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Letzte Aktualisierung: 27.2.2024

• Tebartz-Rücktritt: Folgen für die Kirche

Sendedatum: 27.03.2014 • Format, Länge: Rep 1:40 • Sender: ARD

Der Fall Tebartz-van Elst sorgte lange für Hohn und Spott. Für die Katholische Kirche mehrte der Protz-Bischof den Verlust von Glaubwürdigkeit und die Zahl der Kirchenaustritte. Welche Konsequenzen hat das für die Auswahl künftiger deutscher Bischöfe?

15.000 Euro für eine Badewanne im Limburger Bischofssitz. Für die Fastnachter auf Rosenmontagsumzügen war das lustig. Für die katholische Kirche verschärfte Bischof Tebartz-van Elst ein Problem: den Verlust von Glaubwürdigkeit. Die Folge: noch mehr Kirchenaustritte.

Beispiel Montabaur, 20 Kilometer von Limburg entfernt. Als die Kostenexplosion auf dem Limburger Domberg im Oktober bekannt wurde, stieg hier die Zahl der Austritte von 6 auf 73. Fachleuten sagten, das sei beispielhaft für ganz Deutschland. Trotzdem soll Tebartz-van Elst vorgestern bis zur letzten Minute an seinem Bischofssitz festgehalten haben. Und doch: Rom entschied sich gegen ihn - zur Imagerettung.

O-TON Thomas Schüller, Theologe und Kirchenrechtler Universität Münster: "Diese Entscheidung führt dazu, dass man bei der Auswahl der Bischöfe in Zukunft besser hinschaut. Das ist die erste Auswirkung auf Deutschland, vielleicht sogar weltweit. Und das zweite, das können wir jetzt schon sehen, dass die Bistümer dazu übergehen, transparent ihr Vermögen darzulegen."

Manche Bistümer legen ihre Finanzen offen. Auch das macht die katholische Kirche nach der Tebartz-Krise dem Image zuliebe, obwohl sie rein rechtlich dazu nicht verpflichtet wäre. Offenlegen der Vermögen und ein Rücktritt irgendwo zwischen freiwillig und erzwungen - ist das die Chance zum Neuanfang?

O-TON Thomas Schüller, Theologe und Kirchenrechtler Universität Münster: "Ob es ein Neuanfang wird, das werden wir sehen an den Taten. Es sind noch viele Bischofssitze zu vergeben. und ob es ihnen gelingt, den Gläubigen deutlich zu machen, dass sie nicht um sich selbst kreisen, sondern dass sie Jesus in den Mittelpunkt stellen und dass die Kirche nicht ein Selbstzweck ist."

Viele Katholiken hoffen, dass die Tebartz-Krise ihre Kirche wachgerüttelt hat und ihre Repräsentanten nicht mehr als Witzfigur herhalten müssen.



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• Schuldenkrise: Von Amerika lernen?

Sendedatum: 18.06.2012 • Format, Länge: Rep 1:50 • Sender: ARD

Amerika begann als Schuldenunion. In der Krise paukte die Gemeinschaft jeden raus. Das raten Angelsachsen jetzt auch den Europäern. Aber was hat es auf sich mit einer Idee der Vereingten Staaten von Europa?

Die Lösung der Euro-Schuldenkrise liegt vielleicht hinter diesen Buchrücken einer Amerikanistik-Bibliothek. Denn wenn man weit genug zurückblättert in der amerikanischen Geschichte, findet man irgendwann ihn: Alexander Hamilton. Vor mehr als 200 Jahren ist er der erste Finanzminister der USA - einer Nation mit mehreren Schuldenstaaten.

O-TON Volker Hentschel, Wirtschaftshistoriker Uni Mainz: "Und nun musste man überlegen, was macht man in dieser Situation. Die Länder, die weniger stark verschuldetet waren, wollten, dass die neuen Bundesstaaten die Schulden einzeln tilgten. Der neue amerikanische Finanzminister war der Meinung, das geht nicht, das zerreißt politisch die eben gegründete Union, und bemüht sich dann darum, dass eine gemeinsame Schuldentilgung stattfindet."

Mehr als zwei Jahrhunderte später haben wir wieder ein loses Gebilde von einzelnen Staaten, diesmal die europäische Union. Und genau wie einst gibt es auch heute hier Staaten mit hohen Schulden. Sie stehen unter dem Druck der Finanzmärkte. Die Amerikaner mussten sich einst vom Druck der englischen Krone befreien. Alles damals wie heute, so scheint es, nur wir sind noch nicht soweit wie die Amerikaner im 18. Jahrhundert.

O-TON Volker Hentschel, Wirtschaftshistoriker Uni Mainz: "Solange wir diese unterschiedlichen Schuldenstände haben; solange wir uns dagegen wehren, dass ein Staat für den andern eintritt und dabei hilft, dessen Schulden zurückzuzahlen und die Schuldenkrise mitzubewältigen; solange werden wir dies Einigkeit nicht schaffen und sind dementsprechend möglichen Angriffen von außen weiterhin ausgesetzt."

Alexander Hamilton gelang es, eine scheinbar aussichtslose Finanzkrise am Ende in ein politisches und wirtschaftliches Erfolgsmodell zu verwandeln. Leider findet sich aber auch das in den amerikanischen Geschichtsbüchern: Die Bundesstaaten machten schnell wieder neue Schulden.



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