr als 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. So viele gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Der aktuelle Jahresbericht des UN-Flüchtlingshilfswerks zeigt einen explosionsartigen Anstieg - wegen vieler verschiedener Konflikte auf aller Welt.
Ein sicheres Leben war nicht mehr möglich: im Osten von Homs. Vor allem der syrische Bürgerkrieg trägt dazu bei, dass es so viele Flüchtlinge gibt wie noch nie seit dem zweiten Weltkrieg. Aber auch Gewalt in Zentralafrika, Süd-Sudan oder Pakistan führen zu dem traurigen Rekord.
Zuletzt sorgte der Völkermord in Ruanda mit mehr als 47 Millionen Flüchtlingen für einen Höchstwert. Der Anstieg auf gut 51 Millionen jetzt kam schnell: 2013 flüchteten 6 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor.
O-TON António Guterres, UN-Hochkommissar für Flüchtlinge: „Das ist nicht nur ein Trend, dem wir uns gegenübersehen. Das ist ein Quantensprung.“
Für den Flüchtlingshochkommissar ist auch keine Wende in Sicht: Die Staatengemeinschaft sei kaum noch in der Lage, Konflikte zu verhindern oder zu lösen. Und: Hunderttausende Iraker, die vor islamistischen ISIS-Kämpfern fliehen, sind in dem Bericht noch nicht erfasst. Die Flüchtlingszahlen werden also weiter steigen.
O-TON Volker Türk, UNHCR-Direktor für internationalen Flüchtlingsschutz: „Und es ist klar, dass wenn die alten Krisen sich weiterhin fortsetzen und neue Krisen dazukommen, dass das eine sehr schwierige Situation ist für uns alle.“
Der Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks ist ein Katalog schockierender Zahlen – auch diese: Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Jugendliche und Kinder.