MAZ1

MAZ2

MAZ3

MAZ4

MAZ5

MAZ6

SNG1

n-1

KONTROLL1
JASOtv aktuell
LIVE

KONTROLL2
JASOtv Magazin
STUDIO B

EURON

EUROE

EUROS

EUROW

ATM

STERNPUNKT FFM
Seien Sie Ihr eigener Regisseur und klicken Sie auf die Bilder der Monitorwand, um Videos zu starten.
JASO.tv
...zum jasoweb.de


Textarchiv

Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Hepatitis C: Durchbruch in der Therapie?

Sendedatum: 28.07.2014 • Format, Länge: Rep 2:37 • Sender: ARD

Bisher wurde Hepatitis C immer damit bekämpft, dass das Immunsystem des Patienten hochgefahren wurde, um das Virus in Schach zu halten. Doch das ließ die Patienten viele Nebenwirkungen spüren. Die Heilungschancen waren dafür im Gegenzug zu gering. Dieses Jahr kommen erstmals Medikamente auf den Markt, die gezielt HCV attackieren - ohne Nebenwirkungen.

Günter Leppert hat viel gewartet. In vielen Kliniken, in ganz Deutschland. Vor mehr als 30 Jahren wurde er durch eine verseuchte Blutkonserve mit Hepatitis C infiziert. In sechs Therapien versuchte er, Leberzirrhose oder Leberkrebs zu verhindern. 72 Wochen können solche Therapien dauern. Doch statt Heilung nur Nebenwirkungen wie bei einer Grippe: Fieber, Abgeschlagenheit, Schmerzen.

O-TON Günter Leppert: „Immer wenn ein neues Medikament kam, habe ich das versucht. Aber irgendwann stand fest: Ich bin ein absoluter non-responder. Damit wusste ich, dass ich mit diesen Therapien den Virus nicht loswerde.“

Während er wartete - für ihn eine Ewigkeit -, forschten die Wissenschaftler 25 Jahre lang. Und nun, 2014, ist laut Medizinern das Jahr der Hepatitis-C-Gegenmittel. Ein Vierteljahrhundert komplizierte Erkenntnisse, schwer zu erklären.
Bisher kommt das Hepatitis-C-Virus in die Leberzelle und gibt seine schädliche Erbinformation frei. Gleichzeitig kopiert es sie, um sich zu vermehren. Die Kopien werden wieder verpackt, ansonsten würde sie das Immunsystem auf dem Weg in andere Leberzellen sofort zerstören.
Die neuen Wirkstoffe stellen dem Virus bei jedem dieser Schritte ein Bein: Simeprevir, zugelassen im Mai, hemmt das Zerlegen des Virus; der Wirkstoff Sofosbuvir, zugelassen im Januar, hemmt die Vermehrung; und der Wirkstoff Daclatasvir, die Zulassung erfolgt nächsten Monat, hemmt das Verpacken der Kopien. Erstmals kann so eine chronische Virusinfektion allein mit Tabletten geheilt werden - ohne Nebenwirkungen.

O-TON Dr. Michael Manns, Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin: "Was jetzt revolutionär ist, dass wir durch eine Kombination mehrerer direkt antiviraler Substanzen in Tablettenform ohne Spritzen nicht mehr nur 70 sondern über 90% heilen können und wir das in einem Zeitraum von 12 Wochen plus/minus erreichen können."

Doch diese Behandlung kostet Geld. Laut Fachleuten allein für einen der Wirkstoffe und allein für einen Patienten zurzeit fast 57.000 Euro. Krankenkassen wollen den Preis der Hersteller noch drücken. Bis dahin ist unklar, wie oft die Medikamente verschrieben werden.
Aber: Es werden durch die Medikament weniger Lebertransplantationen nötig; ein Viertel geht auf Hepatitis C zurück. Sowieso nicht in Geld aufzuwiegen: Ein gesundes Leben dank der neuen Therapieform.

O-TON Günter Leppert: „Traumhaft, traumhaft. Das ist Weihnachten und Ostern auf einen Tag. Da geht ein Lebenstraum in Erfüllung.“

In vier Wochen hat er Gewissheit, ob die neue Therapie anschlägt. Er wäre dann erstmals seit 30 Jahren frei von Hepatitis C. Sein Warten wäre zu Ende.



zurück zur Suche | zurück zur Startseite

• Schuldenkrise: Von Amerika lernen?

Sendedatum: 18.06.2012 • Format, Länge: Rep 1:50 • Sender: ARD

Amerika begann als Schuldenunion. In der Krise paukte die Gemeinschaft jeden raus. Das raten Angelsachsen jetzt auch den Europäern. Aber was hat es auf sich mit einer Idee der Vereingten Staaten von Europa?

Die Lösung der Euro-Schuldenkrise liegt vielleicht hinter diesen Buchrücken einer Amerikanistik-Bibliothek. Denn wenn man weit genug zurückblättert in der amerikanischen Geschichte, findet man irgendwann ihn: Alexander Hamilton. Vor mehr als 200 Jahren ist er der erste Finanzminister der USA - einer Nation mit mehreren Schuldenstaaten.

O-TON Volker Hentschel, Wirtschaftshistoriker Uni Mainz: "Und nun musste man überlegen, was macht man in dieser Situation. Die Länder, die weniger stark verschuldetet waren, wollten, dass die neuen Bundesstaaten die Schulden einzeln tilgten. Der neue amerikanische Finanzminister war der Meinung, das geht nicht, das zerreißt politisch die eben gegründete Union, und bemüht sich dann darum, dass eine gemeinsame Schuldentilgung stattfindet."

Mehr als zwei Jahrhunderte später haben wir wieder ein loses Gebilde von einzelnen Staaten, diesmal die europäische Union. Und genau wie einst gibt es auch heute hier Staaten mit hohen Schulden. Sie stehen unter dem Druck der Finanzmärkte. Die Amerikaner mussten sich einst vom Druck der englischen Krone befreien. Alles damals wie heute, so scheint es, nur wir sind noch nicht soweit wie die Amerikaner im 18. Jahrhundert.

O-TON Volker Hentschel, Wirtschaftshistoriker Uni Mainz: "Solange wir diese unterschiedlichen Schuldenstände haben; solange wir uns dagegen wehren, dass ein Staat für den andern eintritt und dabei hilft, dessen Schulden zurückzuzahlen und die Schuldenkrise mitzubewältigen; solange werden wir dies Einigkeit nicht schaffen und sind dementsprechend möglichen Angriffen von außen weiterhin ausgesetzt."

Alexander Hamilton gelang es, eine scheinbar aussichtslose Finanzkrise am Ende in ein politisches und wirtschaftliches Erfolgsmodell zu verwandeln. Leider findet sich aber auch das in den amerikanischen Geschichtsbüchern: Die Bundesstaaten machten schnell wieder neue Schulden.



zurück zur Suche | zurück zur Startseite

Alle 923 Texte anzeigen

Impressum