Sendedatum: ??.02.2007 • Format, Länge: OTB, 3:30 • Sender: A&O
Kinder sind die Zukunft eines Landes. Und wer muss Kinder tragen? Die Mütter. Daher arbeiten Mikrokredit-Organisationen in Entwicklungsländern vor allem mit Frauen zusammen. Ein weiterer weiblicher Vorzug: Von Frauen bekommen sie ihr Geld wieder zurück. Sie setzen Geld ein, um Projekte umzusetzen und Gewinne werden sofort re-investiert. Als Sicherungsmaßnahme werden so genannte Trust-Banks unterstützt, genossenschaftliche Vereinigungen, deren Mitglieder sich gegenseitig bei der Rückzahlung der Kredite unterstützen, erzählt Sherly: „Wir zahlen alle nach und nach den Mikrokredit ab, wenn wir was verdienen. Wenn einer in der Gruppe aber nicht zahlen können sollte, bemühen wir uns alle, dass wir für sie einspringen wir alle für sie ein!“
Mit dabei ist auch Irene Castro. 150 Euro standen am Anfang einer wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der peruanischen Self-Made-Woman:
ORIGINAL-TON O-Oton Irene Castro Quilca, Müllerin
„Ich muss meine Arbeit auf verschiedene Bereiche verteilen. Es gibt Zeiten, da liegt der Preis zur Erntezeit bei 70m oder 80 Cent. Da ernte ich nicht sondern warte solange, bis die Preise steigen. Wenn die Preise höher sind, ernte ich. So zahle ich das Darlehen zurück,“ erzählt Irene Castro.
Mit den Mikrokrediten finanzierte sie sich einst eine Mühle. Jetzt überlegt sie, vier oder fünf Mühlen zu kaufen. Und hofft darauf, ein Darlehen mit langer Laufzeit zu erhalten.
Als isolierte Maßnahme sind Kleinkredite zwecklos. Aber von ihnen kann in den Entwicklungsländern auch ein Umdenken ausgehen. Denn es sind vor allem die Frauen, die mit Kleinkrediten richtig umzugehen wissen und so den Entwicklungsländern langsam, aber stetig auf die Beine helfen können.