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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Verdi-Warnstreiks: Wenn Lehrerinnen leiden

Sendedatum: 12.03.2015 • Format, Länge: Rep 2:34 • Sender: ARD

Kein Ergebnis bei der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder am Freitag. Nun drohen Streiks. In Rheinland-Pfalz wird heute gestreikt. Auch angestellte Lehrer machen mit. Denn bei ihnen herrschen anscheinend große Ungerechtigkeiten. Das zeigt ein Beispiel aus Koblenz.

Wenn Grundschullehrerin Claudia Fligg Unterricht hält, will sie zuhören, den Kindern etwas beibringen und bei allem, was sie macht, mit Schule eine Freude machen.

O-TON Claudia Fligg, Angestellte Grundschullehrerin: „Spaß ist das A und O. Wenn Kinder keinen Spaß an der Schule und am Lernen haben, lernen sie nicht. Egal, wie intelligent sie sind.“

Ihr eigener Spaß am Lehrerdasein wurde ihr lange Zeit verdriest. Fast acht Jahre lang. Solange erhielt Claudia Fligg immer nur befristete Verträge. In Deutschland geht es mehr als 30.000 Lehrern genauso. Immer zu den Sommerferien heißt es bei vielen: sich arbeitslos melden und auf den neuen Vertrag hoffen. Wertschätzung? Fehlanzeige, wirkt eher wie Note sechs.

O-TON Claudia Fligg, Angestellte Grundschullehrerin: „Nicht für mich sondern auch für meine Familie und meine Freunde, die konnten alle das Thema nicht mehr hören, weil ich immer wieder Ängste hatte oder werde ich irgendwo anders hingesetzt.“

Im vergangenen Sommer endlich die Festanstellung hier an der Grundschule Rohrerhof in Koblenz. Vorgestern ging ihre Probezeit zu Ende. Doch immernoch leidet ihre Leidenschaft für den Lehrerberuf. Denn Claudia Fligg ist wie 200.000 Lehrkräfte angestellte Lehrerin, keine Beamtin. Beide Gruppen haben zwar das gleiche Grundgehalt. Doch Claudia Fligg muss die Beiträge zur Sozialversicherung selbst bestreiten. Auch ihre Rente wird später viel niedriger ausfallen als die Pension der verbeamteten Kollegen. Die erhalten zudem Zuschläge für Ehe und Kinder oder einen Zuschuss zur Krankenversicherung. So gibts für angestellte Lehrer oft 500 Euro weniger im Monat als die Beamten im Kollegium.

O-TON Claudia Fligg, Angestellte Grundschullehrerin: "Wir haben alle die gleiche Ausbildung. Das wird ja in manchen Dingen vorgeschoben. Ich habe aber das Studium und Referendariat genauso gemacht. Da gibt es für mich überhaupt keine Begründung, dass ich weniger Geld bekomme. Und auch in der Rente weniger bekommen werde. Und auch länger arbeiten muss, und, und, und."

Das alles könnte sich noch zuspitzen, wenn Claudia Fligg das letztes Mal die Schule verlässt und in Rente geht. Denn in den aktuellen Tarifverhandlungen wollen die Arbeitgeber auch die Betriebsrenten für angestellte Lehrer kürzen. Das trifft vor allem Frauen: 70% der Lehrkräfte sind Frauen. Wieder würden die getroffen, die im Schnitt sowieso schon weniger verdienten, ärgert sich Claudia Fligg. Wenn sie es könnte, würde sie ihrem Arbeitgeber schlechte Noten geben. Und ihr Arbeitgeber? Das ist der Staat.



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• Bischofskonferenz: Reaktionen auf den Pillen-Beschluss

Sendedatum: 22.02.2013 • Format, Länge: Rep 2:07 • Sender: ARD

Was da für ein Signal von zwei katholischen Kliniken ausging, war furchtbar: Eine vergewaltigte Frau wurde abgewiesen - aus Angst des Personals, sie müssten zur "Pille danach" greifen. Nun hat die Bischofskonferenz einen Beschluss gefasst, der das in Zulunft verhinden soll. Wie reagieren die Beteiligten darauf?

Dass hier und an einer weiteren katholischen Klinik im Dezember eine vergewaltigte Frau abgewiesen wurde, weil die Ärzte fürchteten, mit der "Pille danach" gegen katholische Grundsätze zu verstoßen - das führt zwei Monate später dazu, dass sich 66 vornehmlich ältere Herren mit einem Ureigenen im weiblichen Körper beschäftigen: der Eizelle. Tötet die "Pille danach" Leben? Nicht unbedingt, glauben die Bischöfe und so sei die "Pille danach" in katholischen Einrichtungen von heute an grundsätzlich erlaubt - unter eben einer Bedingung:

O-TON Robert Zollitsch, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz: "Insofern sie eine verhütende und nicht abortive Wirkung hat. Medizinisch-pharamzeutische Methoden, die den Tod des Embryos bewirken, dürfen weiterhin nicht angewendet werden."

Was nach einem großen Kurswechsel klingt, nämlich dass Bischöfe Verhütung absegnen, wenn auch nur nach einer Vergewaltigung, das ist für die Kritiker der Kirche Kalkül. Über die gesamte Frühjahrstagung machten sie Aktionen gegen die Bischöfe und sehen im Go für die Pille danach nur einen politischen Winkelzug. Eine anderer Beschluss hätte den Verbleib katholischer Einrichtungen in den Krankenhausbedarfsplänen gefährdet.

O-TON Christian Weisner, "Wir sind Kirche": "Man weiß jetzt, dass 50 Prozent der Kliniken in NRW und 25 Prozent bundesweit der Kliniken in katholischer Trägerschaft sind. Das heißt: Der Staat, die Gesellschaft hat schon einen gewissen Druck ausgewirkt."

Jene Ärztin, die die vergewaltigte und dann abgewiesene Frau in Köln betreute und diesen Fall publik machte, ist mit dem Beschluss der Bischöfe zufrieden.

O-TON Irmgard Maiworm, Notärztin: "Für meinen Geschmack sind jetzt alle Fragen ausgeräumt, weil die Deutsche Gynäkologengesellschaft ganz klar sagt: Es gibt Präparate, die leidglich die Verschmelzung der Eizelle mit der Samenzelle verhi ndern und dies ist eine späte Verhütung und ganz klar kein Schwangerschaftsabbruch."

Die Bischöfe in Trier stellten mit dem Beschluss zur Pille danach klar: Vergewaltigungsopfer erhalten auch in katholischen Klinken Hilfe und der Fall von Köln soll nie mehr passieren.



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